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Vitamin-D-Status für normalen Kalziumstoffwechsel wichtiger als hohe Kalziumzufuhr

Das ist das Ergebnis einer interessanten Querschnittsuntersuchung an 944 gesunden Isländern, die keine mit dem Kalziumstoffwechsel interferierenden Medikamente einnahmen. Die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten war erlaubt. L. Steingrimsdottir et al. aus Reykjavik (1) bestimmten bei den Probanden von Februar 2001 bis Januar 2003, relativ gleichmäßig über die Jahreszeiten verteilt, einmalig die Serumkonzentration von 25-OH-Vitamin D (25OHD […]

Reduziert die BCG-Impfung nicht nur das Risiko einer Tuberkuloseerkrankung sondern auch das Infektionsrisiko bei Kindern?

Weltweit sind bisher mehr Menschen mit BCG (Bacillus Calmette-Guérin) als mit irgendeinem anderen Impfstoff geimpft worden. Das Verständnis der Grundlagen dieser Impfung ist auch noch 100 Jahre nach der Nobel-Preis-Verleihung an Robert Koch sehr unvollständig. Eine aktuelle Arbeit im Lancet gibt hierüber mehr Auskunft (1). Der BCG-Impfstoff wurde in den Jahren 1906-1919 durch Attenuation eines […]

Acetylcystein bei idiopathischer Lungenfibrose? Die IFIGENIA-Studie

Zur Prophylaxe von Exazerbationen bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung wird Acetylcystein (ACC) empfohlen (1, 2), ist aber umstritten. Auch in einem ganz anderen Bereich wird es angewandt, ohne dass ein abschließendes Urteil möglich ist: zur Prophylaxe der Röntgenkontrastmittel-Nephropathie (3). Nun ist ACC zur Behandlung der idiopathischen Lungenfibrose eingesetzt worden (4). Man geht davon aus, dass bei […]

Behandlung des Myokardinfarkts bei alten Menschen

Zusammenfassung: Nahezu ein Viertel aller Herzinfarktpatienten ist über 75 Jahre alt. In den kommenden Jahren wird eine deutliche Zunahme erwartet. Welche Therapie für einen alten Menschen richtig und angemessen ist, ist trotz der unzähligen Therapiestudien der vergangenen Jahre nicht klar, denn diese Altersgruppe wurde gar nicht oder nur unzureichend untersucht. Die Prognose alter Patienten mit […]

Stressmanagement als Therapie der Koronaren Herzkrankheit

Der Einfluss von Stress bei der Entstehung von Krankheiten ist inzwischen an Hand epidemiologischer und grundlagenwissenschaftlicher Daten allgemein anerkannt (1). Insbesondere psychosoziale Faktoren („Stressoren”) haben hier eine große Bedeutung. Speziell das Herz-Kreislauf-System ist für Stresseinflüsse anfällig. Nach den Ergebnissen der INTERHEART-Studie können psychosoziale Stressoren („mentaler Stress”) für etwa 35% des Gesamtrisikos für einen Myokardinfarkt verantwortlich […]

Zerebrovaskuläre Erkrankungen sind ebenso häufig wie kardiovaskuläre. Ergebnisse der OXVASC-Studie

Akute kardiale, zerebrale oder periphere Durchblutungsstörungen haben dieselbe Pathogenese: Arteriosklerose. Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen sind weitgehend identisch. Je nach betroffener Gefäßprovinz werden die Durchblutungsstörungen jedoch in verschiedenen medizinischen Spezialgebieten beforscht und behandelt. Das Problembewusstsein der Spezialisten beschränkt sich meist auf ihren eigenen Bereich. Vergleichende Darstellungen der Häufigkeit arterieller Durchblutungsstörungen nach Alter und Geschlecht fehlen. Die OXVASC-Studie […]

Leserbrief: Azetylsalizylsäure (ASS)-Resistenz und „ASS-Non-Responder”

Dr. U.P. aus Borna schreibt: >> Von der “Stroke unit” einer Universität werden Patienten entlassen, bei denen mit dem PFA-100-Test eine ASS-non-responder-Situation festgestellt wurde. Daraus wird abgeleitet, dass lebenslang (!) Clopidogrel eingenommen werden soll. Uns scheint dies eine Ausweitung der Indikation von Clopidogrel zu sein. Völlig unkritisch wird eine solche Anweisung auch gegeben bei Patienten, […]

Leserbrief: Prophylaxe des Angioneurotischen Ödems

Frage von Dr. C.G. aus Wilhelmshaven: >> Ich habe einen Patienten mit hereditärem angioneurotischem Ödem bei C1-Esterase-Inhibitor-Mangel. Der Patient benötigt häufig Berinert-P-Injektionen. Nun fragt mich der Patient nach einer Therapie mit Danazol (600-900 mg/d). Können Sie mir hierzu einiges mitteilen? Sinn, Unsinn, Wirksamkeit, Nebenwirkungen, Kontrollen? Danazol ist ein so genanntes abgeschwächtes (attenuiertes) Androgen (ein Derivat […]

Leserbrief: Sicherheit von Salmeterol. Die SMART-Studie

Dr. M.L. aus Ammerbuch schreibt: >> Ich habe bei einem pneumologischen Update nach der erhöhten Sterblichkeit unter Salmeterol bei Asthmapatienten gefragt. Ich erhielt die Antwort, dass es sich bei der betroffenen Gruppe zum einen um Patienten handelte, die kein inhalatives Steroid als Dauertherapie erhalten hätten, zum anderen um eine Subgruppe von farbigen Patienten. In diesem […]

Unabhängige Fortbildung oder Entente cardiale?

In der Einladung zum 1. Kardiologie-Seminar am 10. und 11. Februar 2006 in Wiesbaden (Kardio Update 2006; Teilnahmegebühr 250 EUR) fanden wir folgende Sätze: „Die Unabhängigkeit in der Programmplanung sowie in den Inhalten sind ebenso Teil des Kardio Update Konzeptes wie der Verzicht auf das direkte Sponsoring von Teilnehmern durch die Pharmazeutische Industrie. Umso mehr […]

Kombinierte orale Kontrazeptiva für Frauen mit Systemischem Lupus Erythematodes?

Diese Frage wurde aufgrund retrospektiver Studien bisher überwiegend mit nein beantwortet. Frauen mit Systemischem Lupus Erythematodes (SLE), besonders solche mit Antiphospholipid-Antikörpern (APL-AK; einschließlich des sog. Lupus Antikoagulans), neigen ohnehin vermehrt zu Thromboembolien, und kombinierte orale Kontrazeptiva (OK) erhöhen das Thromboserisiko. An SLE erkranken Frauen etwa zehnmal häufiger als Männer. Ihr hepatischer Östrogen-Metabolismus unterscheidet sich teilweise […]

Stärkere Nephroprotektion von ACE-Hemmern und Angiotensin-Rezeptor-Blockern im Vergleich zu anderen Antihypertensiva?

In einem systematischen Review mit Metaanalyse von mehr als 100 Publikationen zur antihypertensiven und nephroprotektiven Therapie bei Diabetikern und Nicht-Diabetikern mit eingeschränkter Nierenfunktion überprüften J.P. Casas et al. aus London (1) die verbreitete Annahme, dass ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (AT-II-RB) anderen Antihypertensiva – teilweise unabhängig vom blutdrucksenkenden Effekt – hinsichtlich Nephroprotektion überlegen sind. Zunächst stellen sie […]

Gabapentin gegen Hitzewallungen bei Frauen mit Mammakarzinom

Nicht alle Frauen mit menopausalen Hitzewallungen bedürfen einer Pharmakotherapie. Wenn Hitzewallungen und Schwitzanfälle jedoch sehr stark sind, dann kann eine solche Therapie dringlich sein. Wie vor kurzem berichtet, musste eine schwedische Studie (HABITS) zur Östrogentherapie bei Frauen mit starken Hitzewallungen, bei denen ein Mammakarzinom geheilt erschien, wegen vermehrter Rezidive der Tumorerkrankung im Vergleich mit einer […]

Neue Proteaseinhibitoren zur Behandlung der HIV-Infektion

Die Entwicklung von Proteaseinhibitoren für die Behandlung der HIV-Infektion war eine herausragende pharmakologische Leistung in den letzten Jahrzehnten. Dies wurde mittels moderner „Drug-Design”-Methoden erreicht, nachdem die Aufklärung der genauen räumlichen Struktur der HIV-Protease gelungen war. Dieser Fortschritt hat dazu beigetragen, dass HIV-Patienten in Ländern, die sich eine solche kostenintensive HAART (Highly Active AntiRetroviral Therapy) leisten […]

Thrombozytopenie Typ II durch niedermolekulare Heparine bei internistischen Patienten

Wir sind in den vergangenen Jahren wiederholt auf Pathophysiologie, Inzidenz und Klinik der immunologisch vermittelten Heparin-induzierten Thrombozytopenie (HIT Typ II) eingegangen, da sie im Gegensatz zur HIT Typ I eine schwerwiegende UAW ist und häufig zu lebensbedrohlichen thromboembolischen Komplikationen führt (1-3). Heute werden niedermolekulare Heparine (NMH), u.a. wegen ihres niedrigeren Risikos für die Auslösung einer […]