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HIV-Therapie: Je früher desto besser

Wir haben schon mehrmals über die Vorteile einer früh eingeleiteten Therapie bei HIV-Infektion berichtet (1-3). So haben Registerstudien aus Nordamerika gezeigt, dass die Letalität durch Tumor- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei sehr früh behandelten HIV-Infizierten geringer war, als bei (leitlinienkonform) später behandelten Patienten (1). Auch hat eine große prospektive Kohorte aus den USA gezeigt, dass eine vollständige […]

Metformin für Diabetiker mit Niereninsuffizienz?

Metformin (MF) wird seit den positiven Ergebnissen der britischen UKPDS-Studien (1, 2) als orales Antidiabetikum (OAD) der 1. Wahl für die meisten Diabetiker mit Typ 2 empfohlen. Da MF überwiegend unverändert renal ausgeschieden wird und hohe MF-Blutspiegel die Entstehung der seltenen, aber oft letalen Laktatazidose begünstigen, soll MF bei Diabetikern mit Niereninsuffizienz nicht verordnet werden. […]

Ibrutinib: Erste Ergebnisse zu unerwünschten Ereignissen nach dreijähriger Einnahme und zum Krankheitsverlauf nach Absetzen des Wirkstoffs

Die Entwicklung neuer Wirkstoffe, die gezielt die Signalübertragung über den B-Zell-Rezeptor (B-cell receptor = BCR) unterbrechen, hat große Erwartungen ausgelöst hinsichtlich besser wirksamer, möglicherweise sogar Chemotherapie-freier Therapiestrategien bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (B-CLL) und Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) der B-Zell-Reihe. Wir haben bereits ausführlich berichtet über die oral einzunehmenden Inhibitoren der Bruton Tyrosinkinase (BTK) und der […]

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Infektionsrisiken bei Therapie mit Antagonisten des Tumor-Nekrose-Faktors alpha

Tumor-Nekrose-Faktor-alpha-Antagonisten (TNF-alpha-A; z.B. Adalimumab, Certolizumab, Etanercept, Golimumab, Infliximab) sind wirksam bei Autoimmunerkrankungen, einschließlich chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED). Da der TNF-alpha bei der Abwehr von Infektionen eine Rolle spielt, wird befürchtet, dass durch Blockade dieses Zytokins Infektionen häufiger auftreten. Sehr früh wurde der Zusammenhang dieser Therapie mit der Reaktivierung einer Tuberkulose (Tbc) erkannt (vgl. 1). Deshalb […]

Dosisabhängige Zunahme schwerwiegender Infektionen bei Rheumapatienten und Therapie mit Biologika

Die Dauerbehandlung der Rheumatoiden Arthritis (RA) mit Biologika steht im Verdacht, verglichen mit anderen Basistherapeutika (DMARD = Disease-Modifying Anti-Rheumatic Drugs, z.B. Methotrexat) vermehrt Infektionen auszulösen. Wir haben 2009 über eine retrospektive nordamerikanische Datenbank-Analyse berichtet, bei der die klinischen Daten von über 17.000 Patienten, die mit einem TNF-alpha-Antagonisten behandelt wurden, hinsichtlich bedrohlicher Infektionen untersucht wurden (1). […]

Autoren von Diabetesstudien – und täglich grüßt das Murmeltier

Über die intensive Mitwirkung (und Einflussnahme) der pharmazeutischen Unternehmer (pU) bei der Planung, Durchführung, Datenauswertung und Publikation medizinischer Studien haben wir schon häufig berichtet (1). Einige Bereiche der Medizin sind hiervon besonders betroffen, z.B. die Therapie bei Diabetes mellitus. Kaum ein Jahr vergeht, in dem nicht ein neues Antidiabetikum auf den Markt kommt, oft sogar […]

Lurasidon und Sipuleucel-T nicht mehr im Vertrieb

Ergänzend zu unserer Kl. Mitt. zu Beschlüssen des G-BA zur frühen Nutzenbewertung neuer Arzneimittel (1) teilen wir mit, dass Lurasidon (Latuda®; vgl. 2) seit März 2015 in Deutschland und Sipuleucel-T (Provenge®; vgl. 3) seit Juli 2015 in Europa von den pharmazeutischen Unternehmern aus dem Vertrieb genommen wurden. Die Begründung eines Konzernsprechers zu Latuda®: „Aufgrund der […]

Leserbrief: IMPROVE-IT: Wirklich eine Verbesserung durch Ezetimib?

Herr A.K. aus N. schreibt: >> Erlauben Sie mir eine Anmerkung zur aktuell publizierten IMPROVE-IT-Studie. Nachdem diese Studie schon im Vorfeld von zahlreichen „Experten“ hoch gelobt wurde, habe ich mit Spannung die Volltext-Publikation erwartet. Ja, es stimmt, es konnte erstmals der Nachweis einer wirksamen LDL-Senkung durch ein Nicht-Statin erbracht werden. Die Studie hält aber einer […]

Impfstoff gegen Ebola – Ergebnisse einer Phase-III-Studie in Guinea (Westafrika)

Nach Angaben der WHO sind bei der inzwischen abebbenden Ebola-Epidemie bisher ca. 28.000 Menschen erkrankt und > 11.000 daran gestorben (1). Wir hatten über verschiedene Strategien zur Eindämmung der Epidemie berichtet und Wirkstoffe zur Prophylaxe und Behandlung sowie Möglichkeiten zur Entwicklung von Impfstoffen kurz vorgestellt (2). Ein wirksamer Impfstoff wäre wohl die beste Strategie, eine […]

Marburg-Virus: AVI-7288 als Beispiel einer Postexpositionsprophylaxe bei hämorrhagischen Viruserkrankungen

Wir hatten im Rahmen der Ebola-Epidemie in West-Afrika über die hämorrhagischen Fieber durch das Ebola-Virus und auch über das nahe verwandte Marburg-Virus berichtet (1). Bei der inzwischen abklingenden Ebola-Epidemie kamen nach WHO-Angaben bis heute wahrscheinlich > 11.000 Menschen ums Leben (2). Die Dunkelziffer ist hoch. Wir hatten auch darauf hingewiesen, dass US-amerikanische militärische Einrichtungen aus […]

Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie, die eine Behandlung im Krankenhaus erfordert: Daten aus den USA

Pneumonien gehören zu den häufigen Infektionen, die zur Einweisung in ein Krankenhaus führen. Die Inzidenz der ambulant erworbenen Pneumonie variiert in Europa stark nach Land, Alter und Geschlecht. Sie ist besonders hoch bei älteren Patienten (≥ 65 Jahre) und bei Männern häufiger als bei Frauen (1). Die Behandlungskosten sind hoch, aber an Hand der sehr […]

NOAK: Messung von Serumspiegeln und der Anti-Faktor-Xa-Aktivität zur Steuerung der Dosierung?

Von den neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) verspricht die Werbung, sie seien einfacher anzuwenden als Vitamin-K-Antagonisten, weil ihr gerinnungshemmender Effekt besser vorauszusagen ist und sie in fixen Dosen ohne regelmäßige Gerinnungskontrollen eingenommen werden können. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass eine solche „blinde“ Behandlung mit NOAK ihre Probleme hat: denn blutet ein Patient oder hat er einen […]

Kürzere Dauer der antibiotischen Therapie bei intraabdominellen Infektionen

Intraabdominelle Infektionen sind weltweit ein häufiges Problem. Sie sind oft Folge von Hohlorgan-Perforationen, z.B. bei Divertikulitis oder Appendizitis. Die Letalität liegt dabei in westlichen Ländern über alle Altersgruppen hinweg bei 5%, steigt aber bei alten Patienten auf fast 50% (1-4). Entscheidend für das Überleben ist bei diesen Infektionen neben der Stabilisierung des Kreislaufs die Sanierung […]

Ruxolitinib zur Behandlung von Patienten mit Polycythaemia vera

Die Polycythaemia vera (PV), eine klonale Erkrankung der hämatopoetischen Stammzelle, gehört zu den myeloproliferativen Neoplasien (MPN). Als häufigste genetische Veränderung bei der PV wurde eine Punktmutation, V617F, im Januskinase-2(JAK2)-Gen identifiziert, die bei ca. 95% der Patienten mit PV nachgewiesen wird. JAK2 spielt eine wichtige Rolle in der Erythropoese, und die Punktmutation V617F führt zu einer […]

Analgetische Therapie bei akuter Nierenkolik: NSAID ohne Spasmolytika

Zusammenfassung: Ein aktuelles Cochrane-Review zeigt, dass bei einer Nierensteinkolik nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAID) analgetisch deutlich wirksamer sind als Plazebo oder Spasmolytika. NSAID (z.B. Diclofenac 100 mg rektal) sind etwa so stark wirksam wie Metamizol; jedoch ist Metamizol wegen des Risikos einer Agranulozytose nach unserer und nach Meinung der Autoren des Cochrane Reviews (4) nicht Mittel der […]