Artikel

2754 Artikel; Seite 10 von 184

Acetazolamid steigert die Wirkung von Schleifendiuretika bei dekompensierter Herzinsuffizienz [CME]

Die dekompensierte Herzinsuffizienz kann sich mit Lungenstauung, Pleuraergüssen, Aszites und/oder Beinödemen manifestieren und ist ein sehr häufiger Grund für stationäre Aufnahmen. Amerikanische und europäische Leitlinien sowie die Nationale Versorgungsleitlinie zur chronischen Herzinsuffizienz thematisieren die komplexe Stufentherapie im Detail. Wir haben mehrfach darüber berichtet . Zur Rekompensation werden Schleifendiuretika wie Furosemid eingesetzt. Furosemid wirkt am Natrium-Kalium-2Chlorid-Cotransportsystem […]

Mechanischer Herzklappenersatz: Direkte orale Antikoagulanzien weiterhin keine Alternative zu Vitamin-K-Antagonisten [CME]

Ein mechanischer Klappenersatz ist aufgrund der sehr guten Langzeit-Haltbarkeit der Prothese bei jüngeren Patienten (< 60 bis 65 Jahre) indiziert, erfordert aber nachfolgend eine „lebenslange“ orale Antikoagulation (OAK) mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA). Deren Risiken (Blutungsneigung, Teratogenität; Interaktionspotenzial mit Arznei- und Nahrungsmitteln) und Unannehmlichkeiten (regelmäßige INR-Kontrollen) müssen deshalb vor einer Operation – neben den spezifischen peri- und postoperativen Risiken […]

VITAL-Studie: ein entscheidendes Urteil zur Supplementierung mit Vitamin D

Die VITAL-Studie ist eine große, noch laufende randomisierte kontrollierte Langzeitstudie, die von der Harvard Medical School initiiert und voraussichtlich bis 2024 durchgeführt wird. Insgesamt 25.871 US-amerikanische Männer (≥ 50 Jahre) und Frauen (≥ 55 Jahre) ohne kardiovaskuläre oder neoplastische Vorerkrankungen nehmen täglich 2.000 IE Vitamin D3 (Cholecalciferol, VD3) und/oder 1 g Omega-3-Fettsäuren und/oder Plazebo zur Primärprävention in einem 2 x 2-Studiendesign ein. Hauptziel der […]

Magnesiumsulfat bei exazerbierter COPD

Magnesiumsulfat hat bronchodilatatorische Eigenschaften, die auf einen kalziumantagonistischen Effekt zurückgeführt werden. Bei stark exazerbiertem Asthma bronchiale wird deshalb in Leitlinien Magnesiumsulfat i.v. empfohlen (2 g über 20 Min.), wenn die initiale Therapie (z.B. Prednisolon, Ipratropiumbromid, Salbutamol) nicht ausreichend wirksam ist (, vgl. ). Bei akut exazerbierter COPD wird Magnesiumsulfat dagegen bisher nicht empfohlen. Ein Cochrane-Review mit Metaanalyse wertet […]

Entwicklung eines Manuals zum „Deprescribing“ bei älteren gebrechlichen („frail“) Patienten und erste Ergebnisse der COFRAIL Forschungsgruppe zum „Deprescribing“ bei älteren Patienten

DER ARZNEIMITTELBRIEF hat sich wiederholt mit den Themen Multimedikation und „Deprescribing“ beschäftigt, vor allem angesichts der demografischen Entwicklung und der in den letzten Jahren zunehmenden Zahl an Übersichtsartikeln bzw. Berichten über negative Auswirkungen einer Multimedikation bei älteren Patienten und dereen mitunter fragwürdigen Wirksamkeit sowie Sicherheit ,,,,,,. Etwa die Hälfte der älteren Menschen (≥ 65 Jahre) […]

Relugolix: ein oral einzunehmender Nicht­Peptid-Antagonist des GnRH-Rezeptors zur Behandlung von Endometriose-Schmerzen [CME]

Die Endometriose (EM) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung in einem Endometrium-artigen Gewebe, das sich ektop in den Ovarien, Gebärmutter, Vagina, aber auch in Peritoneum, Darm, Niere, Blase, Douglas-Raum oder Haut befinden kann . Etwa 10% aller Frauen im gebärfähigen Alter sind davon betroffen. Die EM-Herde proliferieren unter dem zyklischen Einfluss von Östradiol (Proliferationsphase), und es […]

Die angepassten Vakzinen gegen SARS-CoV-2 [CME]

Seit Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie tauchen neue Virus-Varianten auf, wie Beta (B.1.351), Delta (B.1.617.2) und Omikron (B.1.1.529 [BA.1]) mit seinen Untervarianten (BA.2, BA.2.12.1, BA.4, BA.5). Unter dem Selektionsdruck der zunehmenden Immunität in der Bevölkerung wandelt sich das SARS-CoV-2 in Richtung einer höheren Infektiosität und geringeren Pathogenität. Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts ist die Schutzwirkung der bisherigen […]

Welche Trinkmenge ist bei niereninsuffizienten Patienten optimal im Hinblick auf das Fortschreiten der Insuffizienz?

Es erstaunt angesichts der unüberschaubar vielen medizinischen Publikationen immer wieder, dass einfache, aber wichtige Fragen wenig bearbeitet werden und teilweise unbeantwortet bleiben. Beispielsweise empfehlen die Richtlinien der „European Food Safety Authority“ bei Gesunden als adäquate tägliche gesamte Wasserzufuhr (Trinkmenge plus Wasser aus Nahrungsmitteln) für Männer 2,5 l und für Frauen 2,0 l bei normaler Umgebungstemperatur und moderater […]

Gabapentin in der perioperativen Schmerztherapie: höhere Risiken bei Älteren [CME]

Gabapentinoide (Gabapentin = GP und Pregabalin) gehören zur Wirkstoffklasse der Antikonvulsiva und wirken auf neuronale Kalziumkanäle . Sie werden zur Behandlung neuropathischer Schmerzen eingesetzt, zunehmend auch in der perioperativen Schmerztherapie. Es gibt Hinweise, dass die Kombination von GP mit Opioiden den Opioid-Bedarf reduziert . Die Sicherheit dieser Kombinationstherapie ist vor allem bei älteren Patienten fraglich, […]

Cannabis als Medizin: Ergebnisse der Begleiterhebung des BfArM

Im März 2017 ist das Gesetz „Cannabis als Medizin“ in Kraft getreten; Ziel ist die Verbesserung der Palliativversorgung (, vgl. ). Seitdem dürfen Ärztinnen und Ärzte schwerkranken Patienten unter bestimmten Voraussetzungen Cannabisarzneimittel auf einem Betäubungsmittelrezept verordnen. Gleichzeitig wurde das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) beauftragt, eine Begleiterhebung zur Anwendung von Cannabisarzneimitteln durchzuführen. Die Erhebung umfasste […]

Leserbrief: Behandlung von Long COVID- und Post-COVID-Syndrom

Frage von Dr. P. aus S.: >> Ich bin Hausarzt und momentan viel mit (Post-)COVID konfrontiert. Was kann evidenzbasiert gesagt werden über die Wirksamkeit von Mastzell-Stabilisatoren und Vitamin C bei Post-COVID-Zuständen und was zu Ivabradin beim posturalen Tachykardie-Syndrom (POTS)? Dies wird in patientengeführten Selbsthilfegruppen momentan heiß diskutiert, bei Kollegen und Kolleginnen aber nicht. << Antwort: >> […]

Neue, unabhängige Empfehlungen zur kardiovaskulären Primärprävention mit Statinen aus den USA [CME]

Die „US Preventive Services Task Force“ (USPSTF) ist ein unabhängiges Gremium nationaler Expertinnen und Experten für die Primärprävention . Die Mitglieder rekrutieren sich u.a. aus den Bereichen Innere Medizin, Familienmedizin, Pädiatrie, Krankenpflege, Epidemiologie, Medizinstatistik und Ökonomie. Die USPSTF untersteht dem Gesundheitsministerium und soll für die US-amerikanische Bevölkerung evidenzbasierte Empfehlungen zu Vorsorgeuntersuchungen, medizinischen Beratungen und präventiv […]

Exazerbierte COPD: Wie kann der Antibiotika-Verbrauch reduziert werden? [CME]

Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) sind eine häufige Ursache für Arztbesuche, Krankenhauseinweisungen und Tod. Die genaue Zahl der Erkrankten in Deutschland ist nicht bekannt, aber laut WHO ist die COPD weltweit an 4. Stelle der Erkrankungen, die die meisten Todesfälle nach sich ziehen, und an 6. Stelle in Deutschland . Für eine akute Verschlechterung (Exazerbation) der COPD können […]

Antibiotika bei COPD: Kürzere Behandlungsdauer ist nicht unterlegen

Bei akut exazerbierter COPD wird eine Antibiotikatherapie in klinischen Leitlinien nur für die Patientinnen und Patienten empfohlen, bei denen die Wahrscheinlichkeit einer bakteriellen Infektion hoch ist oder die schwer erkrankt sind (, vgl. , ). Als Mittel der Wahl gilt in Deutschland im Regelfall Amoxicillin oder Amoxicillin/Clavulansäure . Alternativ können bei mittelgradigen Exazerbationen Makrolide oder Doxycyclin, und […]

Altersabhängige Wirksamkeit von Nirmatrelvir hinsichtlich des Auftretens schwerer Verläufe von COVID-19 während der Omikron-Welle [CME]

Wir hatten im Februar 2022 bereits über Paxlovid®, einen mit Ritonavir „geboosterten“ Proteaseinhibitor (Nirmatrelvir) berichtet. Er reduzierte in einer damals noch nicht publizierten klinischen Studie bei nicht hospitalisierten, ungeimpften Patienten mit COVID-19 – noch ohne schwere Symptome, aber mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf der Infektion – nach Einnahme über 5 Tage (300 mg Nirmatrelvir zweimal […]