Ausgabe 04 / 1997

Leserbrief: Wirkung von Zidovudin bei Hepatitis C

Fragen von Dr. J.F. aus Gießen: >> Wir sehen bei unseren Patienten auf der Entgiftungsstation häufig Hepatitis-B- und -C-, seltener HIV-Infektionen. Bei chronischer Hepatitis C kann an eine Therapie mit Interferon alpha gedacht werden, sofern ein längeres rauschmittelfreies Intervall erreicht wurde. Bei gleichzeitiger HIV-Infektion verbietet sich dies wohl. Wie aber sieht es mit einer virustatischen […]

Proarrhythmische Wirkungen der Antihistaminika Terfenadin und Astemizol

Terfenadin (z.B. Teldane) und Astemizol (z.B. Hismanal) sind Antihistaminika der zweiten Generation. Sie werden zur symptomatischen Behandlung allergischer Erkrankungen (allergische Rhinokonjunktivitis, allergische Hauterkrankungen) breit angewendet. Unerwünschte sedative Nebenwirkungen fehlen weitgehend. In Deutschland wurden Terfenadin-haltige Arzneimittel 1981 und Astemizol-haltige Arzneimittel 1984 erstmals zugelassen. Sie unterliegen seit 1986 bzw. 1989 nicht mehr der Verschreibungspflicht und werden hier […]

Erfolgreiche Prävention wiederholter Aborte mit Azetylsalizylsäure und Heparin bei Frauen mit Antiphospholipid-Antikörpern

Bei 7 bis 25% der Frauen, die mehrere ungewollte Aborte erleiden, finden sich im Plasma sog. Antiphospholipid-Antikörper (AP-AK), d.h. Antikörper, die gegen negativ geladene Phospholipide der Zellmembran gerichtet sind. Bei einem Teil der Frauen sind diese Antikörper mit einem Lupus erythematodes visceralis (LE) assoziiert. In diesem Fall wird der Antikörper auch Lupus-Anticoagulans genannt. Menschen mit […]

Topisches Glyceroltrinitrat (Nitrosalbe) bei Analfissuren

Analfissuren sind ein häufiges und sehr lästiges Problem. Es handelt sich um längliche Ulzerationen im Analkanal, die den M. sphincter internus freilegen. Besonders bei der Defäkation kann es zu äußerst schmerzhaften Sphinkterkrämpfen und rektalen Blutungen kommen. Die Ätiologie der Analfissuren ist nicht endgültig geklärt. Eine gängige Erklärung ist, daß durch primäre oder sekundäre Gefäßveränderungen im […]

Langzeitergebnisse mit 2-Chlordesoxyadenosin (2-CdA) in der Behandlung der Haarzellenleukämie (HZL)

Die HZL ist eine seltene, chronisch verlaufende lymphoproliferative Erkrankung der B-Lymphozyten, bei der eine Panzytopenie und Splenomegahe klinisch im Vordergrund stehen. Während in früheren Jahren zunächst die Splenektomie und später die Behandlung mit alpha-Interferon (á-lFN) als Therapie der Wahl galten, haben die sehr guten Ansprechraten nach einmaliger 7tägiger Dauerinfusion des Purinanalogons 2-CdA – komplette Remission […]

Optimale Antikoagulanzientherapie bei Patienten mit Vorhofflimmern

Das Risiko ischämischer Hirninfarkte und arterieller Embolien kann durch eine Behandlung mit Antikoagulanzien wirksam gesenkt werden. Nach den Ergebnissen der EAFT (European Atrial Fibrillation Trial)-Gruppe wurden zuletzt für Patienten ohne rheumatische Herzklappenfehler INR-Werte zwischen 2,0 und 3,9 (Zielwert 3,0) als optimale Antikoagulation angesehen (s. AMB 1995, 29, 62). Unklar blieb, ob in der täglichen Praxis […]

Die DIG-Studie: Keine Lebensverlängerung durch Digoxin bei Herzinsuffizienz und Sinusrhythmus

Seit der Erstbeschreibung durch William Withering im Jahre 1785 wird Digitalis zur Behandlung der Herzinsuffizienz eingesetzt. Während die Wirksamkeit bei gleichzeitigem Vorhofflimmern zur Frequenzkontrolle wenig umstritten ist, wurde der Nutzen von Digitalis zur Behandlung der Pumpschwäche bei Sinusrhythmus immer in Frage gestellt (s.a. AMB 1994, 28, 10). So spielte Digitalis in den USA nie die […]

L-Thyroxin oder Jodid zur Strumatherapie?

Zusammenfassung: Die Gabe von Thyroxin ist ein seit Jahren bewährtes Behandlungsprinzip der euthyreoten Struma. Viele Studien haben jedoch gezeigt, daß eine Abnahme des Schilddrüsenvolumens auch mit Jodid oder einer Kombination aus Thyroxin und Jodid erreicht werden kann. Jodid scheint bei endemischer Jodmangelstruma die logischere therapeutische Option zu sein. Obwohl sich der Behandlungserfolg mit Thyroxin, Jodid […]