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Hautinfektionen sind ein häufiger Anlass, ärztliche Hilfe zu suchen. In den USA wurden 2005 14,2 Millionen Patienten wegen Hautinfektionen ambulant behandelt und 850.000 stationär (1, 2). Die häufigsten Infektionen sind Abszess, Erysipel oder Phlegmone. In Deutschland werden Hautinfektionen den Leitlinien der Fachgesellschaften entsprechend meist mit Clindamycin oder Beta-Lactam-Antibiotika behandelt. Co-trimoxazol (Trimethoprim/Sulfamethoxazol) wird bei dieser Indikation […]
Jedes Jahr erkranken weltweit Millionen Reisende an der sog. Reisediarrhö. Ca. 20-50% aller Reisenden aus Industrieländern in Entwicklungsländer bzw. in die Tropen sind davon betroffen (2) und 5-10% entwickeln die typischen Symptome der Dysenterie, d.h. blutige Stühle und Fieber (3). Auch bei Rückkehrern von Reisen ist Durchfall ein häufiges Symptom (1). Dabei sollte in akut, […]
Ergebnisse klinischer Studien, die an Menschen durchgeführt werden, sollten aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen zeitnah publiziert und so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden – unabhängig davon, ob sich “positive” oder “negative” Ergebnisse im Sinne der Fragestellung ergeben haben. Es ist wiederholt von anderen und uns darauf hingewiesen worden, dass die selektive Publikation von Studienergebnissen und […]
Zu diesem Ergebnis kommt eine umfassende Übersichtsarbeit des australischen National Health and Medical Research Council (NHMRC; 1). Das NHMRC ist eine staatliche Institution, die medizinische Forschung fördert und auf deren Basis Empfehlungen und Ratschläge abgibt. Die Homöopathie wurde durch den deutschen Arzt Samuel Hahnemann (1755-1843) begründet und beruht auf zwei Annahmen: Substanzen, die bei Gesunden […]
Das Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC) der europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) warnt vor der Anwendung des Antihistaminikums Hydroxyzin (z.B. Atarax®; 1). Insbesondere bei Patienten mit erhöhtem Risiko (s. Tab. 1) und bei zusätzlicher Therapie mit QT-Zeit-verlängernden Arzneimitteln (Übersicht bei 2) ist die Wahrscheinlichkeit für ein Long-QT-Syndrom mit Torsade-de-pointes-Tachykardien erhöht. Das Long-QT-Syndrom manifestiert sich in Schwindelattacken, Synkopen […]
Pneumokokkenpneumonien sind bei älteren Menschen häufig, und unter den ambulant erworbenen Pneumonien haben sie eine vergleichsweise hohe Morbidität und Letalität (1). Bei ca. 25% der Patienten kann die Infektion invasiv verlaufen, d.h. auch sonst sterile Körperregionen befallen; im schlimmsten Fall kommt es zu Sepsis und Tod (2). Zwar gibt es einige Studien, die auf eine […]
Wahrscheinlich werden in den USA noch in diesem Jahr zwei oder drei neue Biopharmazeutika, sog. PCSK9-Antikörper, zur subkutanen Behandlung von familiären Hyperlipidämien zugelassen. Auch bei der europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) befinden sich zwei dieser von der Zeitschrift Nature als “Cholesterol-Buster” bezeichneten Arzneimittel (Alirocumab, Evolocumab) im Zulassungsverfahren (1, 2). Die Werbetrommeln für diese neue Wirkstoffgruppe werden schon […]
Im Krankenhaus erworbene (nosokomiale) Infektionen verlängern den stationären Aufenthalt, erhöhen die Letalität und steigern die Kosten (1-3). Daher werden mehrere Strategien verfolgt, solche nosokomialen Infektionen zu reduzieren. Als wichtiges Reservoir für bakterielle Erreger gilt die Haut der Patienten (4). Von der Haut können die Erreger über venöse oder arterielle Zugänge, durch Harnblasenkatheter oder nach chirurgischen […]
Zusammenfassung: Lieferengpässe von Arzneimitteln treten derzeit in unterschiedlichem Maße in allen Ländern Europas und in den USA auf. Nicht jeder Lieferengpass bedeutet einen Versorgungsengpass für Patienten, d.h. für schwere Erkrankungen oder medizinische Notfallsituationen ist kein alternativer Wirkstoff verfügbar. Die Ursachen für Lieferengpässe sind multifaktoriell. Neben ökonomisch bedingten Lieferengpässen (z.B. Preis- und Kostendruck bei Generika) sind […]
Die Optionen für die Behandlung der aktivierten Gonarthrose sind vielfältig: beispielweise chirurgische Verfahren, intraartikuläre Injektion(en) eines Glukokortikosteroids, von Plasma oder “Gelenkschmiere”, Physiotherapie, Ultraschall- und Elektromagnetfeld-Behandlungen, Schmerzmittel lokal und systemisch, Balneo- und Blutegel-Behandlung, Akupunktur. Welche Therapie jeweils angewendet wird, entscheidet oft die individuelle Erfahrung oder Einschätzung des behandelnden Arztes. Der Geldbeutel des Patienten und die Verfügbarkeit […]
Infektionen sind eine häufige Komplikation beim akuten Schlaganfall (1). In einer Metaanalyse von 87 Studien ergab sich eine Inzidenz von Infektionen von 30%, meist Pneumonien und Harnwegsinfektionen (2). Ungefähr die Hälfte aller Pneumonien beginnt schon innerhalb der ersten 48 Stunden (3). Sie erhöhen die Letalität und verschlechtern das funktionelle Ergebnis (4). Daher lag es nahe […]
Zusammenfassung: Im Verlauf einer Behandlung mit Amiodaron, das mit den Schilddrüsenhormonen strukturverwandt ist, entwickeln 15-20% der Patienten Störungen der Schilddrüsenfunktion – in unseren Regionen vor allem eine Hyperthyreose. Es wird ein Typ 1 (Thyreotoxikose durch Jodexzess) von einem Typ 2 (Thyreoiditis) unterschieden. Viele Patienten haben Mischformen. Die Behandlung der Amiodaron-induzierten Hyperthyreose ist komplex, langwierig und […]
Die globalen Einnahmen pharmazeutischer Unternehmer (pU) im Jahr 2013 betrugen etwa 1 Billion US-$. Etwa ein Drittel dieser Einnahmen investierten die pU in das Marketing für Arzneimittel (1). Sie begründen diese hohen Ausgaben mit der Notwendigkeit, Gesundheitsberufe, insbesondere Ärzte, über Nutzen und Risiken von Arzneimitteln zu informieren. Auf unseriöse, für Patienten und Ärzte mitunter auch […]
Frage von S.M. aus Zürich: >> Ich bin Redaktorin und schreibe einen kurzen Artikel über Regorafenib (Stivarga®). In diesem Zusammenhang beziehe ich mich auf den ARZNEIMITTELBRIEF vom Juni 2014 (1), in welchem Sie das Medikament thematisiert haben. Im vergangenen Herbst wurden die Ergebnisse einer weiteren Studie zu Stivarga® präsentiert, der CONCUR-Studie (vgl. 2). Ändert sich […]