2837 Artikel; Seite 125 von 190
Zusammenfassung: Nahezu ein Viertel aller Herzinfarktpatienten ist über 75 Jahre alt. In den kommenden Jahren wird eine deutliche Zunahme erwartet. Welche Therapie für einen alten Menschen richtig und angemessen ist, ist trotz der unzähligen Therapiestudien der vergangenen Jahre nicht klar, denn diese Altersgruppe wurde gar nicht oder nur unzureichend untersucht. Die Prognose alter Patienten mit […]
Der Einfluss von Stress bei der Entstehung von Krankheiten ist inzwischen an Hand epidemiologischer und grundlagenwissenschaftlicher Daten allgemein anerkannt (1). Insbesondere psychosoziale Faktoren („Stressoren”) haben hier eine große Bedeutung. Speziell das Herz-Kreislauf-System ist für Stresseinflüsse anfällig. Nach den Ergebnissen der INTERHEART-Studie können psychosoziale Stressoren („mentaler Stress”) für etwa 35% des Gesamtrisikos für einen Myokardinfarkt verantwortlich […]
Akute kardiale, zerebrale oder periphere Durchblutungsstörungen haben dieselbe Pathogenese: Arteriosklerose. Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen sind weitgehend identisch. Je nach betroffener Gefäßprovinz werden die Durchblutungsstörungen jedoch in verschiedenen medizinischen Spezialgebieten beforscht und behandelt. Das Problembewusstsein der Spezialisten beschränkt sich meist auf ihren eigenen Bereich. Vergleichende Darstellungen der Häufigkeit arterieller Durchblutungsstörungen nach Alter und Geschlecht fehlen. Die OXVASC-Studie […]
Dr. U.P. aus Borna schreibt: >> Von der “Stroke unit” einer Universität werden Patienten entlassen, bei denen mit dem PFA-100-Test eine ASS-non-responder-Situation festgestellt wurde. Daraus wird abgeleitet, dass lebenslang (!) Clopidogrel eingenommen werden soll. Uns scheint dies eine Ausweitung der Indikation von Clopidogrel zu sein. Völlig unkritisch wird eine solche Anweisung auch gegeben bei Patienten, […]
Frage von Dr. C.G. aus Wilhelmshaven: >> Ich habe einen Patienten mit hereditärem angioneurotischem Ödem bei C1-Esterase-Inhibitor-Mangel. Der Patient benötigt häufig Berinert-P-Injektionen. Nun fragt mich der Patient nach einer Therapie mit Danazol (600-900 mg/d). Können Sie mir hierzu einiges mitteilen? Sinn, Unsinn, Wirksamkeit, Nebenwirkungen, Kontrollen? Danazol ist ein so genanntes abgeschwächtes (attenuiertes) Androgen (ein Derivat […]
Dr. M.L. aus Ammerbuch schreibt: >> Ich habe bei einem pneumologischen Update nach der erhöhten Sterblichkeit unter Salmeterol bei Asthmapatienten gefragt. Ich erhielt die Antwort, dass es sich bei der betroffenen Gruppe zum einen um Patienten handelte, die kein inhalatives Steroid als Dauertherapie erhalten hätten, zum anderen um eine Subgruppe von farbigen Patienten. In diesem […]
In der Einladung zum 1. Kardiologie-Seminar am 10. und 11. Februar 2006 in Wiesbaden (Kardio Update 2006; Teilnahmegebühr 250 EUR) fanden wir folgende Sätze: „Die Unabhängigkeit in der Programmplanung sowie in den Inhalten sind ebenso Teil des Kardio Update Konzeptes wie der Verzicht auf das direkte Sponsoring von Teilnehmern durch die Pharmazeutische Industrie. Umso mehr […]
Diese Frage wurde aufgrund retrospektiver Studien bisher überwiegend mit nein beantwortet. Frauen mit Systemischem Lupus Erythematodes (SLE), besonders solche mit Antiphospholipid-Antikörpern (APL-AK; einschließlich des sog. Lupus Antikoagulans), neigen ohnehin vermehrt zu Thromboembolien, und kombinierte orale Kontrazeptiva (OK) erhöhen das Thromboserisiko. An SLE erkranken Frauen etwa zehnmal häufiger als Männer. Ihr hepatischer Östrogen-Metabolismus unterscheidet sich teilweise […]
In einem systematischen Review mit Metaanalyse von mehr als 100 Publikationen zur antihypertensiven und nephroprotektiven Therapie bei Diabetikern und Nicht-Diabetikern mit eingeschränkter Nierenfunktion überprüften J.P. Casas et al. aus London (1) die verbreitete Annahme, dass ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (AT-II-RB) anderen Antihypertensiva – teilweise unabhängig vom blutdrucksenkenden Effekt – hinsichtlich Nephroprotektion überlegen sind. Zunächst stellen sie […]
Nicht alle Frauen mit menopausalen Hitzewallungen bedürfen einer Pharmakotherapie. Wenn Hitzewallungen und Schwitzanfälle jedoch sehr stark sind, dann kann eine solche Therapie dringlich sein. Wie vor kurzem berichtet, musste eine schwedische Studie (HABITS) zur Östrogentherapie bei Frauen mit starken Hitzewallungen, bei denen ein Mammakarzinom geheilt erschien, wegen vermehrter Rezidive der Tumorerkrankung im Vergleich mit einer […]
Wir sind in den vergangenen Jahren wiederholt auf Pathophysiologie, Inzidenz und Klinik der immunologisch vermittelten Heparin-induzierten Thrombozytopenie (HIT Typ II) eingegangen, da sie im Gegensatz zur HIT Typ I eine schwerwiegende UAW ist und häufig zu lebensbedrohlichen thromboembolischen Komplikationen führt (1-3). Heute werden niedermolekulare Heparine (NMH), u.a. wegen ihres niedrigeren Risikos für die Auslösung einer […]
Im Januar 1967 erschien die erste Ausgabe des ARZNEIMITTELBRIEFS. Der Berliner Allergologe H. Herxheimer hatte die damals revolutionäre Idee, Ärzte, Apotheker und Studenten Industrie-unabhängig über Arzneimittel zu informieren, von seinem Sohn Andrew übernommen. Dieser hatte bereits 1962 in London das Drug and Therapeutic Bulletin gegründet und sehr erfolgreich etabliert. Mit M. Schwab (Internist) und H.-W. […]
Im Lancet vom 5. November 2005 wird aus China über zwei Studien an 45852 Patienten mit akutem Myokardinfarkt in 1250 Krankenhäusern berichtet (1, 2). Sie wurden zweifach randomisiert doppeltblind mit Metoprolol oder Plazebo und Clopidogrel oder Plazebo im Mittel etwa 20 Tage lang behandelt. Das logistische Zentrum war die Clinical Trial Service and Epidemiological Studies […]