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Chemotherapie des fortgeschrittenen Magenkarzinoms. Ein Cochrane-Review

Zusammenfassung: Eine aktuelle Metaanalyse ergab, dass Patienten mit fortgeschrittenem Magenkarzinom oder bösartigem Tumor des gastroösophagealen Übergangs durch eine Chemotherapie im Vergleich zu optimalen supportiven Maßnahmen einen Überlebensvorteil haben. Ein Überlebensvorteil zeigte sich auch bei einer Kombinations- im Vergleich zu einer Monochemotherapie, wobei Schemata mit drei Wirkstoffen gegenüber Schemata mit zwei Wirkstoffen statistisch überlegen sind. Bei […]

Co-trimoxazol erhöht das Blutungsrisiko unter oraler Antikoagulation

Potenziell können viele Arzneimittel über eine Induktion bzw. Inhibition CYP450-abhängiger Enzyme die Wirkung einer oralen Antikoagulation (OAK) mit Vitamin-K-Antagonisten beeinflussen. Informationen über klinisch relevante Interaktionen sind aber meist Einzelfall-Berichte von unterschiedlicher Qualität. Systematische Untersuchungen gibt es nur sehr wenige. Eine aktuell in den Arch. Intern. Med. publizierte Untersuchung liefert nun erstmals Hinweise auf eine klinisch […]

Einfluss der Alkoholpreise auf Konsum, Alkohol-bedingte Krankheits- und Todesfälle und Krankheitskosten. Eine epidemiologische Modellrechnung aus England

Der Epidemiologische Suchtsurvey 2006 fand für Deutschland, dass etwas 10% der Bevölkerung Alkohol in einer Menge konsumieren, die als riskant oder gefährlich angesehen wird (> 30 g/d für Männer, > 20 g/d für Frauen; 1). Fast die Hälfte der 18- bis 24-Jährigen trinkt innerhalb von 30 Tagen mindestens einmal fünf oder mehr Gläser Alkohol an […]

Erste klinische Studie mit einem dual wirkenden Blutdrucksenker

Der Blutdruck wird in seinem unteren Grenzwert durch mehrere neurohumorale Systeme abgesichert. Teleologisch gesehen ist diese „redundante” Regulation sinnvoll, da eine länger anhaltende starke Hypotension nicht mit dem Leben vereinbar ist. Fehlregulationen dieser Systeme, zusätzlich aber auch die Niere sowie volumenregulierende Hormone, können Teilursachen von Bluthochdruck sein. Antihypertensiva greifen an dem einen oder anderen System […]

Vitamin-B-Kombination hochdosiert verzögert nicht die Progression der diabetischen Nephropathie

Mit zunehmender Erkrankungsdauer stehen für Patienten mit Diabetes mellitus die mikro- und makrovaskulären Komplikationen mehr und mehr im Vordergrund. Neben der Senkung des Blutzuckers sind deshalb auch spezifische Therapieansätze denkbar. Vor dem Hintergrund, dass einerseits epidemiologische Studien einen Zusammenhang von erhöhtem Homozystein mit der Inzidenz der diabetischen Nephropathie zeigten und andererseits Vitamin B zu einer […]

Bradykardien bei dementen Patienten unter Therapie mit Cholinesterase-Hemmern

Cholinesterase-Hemmer (ChEH), z.B. Donepezil (Aricept®), Galantamin (Reminyl®) und Rivastigmin (Exelon®), sind neben dem Glutamatrezeptor-Antagonisten Memantin (Axura®, Ebixa®) die einzigen Arzneimittel, die für die Behandlung der Demenz zugelassen sind und über deren Einsatz wir kritisch berichtet haben. Nach einer Beurteilung des IQWiG von 2007 (1) können sie den Verlust der kognitiven Leistungsfähigkeit und der Aktivitäten des […]

Erhöhtes Krebsrisiko unter Angiotensin-II-Rezeptor-Blockern?

Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (AT-II-RB; Sartane) werden zur Behandlung der essentiellen Hypertonie, der Herzinsuffizienz und der diabetischen Nephropathie eingesetzt, möglichst nur bei Unverträglichkeit von ACE-Hemmern. Bei Beachtung von Kontraindikationen (Schwangerschaft, Nierenarterienstenose) und enger Kontrolle bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz galten Sartane bisher als sehr gut verträglich. Im Lancet Oncology erschien jetzt eine Metaanalyse, die eine Assoziation zwischen der Einnahme von […]

Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) im Krankenhaus

Zusammenfassung: Fehler bei der Arzneimitteltherapie gehören zu den wichtigsten Qualitätsmängeln bei stationärer Krankenversorgung. Sie treten besonders an Schnittstellen der Versorgung auf, wo naturgemäß viele Informationen übergeben und bewertet werden müssen, z.B. Schichtwechsel des Personals oder Verlegungen und Entlassungen von Patienten. Außerdem sind sie abhängig von der Qualifikation der Handelnden, den lokalen Arbeitsabläufen und der Komplexität […]

Arzneimittel- und Therapiesicherheit: Die fehlende Stimme der Patienten

Unter dieser Überschrift beschäftigt sich Ethan Basch vom Memorial Sloan-Kettering Cancer Center New York im N. Engl. J. Med. (1) mit der nach seiner Ansicht zunehmenden Notwendigkeit, Patienten in den Prozess der Pharmakovigilanz einzubinden. Er ist davon überzeugt, dass ohne solche Informationen aus erster Hand das Wissen über Arzneimittel- und Therapiesicherheit sehr lückenhaft ist. Basch […]

Leserbrief

Chronische lymphatische Leukämie bei älteren Patienten Dr. M.J. aus Bern schreibt: >> Ich hätte mir von Ihrer Seite (s. 1) ein wenig mehr Kritik erwartet. 1. Das mediane Überleben der Chlorambucil-Gruppe ist wesentlich länger (64 vs. 46 Monate). Dies empfinde ich als klaren Trend, das sollte man doch hervorheben. 2. Die sekundären Endpunkte Myelotoxizität und […]

Ein Ausschuss des US-Senats verurteilt die Art der Vermarktung von Avandia® durch die Herstellerfirma GlaxoSmithKline (GSK)

Rosiglitazon (R; Avandia®) wird seit seiner Zulassung im Jahr 2000 kritisch beurteilt, auch von uns (1-5). Begründet wird die Kritik mit dem ungünstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis. Zwar werden Blutzucker und HbA1c gesenkt, aber es fehlt der Nachweis, dass auch diabetische Komplikationen verhindert werden. Im Gegenteil, das Körpergewicht und die Cholesterinkonzentration im Blut nehmen zu, und es werden […]

Indikationen für das Heilfasten

Das medizinische oder therapeutische Fasten („Heilfasten”) ist abzugrenzen vom religiös motivierten oder asketischen Fasten. Unter therapeutischem Fasten versteht man den zeitlich begrenzten, freiwilligen Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel. Therapeutisches Fasten ist keine „Nulldiät” also kein „totales Fasten”. Bei den medizinisch etablierten Fastenformen werden täglich etwa 200-400 kcal in Form von Frucht- oder Gemüsesäften oder […]

Langzeit-Medikation mit Metformin senkt die Vitamin-B12-Konzentration im Serum

Metformin-Einnahme verringert die intestinale Absorption von Vitamin B12 (B12), vermutlich über einen Mechanismus, der vom Intrinsic factor unabhängig ist (1). Eine Kalzium-reiche Diät vermindert die durch Metformin induzierte Malabsorption von B12 (2). Die meisten Studien zu diesem Thema dauerten jedoch kürzer als ein Jahr. De Jager et al. aus Holland (3) veröffentlichten jetzt Daten der […]

Was tun bei nekrotisierender Pankreatitis?

Die akute Pankreatitis ist in den USA und wahrscheinlich auch in Europa der dritthäufigste gastroenterologische Grund für eine stationäre Behandlung. Sie verursacht in den USA jährlich Kosten von mehr als 2 Mrd. US-$ (1, 2). Die nekrotisierende Pankreatitis ist die am meisten gefürchtete Verlaufsform der akuten Pankreatitis. Sie tritt bei ca. 20% der Patienten auf […]

Medikamentöse Behandlung der nicht-alkoholischen Fettleber-Hepatitis

Die Ursachen der nicht-alkoholisch bedingten Fettleber-Hepatitis (Non Alcoholic Steato-Hepatitis = NASH) sind nicht in allen Einzelheiten geklärt. Sie ist mit überkalorischer Fehlernährung, dem Metabolischen Syndrom und Insulinresistenz assoziiert. Diskutiert werden auch genetische Einflüsse. Möglicherweise bedingt durch unsere Lebensumstände nimmt die Prävalenz der NASH stark zu. Bei etwa einem Drittel der Patienten mit Erhöhung der Transaminasen […]