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Die Sepsis zählt weltweit zu den drei häufigsten Ursachen für postpartale bzw. neonatale Sterblichkeit, insbesondere in Ländern mit niedrigerem Pro-Kopf-Einkommen. Ihrer Prävention und Bekämpfung werden seitens der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hohe Priorität beigemessen. Bereits seit vielen Jahren ist eine Antibiotikaprophylaxe Standard vor elektivem oder ungeplantem Kaiserschnitt, nachdem zahlreiche Studien eine Reduktion des mütterlichen Infektionsrisikos belegt haben […]
Die akute Pankreatitis ist ein häufiger Grund für eine stationäre Krankenhausaufnahme, und zwar mit steigender Inzidenz (, vgl. ). Pathophysiologisch ist sie definiert als eine primär sterile Entzündung der Bauchspeicheldrüse, gekennzeichnet durch eine unphysiologische Enzymaktivierung, die zu einer Entzündungsreaktion mit Ödem, Gefäßschädigung und Zelluntergang führt. Ausgelöst wird die akute Pankreatitis meist durch Noxen (Alkohol) oder […]
Frage von C.J. aus M.: >> Ist es korrekt, dass man beim Umsetzen von Prasugrel auf Clopidogrel nicht, beim Umsetzen von Ticagrelor auf Clopidogrel jedoch mit 300 mg Clopidogrel aufsättigen sollte (wenn z.B. Ticagrelor oder Prasugrel nicht vertragen wird)? << Antwort: >> Es ist richtig, dass – in einem chronisch-stabilen Setting und ohne erhöhtes Blutungsrisiko – bei […]
Bereits Im November 2020 hatte die Europäische Kommission (EC) eine Arzneimittelstrategie für Europa vorgelegt, „mit der ein „zukunftssicherer und patientenorientierter Arzneimittelmarkt geschaffen werden sollte, auf dem die pharmazeutische Industrie in der Europäischen Union (EU) innovieren, florieren und weltweit führend bleiben kann“ . Diese Strategie stützte sich auf 4 Säulen: Gewährleistung des Zugangs für Patientinnen und Patienten […]
Die Tuberkulose (Tbc) ist weltweit verbreitet und erfordert eine sehr sorgfältig einzuhaltende, langdauernde Kombinationstherapie: bisher in der Regel 6 Monate , . Nach Jahrzehnten der Stagnation in der pharmakologischen Forschung wurden in den letzten Jahren mit Unterstützung der WHO neue antimykobakterielle Wirkstoffe entwickelt . Viele zielen ab auf die Behandlung von Patienten mit mehrfach resistenten M. tuberculosis-Stämmen, die […]
Im März 2023 hat die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) einen Leitfaden „Medikamentöse Cholesterinsenkung zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse“ vorgestellt. Mit diesem sollen Ärztinnen und Ärzte dabei unterstützt werden, „eine begründete Auswahl von Arzneimitteln zur Cholesterinsenkung mit dem Ziel einer Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse zu treffen“. In dem Leitfaden werden u.a. Nutzen und Risiken der 4 wichtigsten […]
Die pharmakologischen Wirkungen des neueren Lipidsenkers Bempedoinsäure (Bemp) ähneln denen der HMG-CoA-Reduktase-Hemmer (Statine). Beide hemmen Schlüsselenzyme des intrazellulären Mevalonsäure-„Pathways“, an dessen Ende die Synthese von Cholesterin (C) und Isoprenoid stehen . Durch die resultierende Verarmung an C regulieren die Hepatozyten auf ihrer Zelloberfläche Low-Density-Lipoprotein (LDL)-Rezeptoren hoch, um das für ihren Stoffwechsel wichtige C aus dem Blut […]
Wir haben schon häufiger bemängelt, dass es bei dem im ärztlichen Alltag so wichtigen Thema „kardiovaskuläre Prävention“ kaum Studien zur Senkung des Cholesterins gibt, die eine zielwertgesteuerte Behandlung mit einem Lipidsenker („Treat to Target“ = TtoT) mit einer Behandlung mit festgelegter Dosis vergleichen , . Die wenigen Ausnahmen sind die TST- sowie die EMPATHY-Studie aus den […]
Die Entdeckung des Insulins, für die Frederick Grant Banting und John James Rickard Macleod im Jahr 1923 den Nobelpreis erhielten, ermöglichte die Entwicklung der ersten wirksamen Behandlung des Diabetes mellitus, der vorher innerhalb kurzer Zeit zum Tod geführt hatte . „Insulin gehört nicht mir, es gehört der Welt“ – mit diesen Worten verkaufte Banting mit […]
Im Juni 2021 erfolgte durch die US-amerikanische Arzneimittelbehörde „Food and Drug Administration“ (FDA) eine beschleunigte Zulassung für Aducanumab (Aduhelm®) zur Behandlung des Morbus Alzheimer, obwohl ein statistisch signifikantes Ergebnis zum primären Endpunkt, der Verlangsamung der Progression der Demenz unter Aducanumab im Vergleich zu Plazebo, nur in einer von zwei Phase-III-Studien erreicht wurde. Zudem war der […]
Band 1 des o.g. Buches ist im Oktober 2021 als „Books on Demand (BoD)“ erschienen . Die beiden Autoren dieses Buches, Fritz Dolder und Peter Schönhöfer haben sich im Rahmen ihrer langjährigen beruflichen Tätigkeit als Jurist (Prof. Dr. iur., Dr. sc. techn. Dolder: u.a. an der Universität Basel) bzw. als Mediziner (Prof. Dr. med. Schönhöfer: Direktor […]
Wir hatten bereits 2015 in einem Hauptartikel mit dem Titel „Vor leeren Regalen – Ursachen von Lieferengpässen von Arzneimitteln und Maßnahmen zu ihrer Vermeidung“ auf häufige Ursachen für Lieferengpässe und die hiervon vorwiegend betroffenen Arzneimittel hingewiesen sowie Maßnahmen besprochen, die Lieferengpässe künftig vermeiden sollten . Die Zahl der Lieferengpässe bei Arzneimitteln in den letzten Jahren […]
Obwohl Inzidenz und Prävalenz von Vorhofflimmern (Vofli) zunehmen, ist die „altersstandardisierte“ Inzidenz des ischämischen Schlaganfalls in den vergangenen Jahrzehnten in vielen Ländern mit hohem Einkommen stetig rückläufig (vgl. , , , ). „Altersstandardisierte“ Inzidenz heißt hier: bezogen auf die Altersstruktur einer vorgegebenen Modellbevölkerung und somit bereinigt um den Einfluss davon abweichender bzw. sich ändernder Altersstrukturen. Die […]
Das Delir ist definiert als eine akute Aufmerksamkeits- und Bewusstseinsstörung, die besonders häufig im Zusammenhang mit schweren Erkrankungen oder unter Therapie mit Sedativa auftritt und zu bleibenden kognitiven Störungen führen kann (vgl. ). Man unterscheidet ein hyper- und hypoaktives Delir. Etwa 30-50% aller Patienten auf Intensivstationen (ICU) sind mehr oder weniger schwer davon betroffen. Es ist […]
Das biologische Geschlecht (engl.: sex) eines Menschen lässt sich genetisch und phänotypisch bestimmen. Dieses ist genetisch meist eindeutig (46 XX/XY), mit seltenen Abweichungen wie 45 X (Turner-Syndrom) oder 47 XXY (Klinefelter-Syndrom). Aber auch der geschlechtliche Phänotyp kann uneindeutig sein, beispielsweise bei adrenogenitalen Rezeptordefekten oder bestimmten hormonellen Störungen. Dies ist nach Schätzungen bei etwa einem von 5.000 Neugeborenen der […]