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Antibiotika zur Behandlung der Koronaren Herzkrankheit wirkungslos – oder sogar schädlich?

Zuerst war in Finnland aufgefallen, dass bei Patienten mit Koronarer Herzkrankheit (KHK) häufiger als bei anderen ein positiver Titer von Antikörpern gegen Chlamydia pneumoniae vorkam (1). In atheromatösen Plaques gelang später sogar der Nachweis von Keimen. Es folgten die ersten Untersuchungen zur Behandlung der Arteriosklerose mit Azithromycin bzw. Roxithromycin, da Makrolide wirksam gegen Chlamydien sind. […]

In eigener Sache: PATIENTENBRIEFE

Anfang April ist die vierte Nummer des unabhängigen Informationsblattes für Laien „GUTE PILLEN – SCHLECHTE PILLEN” (GPSP) erschienen. Viele Leser des ARZNEIMITTELBRIEFS haben den Stapellauf mit Interesse begleitet und das Blatt auch für den Wartebereich ihrer Praxis und/oder für das Praxispersonal abonniert. Dieser Nummer des ARZNEIMITTELBRIEFS liegt wieder eine Bestellkarte bei. Dabei soll besonders auf […]

Leserbrief: „Mitmachen lohnt sich !” – Fragt sich nur, für wen?

>> Als niedergelassener Hämatologe erreichte mich vor kurzem eine persönlich adressierte Umfrage zur Anämiebehandlung bei Tumorpatienten eines Unternehmens der Marktforschung. „Mitmachen lohnt sich! – Ihre Erfahrungen mit Erythropoietinen und Transfusionen bei Tumorpatienten” war die Überschrift. Im Anschreiben hieß es unter anderem: „Um Produktentwicklungen den klinischen Bedürfnissen bestmöglichst anzupassen und Erfahrungen in diesem Bereich zu bündeln, […]

Nochmals: Tacrolimus und Pimecrolimus bei atopischem Ekzem

Im Juni 2005 hatten wir über eine Metaanalyse der Therapie-Studien berichtet (1) und zu einer zurückhaltenden Indikation für die Kalzineurinantagonisten geraten als Medikament zweiter Wahl bei Unwirksamkeit von oder Kontraindikation für topische Steroide. Die Kenntnisse über UAW bei längerem Gebrauch waren und sind immer noch unzureichend. Die amerikanische Zulassungsbehörde Food and Drug Administration (FDA) hatte […]

Nachlese: Unabhängige Fortbildung oder Entente cardiale?

Über die von der Novartis Pharma AG finanziell und von der Ärztekammer Hessen durch Zertifizierung und Vergabe von 16 Fortbildungspunkten unterstützte Veranstaltung „Cardio Update 2006” (vgl. 1) wird jetzt in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift auf der Seite „Forum der Industrie” berichtet (2). Zur Behandlung der Herzinsuffizienz heißt es dort u.a.: „Drexler (einer der Veranstalter) wies […]

Hirsutismus

Zusammenfassung: Zur Therapie des leichten Hirsutismus, der von einer Hypertrichose unterschieden werden muss, genügen oft kosmetisch-dermatologische Behandlungsmethoden. Orale Kontrazeptiva ohne oder mit antiandrogenem Gestagen sind in den meisten Fällen die Therapie der Wahl. Bei höhergradigem Hirsutismus müssen oft Antiandrogene (immer kombiniert mit sicherer Kontrazeption, meist oralen Kontrazeptiva) angewendet werden. Diese Therapie sollte von erfahrenen Frauenärzt(inn)en […]

Konzept der „Facilitated PCI” bei akutem Myokardinfarkt gescheitert

In den vergangenen Jahren hat sich das Konzept zur Behandlung des akuten Myokardinfarkts einige Male gewandelt. Von „möglichst immer Thrombolyse” über „möglichst immer Akut-Dilatation” bis hin zu den derzeitigen, zeitlich differenzierenden Empfehlungen. Demnach soll beim akuten ST-Hebungsinfarkt (STEMI) innerhalb der ersten drei Stunden nach Beginn der Symptome thrombolysiert werden, wenn der Patient nicht innerhalb von […]

Clopidogrel plus ASS im Vergleich mit ASS-Monotherapie zur Prävention atherothrombotischer Ereignisse. Die CHARISMA-Studie

Clopidogrel (Plavix®, Iscover®) ist zugelassen für die Indikationen: Patienten mit Herzinfarkt (wenige Tage bis 35 Tage zurückliegend), Patienten mit ischämischem Schlaganfall (sieben Tage bis sechs Monate zurückliegend) oder mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit; außerdem beim Akutem Koronarsyndrom ohne ST-Strecken-Hebung in Kombination mit ASS. Auch für die Nachbehandlung nach koronarer Stent-Implantation gibt es gute Evidenz (1) aber […]

Der Einfluss der Pharmaindustrie auf das Gesundheitswesen: Antwort der britischen Regierung auf die Vorschläge des Untersuchungsberichtes des Unterhauses

Im September 2005 haben wir ausführlich über den Untersuchungsbericht der Gesundheitskommission des britischen Unterhauses zum Einfluss der Pharmaindustrie auf das britische Gesundheitswesen berichtet (1). Darin wurde anhand vieler Beispiele belegt, dass der Einfluss auf allen Ebenen sehr stark und offensichtlich außer Kontrolle geraten ist. Die Stellungnahme der Regierung zu den zentralen Punkten der Kritik war […]

Eradikation von Helicobacter pylori bei Patienten mit chronischer Immunthrombozytopenie

Die primäre Form der Immunthrombozytopenie (ITP) wird durch Autoantikörper ausgelöst, die gegen verschiedene Glykoproteine der Thrombozyten gerichtet sind (z.B. Glykoprotein IIb/IIIa-Komplex). Bei Erwachsenen verläuft die ITP häufig chronisch, weshalb Therapieziel ist, die verfügbaren medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten (z.B. Immunsuppression, insbesondere mit Kortikosteroiden, Vinca-Alkaloide, iv. Immunglobuline, monoklonale Antikörper) nur dann einzusetzen, wenn die Thrombozytenwerte einen kritischen Schwellenwert (bei […]

Eptacog alfa: Konsensus-Empfehlungen zum Off-Label-Einsatz

Eptacog alfa (NovoSevenÒ) ist ein rekombinantes aktiviertes Faktor-VII-Präparat (rFVIIa). Es ist in Deutschland unter anderem zugelassen für die Behandlung von Blutungen im Zusammenhang mit chirurgischen oder invasiven Eingriffen bei Patienten mit angeborener Hämophilie mit Hemmkörpern gegen die Blutgerinnungsfaktoren VIII oder IX, starkem Anstieg des Hemmkörpers, angeborenem Faktor-VII-Mangel und bei Patienten mit Thrombasthenie Glanzmann, die früher […]

Therapie mit Stammzellen beim akuten Myokardinfarkt ohne überzeugenden Effekt

2001 wurde in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift über positive Effekte der Injektion von humanen, adulten Stammzellen in die wiedereröffnete Infarktarterie eines 46jährigen Mannes berichtet (1, 2). Die deutliche Verkleinerung des Infarktareals in den nächsten Tagen wurde als großer Erfolg gefeiert. Ein Editorial nannte das Ereignis einen Bahn brechenden Schritt, aus dem sich phantastische Möglichkeiten in […]

Das Risiko von Aprotinin in der Herzchirurgie

Viele Patienten mit akutem Myokardinfarkt werden fibrinolytisch behandelt, um den Thrombus im Koronargefäß aufzulösen. Andererseits erhalten einige bei einer später eventuell notwendigen koronaren Bypass-Operation Antifibrinolytika, um den Blutverlust zu minimieren. Der auch aus Tierversuchen abgeleitete Verdacht, dass diese hämostyptische antifibrinolytische Therapie zu intravasaler Thrombenbildung und ischämischen Komplikationen führen könnte, bestätigte sich aber in den Zulassungsstudien […]

Febuxostat, ein neuer Nicht-Purin-Hemmer der Xanthinoxidase zur Prophylaxe von Gichtanfällen

Prophylaktische Maßnahmen zur Verhinderung von (erneuten) Gichtanfällen sind Diät (z.B. weniger Fleisch und Alkohol) und Senkung des Serum-Harnsäurespiegels unter 6 mg/dl durch Urikosurika, z.B. Benzbromaron, oder durch Xanthinoxidase-Hemmer, z.B. Allopurinol (Allo), die die Bildung von Harnsäure (HS) aus Purinen inhibieren. Urikosurika sind bei einer Kreatinin-Clearance < 50 ml/min/1,73 m2 kaum noch wirksam. Die Therapie mit […]

Inhalative Insuline

Zwei Konzepte der pulmonalen Insulinapplikation sind bisher weit fortgeschritten und in mehreren Studien untersucht worden: 1. „Exubera” wurde durch Kooperation der Pharmafirmen Pfizer und Sanofi-Synthelabo mit der Biotechnologie-Firma Nektar Therapeutics entwickelt. Es handelt sich um ein schnell wirksames pulverisiertes Insulin, das unter Verwendung eines Blisters dosiert wird. Der 1-mg-Blister entspricht ca. 3 I.E. sc. injiziertem […]