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Reduktion kardiovaskulärer Risikofaktoren als zusätzliche Therapie bei Vorhofflimmern?

Unter dem Schlagwort „shared decision making“ wird deutlich mehr als bisher ein individualisiertes Management bei Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) empfohlen, d.h. gemeinsame Entscheidungen von Arzt und Patient sollen stärker im Vordergrund stehen (1, vgl. 2). Auf einer der ersten von insgesamt 123 Seiten der AHA/ACC/HRS Guideline for the Management of Patients With Atrial Fibrillation 2014 […]

Kein Nutzen von Statinen bei Sepsis – eher schädlich für Niere und Leber

Trotz der Fortschritte in der supportiven Behandlung des „Acute Respiratory Distress Syndrome“ (ARDS) ist die Letalität besonders hoch bei Patienten mit gleichzeitiger Sepsis (1). Dabei führen Entzündungsreaktionen zu ausgedehnten zellulären Schäden in der Lunge und in anderen Organen. Wirkstoffe, die diese Entzündungsreaktionen abschwächen, könnten theoretisch bei Sepsis allgemein und speziell beim ARDS klinisch zur Verbesserung […]

Osteoporosetherapie mit Bisphosphonaten über 4-5 Jahre hinaus?

Zu diesem Thema haben wir erstmals und ausführlich 2007 berichtet (1). Der Dachverband deutschsprachiger osteologischer Fachgesellschaften hatte damals empfohlen, eine medikamentöse Therapie der Osteoporose (OP) mit zugelassenen Arzneimitteln (zusätzlich zu Kalzium und Vitamin D) über mindestens 3-5 Jahre durchzuführen, da Frakturen erst nach längerer Therapie signifikant und klinisch bedeutsam abnehmen im Vergleich mit Plazebo. Mit […]

Hepatitis C: Behandlung von erfolglos vortherapierten sowie unbehandelten Patienten mit ABT-450/r- und Dasabuvir in Kombination mit Ribavirin

Über neue Wirkstoffe zur Behandlung der chronischen Hepatitis C haben wir kürzlich ausführlich berichtet (1). Für die meisten fehlen jedoch noch Phase-III-Studien. Kürzlich wurde Sofosbuvir zugelassen, das erste Arzneimittel einer neuen Wirkstoffklasse, der Nukleosid-Polymerase-Inhibitoren. Besonders für Patienten, die nicht auf die Behandlung angesprochen haben, gab es bisher keine optimalen Behandlungsmöglichkeiten. Diese Patienten können in drei […]

Spironolacton bei diastolischer Herzinsuffizienz nur wenig wirksam

Patienten, mit klinischen Zeichen der Herzinsuffizienz trotz relativ gut erhaltener systolischer Pumpfunktion sind eine große therapeutische Herausforderung (Diagnose: Heart Failure with preserved Ejection Fraction = HFpEF; synonym: diastolische Herzinsuffizienz). Bislang gibt es für sie kaum evidenzbasierte Behandlungen. Nach einer Metaanalyse aus dem Jahr 2011 haben bisher kein Wirkstoff und keine Wirkstoffkombination (z.B. ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker, Betablocker, […]

Depression und Suizidalität als unerwünschte Arzneimittelwirkung

Zusammenfassung: Ganz unterschiedliche Arzneimittel können als unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) depressive Störungen sowie Suizidideen und suizidale Handlungen auslösen, wobei depressive Störungen häufiger sind als Suizidideen und diese wiederum häufiger als suizidale Handlungen. Bei manchen Arzneimitteln ist dies eine zwar schwere, aber sehr seltene UAW, bei anderen kommt sie, wie z.B. bei Interferonen, relativ häufig vor. Der […]

Oseltamivir und Zanamivir – die Wahrheit kommt in kleinen Häppchen

Seit März 2011 steht Oseltamivir (Tamiflu®) in der WHO-Liste der „Essential Medicines“ – der unbedingt erforderlichen Arzneimittel (1). Die Frage der Cochrane-Autoren T. Jefferson, P. Doshi und C. del Mar, auf welche Evidenz sich die WHO bei der Listung des Neuraminidasehemmers stützt, blieb bis heute jedoch unbeantwortet (2). Vermutlich berücksichtigte die WHO bei ihrer Evidenzanalyse […]

Korrektur

Die in unserem Hauptartikel vom Mai 2014 zur Substitutionstherapie bei Nebenniereninsuffizienz angegebene Website zur Schnellinformation im Fall einer Addison-Krise (www.adrenal-crisis.org) ist noch nicht zugänglich. Wir haben von den Initiatoren dieser Website erfahren, dass sie voraussichtlich erst im Herbst dieses Jahres fertig sein wird. Für die verfrühte Mitteilung bitten wir unsere Leser um Entschuldigung. Über die […]

Leserbrief: Endokrine Orbitopathie: Prednisolon-Medikation bei Radiojodtherapie wegen M. Basedow

Frage von Dr. S.H. aus N.: >> Ich nehme Bezug auf Ihren Hauptartikel vom Mai 2014 (1). Wir therapieren Patienten, die wegen eines M. Basedow und begleitender, nicht-florider endokriner Orbitopathie bei uns eine Radiojodtherapie erhalten, mit Prednisolon 0,5 mg/kg Körpergewicht pro Tag. Die Dauer beträgt vier Wochen mit anschließend sieben Tagen Prednisolon 2,5 mg/d. Bei […]

Im Krankenhaus erworbene Infektionen

Im Krankenhaus erworbene Infektionen sind eine wichtige Ursache für Morbidität und Mortalität weltweit. In der Laienpresse und auch von verschiedenen Fachgesellschaften wird immer wieder über Zahl und Ausmaß dieser Infektionen spekuliert (1-4), ohne dass hierfür in Deutschland oder anderswo verlässliche Zahlen vorgelegt wurden. Die letzte Schätzung der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) aus […]

Oxantel Pamoat plus Albendazol zur Behandlung von Infektionen mit Trichuris trichiura

Der Peitschenwurm (Trichuris trichiura) ist ein weltweit im Erdboden vorkommender Fadenwurm (Nematode), der zu chronischen Infektionen des Intestinaltrakts beim Menschen führen kann. Weitere häufige fäkal-oral übertragbare Nematoden sind Ascaris lumbricoides und Hakenwürmer. Man schätzt, dass weltweit mehr als eine Mrd. Menschen an intestinalen Wurminfektionen leiden (1). In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts waren Infektionen […]

Bei asymptomatischer Hyperurikämie wird zu häufig Allopurinol verordnet

Klinische Pharmakologen aus Mailand, Italien, berichten im JAMA über schwere bis schwerste Hautreaktionen nach Allopurinol bei zehn Patienten, die innerhalb eines Jahres aufgetreten waren (1). Bei einer ausführlicher besprochenen Indexpatientin handelte es sich um eine 81-jährige, gesund erscheinende Frau, der wegen einer gering erhöhten Serum-Harnsäure-Konzentration von 6,6 mg/dl Allopurinol (150 mg/d) verordnet worden war. Wenige […]

Perioperative Prophylaxe ischämischer Komplikationen mit Clonidin und ASS bei nicht-kardialen Operationen

Herzinfarkt und Schlaganfall sind eine wichtige Ursache erhöhter Letalität in der perioperativen Phase. Schwankungen des Blutdrucks, Herzrhythmusstörungen und Änderungen der Thrombozytenaggregation sind u.a. dafür verantwortlich. Daher wurde die prophylaktische Wirksamkeit von Betablockern und auch von ASS in zahlreichen Studien und Metaanalysen untersucht. DER ARZNEIMITTELBRIEF hat mehrfach darüber berichtet (1-3). Betablocker senken möglicherweise die Infarktrate, aber […]

Neues onkologisches Arzneimittel: Regorafenib (Stivarga®)

Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom haben unbehandelt eine mediane Lebenserwartung von etwa sechs Monaten (1). Mit Ausnahme der relativ wenigen Patienten, bei denen eine Resektion der Metastasen möglich ist, gilt in dieser Situation eine systemische Chemotherapie als Standardbehandlung. Durch unterschiedliche Therapieschemata, in denen Fluoropyrimidine (5-Fluorouracil, Capecitabin) kombiniert oder sequenziell mit Oxaliplatin und Irinotecan gegeben werden, […]

Neue orale Antikoagulanzien oder Vitamin-K-Antagonisten? Eine aktuelle Metaanalyse

Zusammenfassung: Die gepoolten Daten der vier großen Phase-III-Studien mit den verschiedenen neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) bei Vorhofflimmern zeigen in einer aktuellen Metaanalyse, dass ischämische Insulte gleich häufig reduziert werden wie mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA). Ein Vorteil der NOAK scheint zu sein, dass weniger hämorrhagische Schlaganfälle und Hirnblutungen auftreten als bei Therapie mit VKA – unabhängig von […]