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Therapie mit Stammzellen beim akuten Myokardinfarkt ohne überzeugenden Effekt

2001 wurde in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift über positive Effekte der Injektion von humanen, adulten Stammzellen in die wiedereröffnete Infarktarterie eines 46jährigen Mannes berichtet (1, 2). Die deutliche Verkleinerung des Infarktareals in den nächsten Tagen wurde als großer Erfolg gefeiert. Ein Editorial nannte das Ereignis einen Bahn brechenden Schritt, aus dem sich phantastische Möglichkeiten in […]

Das Risiko von Aprotinin in der Herzchirurgie

Viele Patienten mit akutem Myokardinfarkt werden fibrinolytisch behandelt, um den Thrombus im Koronargefäß aufzulösen. Andererseits erhalten einige bei einer später eventuell notwendigen koronaren Bypass-Operation Antifibrinolytika, um den Blutverlust zu minimieren. Der auch aus Tierversuchen abgeleitete Verdacht, dass diese hämostyptische antifibrinolytische Therapie zu intravasaler Thrombenbildung und ischämischen Komplikationen führen könnte, bestätigte sich aber in den Zulassungsstudien […]

Febuxostat, ein neuer Nicht-Purin-Hemmer der Xanthinoxidase zur Prophylaxe von Gichtanfällen

Prophylaktische Maßnahmen zur Verhinderung von (erneuten) Gichtanfällen sind Diät (z.B. weniger Fleisch und Alkohol) und Senkung des Serum-Harnsäurespiegels unter 6 mg/dl durch Urikosurika, z.B. Benzbromaron, oder durch Xanthinoxidase-Hemmer, z.B. Allopurinol (Allo), die die Bildung von Harnsäure (HS) aus Purinen inhibieren. Urikosurika sind bei einer Kreatinin-Clearance < 50 ml/min/1,73 m2 kaum noch wirksam. Die Therapie mit […]

Inhalative Insuline

Zwei Konzepte der pulmonalen Insulinapplikation sind bisher weit fortgeschritten und in mehreren Studien untersucht worden: 1. „Exubera” wurde durch Kooperation der Pharmafirmen Pfizer und Sanofi-Synthelabo mit der Biotechnologie-Firma Nektar Therapeutics entwickelt. Es handelt sich um ein schnell wirksames pulverisiertes Insulin, das unter Verwendung eines Blisters dosiert wird. Der 1-mg-Blister entspricht ca. 3 I.E. sc. injiziertem […]

Leserbrief: Neue Proteaseinhibitoren

Dr. H.F. aus Berlin schreibt: >> In der Tabelle Ihrer Kleinen Mitteilung (AMB 2006, 40, 4) sind einige Fehler bei der Dosierung der neuen Proteaseinhibitoren zu bemerken …

Ximelagatran/Melagatran (Exanta®) vom Markt genommen

Im Mai 2005 haben wir über die SPORTIF-V-Studie zum Vergleich von Ximelagatran mit Warfarin zur Antikoagulation bei Patienten mit Vorhofflimmern berichtet (1). Dabei waren unter Ximelagatran die Transaminasen bei 6% der Patienten angestiegen, unter Warfarin bei nur 0,8%. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft hat auf schwere Leberfunktionsstörungen hingewiesen, die nach der Zulassung des Präparats zur […]

Medikamentöse Behandlung von Influenza-Erkrankungen – Mythen und Fakten

Zusammenfassung: Die Überschätzung der Wirksamkeit von Neuraminidase-Inhibitoren (Oseltamivir, Zanamivir) in der Prophylaxe und Therapie von Influenza-Erkrankungen kann zu einer Vernachlässigung der üblichen organisatorischen und hygienischen Maßnahmen führen und somit die Ausbreitung des Virus begünstigen. Eine pharmakotherapeutische Lösung einer Grippeepidemie oder -pandemie ist nicht in Sicht. Andere Maßnahmen, z.B. Planung von Quarantänezonen, Entwicklung und Anwendung von […]

COX-2-Hemmer hinsichtlich Magengeschwüren/-blutungen nicht sicherer als unselektive nichtsteroidale Antiphlogistika

Zyklooxygenase(COX)-2-hemmende nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAID) erhöhen das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse (1, 2). Dies ist schon vor Jahren vermutet und offenbar aus kommerziellen Gründen in Studien verheimlicht worden, wie jetzt der öffentlich gemachte Betrugsverdacht gegen die Autoren der VIGOR-Studie (Rofecoxib) erhärtet (3). Sind NSAID bei Patienten ohne kardiovaskuläre Erkrankungen indiziert, könnte sich jedoch ein Vorteil für […]

Vitamin-D-Status für normalen Kalziumstoffwechsel wichtiger als hohe Kalziumzufuhr

Das ist das Ergebnis einer interessanten Querschnittsuntersuchung an 944 gesunden Isländern, die keine mit dem Kalziumstoffwechsel interferierenden Medikamente einnahmen. Die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten war erlaubt. L. Steingrimsdottir et al. aus Reykjavik (1) bestimmten bei den Probanden von Februar 2001 bis Januar 2003, relativ gleichmäßig über die Jahreszeiten verteilt, einmalig die Serumkonzentration von 25-OH-Vitamin D (25OHD […]

Reduziert die BCG-Impfung nicht nur das Risiko einer Tuberkuloseerkrankung sondern auch das Infektionsrisiko bei Kindern?

Weltweit sind bisher mehr Menschen mit BCG (Bacillus Calmette-Guérin) als mit irgendeinem anderen Impfstoff geimpft worden. Das Verständnis der Grundlagen dieser Impfung ist auch noch 100 Jahre nach der Nobel-Preis-Verleihung an Robert Koch sehr unvollständig. Eine aktuelle Arbeit im Lancet gibt hierüber mehr Auskunft (1). Der BCG-Impfstoff wurde in den Jahren 1906-1919 durch Attenuation eines […]

Acetylcystein bei idiopathischer Lungenfibrose? Die IFIGENIA-Studie

Zur Prophylaxe von Exazerbationen bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung wird Acetylcystein (ACC) empfohlen (1, 2), ist aber umstritten. Auch in einem ganz anderen Bereich wird es angewandt, ohne dass ein abschließendes Urteil möglich ist: zur Prophylaxe der Röntgenkontrastmittel-Nephropathie (3). Nun ist ACC zur Behandlung der idiopathischen Lungenfibrose eingesetzt worden (4). Man geht davon aus, dass bei […]

Behandlung des Myokardinfarkts bei alten Menschen

Zusammenfassung: Nahezu ein Viertel aller Herzinfarktpatienten ist über 75 Jahre alt. In den kommenden Jahren wird eine deutliche Zunahme erwartet. Welche Therapie für einen alten Menschen richtig und angemessen ist, ist trotz der unzähligen Therapiestudien der vergangenen Jahre nicht klar, denn diese Altersgruppe wurde gar nicht oder nur unzureichend untersucht. Die Prognose alter Patienten mit […]

Stressmanagement als Therapie der Koronaren Herzkrankheit

Der Einfluss von Stress bei der Entstehung von Krankheiten ist inzwischen an Hand epidemiologischer und grundlagenwissenschaftlicher Daten allgemein anerkannt (1). Insbesondere psychosoziale Faktoren („Stressoren”) haben hier eine große Bedeutung. Speziell das Herz-Kreislauf-System ist für Stresseinflüsse anfällig. Nach den Ergebnissen der INTERHEART-Studie können psychosoziale Stressoren („mentaler Stress”) für etwa 35% des Gesamtrisikos für einen Myokardinfarkt verantwortlich […]

Zerebrovaskuläre Erkrankungen sind ebenso häufig wie kardiovaskuläre. Ergebnisse der OXVASC-Studie

Akute kardiale, zerebrale oder periphere Durchblutungsstörungen haben dieselbe Pathogenese: Arteriosklerose. Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen sind weitgehend identisch. Je nach betroffener Gefäßprovinz werden die Durchblutungsstörungen jedoch in verschiedenen medizinischen Spezialgebieten beforscht und behandelt. Das Problembewusstsein der Spezialisten beschränkt sich meist auf ihren eigenen Bereich. Vergleichende Darstellungen der Häufigkeit arterieller Durchblutungsstörungen nach Alter und Geschlecht fehlen. Die OXVASC-Studie […]

Leserbrief: Azetylsalizylsäure (ASS)-Resistenz und „ASS-Non-Responder”

Dr. U.P. aus Borna schreibt: >> Von der „Stroke unit“ einer Universität werden Patienten entlassen, bei denen mit dem PFA-100-Test eine ASS-non-responder-Situation festgestellt wurde. Daraus wird abgeleitet, dass lebenslang (!) Clopidogrel eingenommen werden soll. Uns scheint dies eine Ausweitung der Indikation von Clopidogrel zu sein. Völlig unkritisch wird eine solche Anweisung auch gegeben bei Patienten, […]