Ausgabe 04 / 2002

Die Kombination von Azetylsalizylsäure und Antikoagulanzien nach Myokardinfarkt ist ohne zusätzlichen Nutzen. Die CHAMP-Studie

In den Jahren 1992-97 wurden an 78 Veterans Affairs Medical Centers in den USA über 20000 Patienten mit akutem Myokardinfarkt behandelt. Ein Viertel dieser Patienten (n = 5059) wurden in die CHAMP-Studie (Combination Hemotherapy And Mortality Prevention; Fiore, L.D., et al.: Circulation 2002, 105, 557) eingeschlossen. Sie erhielten innerhalb von 14 Tagen nach dem Infarkt […]

Leserbrief: Zu den Risiken von Phenylpropanolamin

Frage von Frau Apothekerin K.A. aus Ulm: >> Im November 2000 hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mitgeteilt, daß Maßnahmen zur Risikominimierung bei Phenylpropanolamin-haltigen Arzneimitteln für erforderlich gehalten werden. Wie ist der derzeitige Stand der Maßnahmen? Eine Fall-Kontroll-Studie im N. Engl. J. Med. hatte zu dem Verdacht geführt, daß Schlaganfälle gehäuft auftreten bei […]

Hic Rhodos, hic salta!

UFTORAL ist ein kürzlich für die Behandlung des metastasierten kolorektalen Karzinoms zugelassenes, oral zu verabreichendes Zytostatikum. Es enthält im Verhältnis 4:1 Uracil, einen Inhibitor eines Schlüsselenzyms des 5-Fluorouracil(5-FU)-Abbaus (Dihydropyrimidin-Dehydrogenase), und Tegafur, ein Prodrug von 5-FU. Im Dezember des vergangenen Jahres erreichte deutsche Onkologen eine Einladung von Bristol-Myers-Squibb, an einem Einführungssymposium für UFTORAL teilzunehmen, das Ende […]

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing? Zur finanziellen Abhängigkeit der Autoren von Leitlinien

In seriösen Zeitschriften und Vortragsveranstaltungen ist es üblich geworden, daß Autoren angeben, mit welchen Firmen sie zusammenarbeiten und dafür Honorare oder Drittmittel erhalten. Dadurch werden Leser und Zuhörer angeregt, darüber nachzudenken, ob die Informationen möglicherweise auch nützlich sind für die Sponsoren. Wenn sie das entdecken, werden sie mit besonders kritischer Aufmerksamkeit die Beweiskraft der Ausführungen […]

Patienten brauchen bessere und schnellere Informationen zu neuen Arzneimitteln

Zu diesem Thema hat im Dezember 2001 Andrew Herxheimer, der Senior-Präsident der International Society of Drug Bulletins (ISDB), anläßlich eines Vortrags in Luxemburg Feststellungen gemacht und Forderungen aufgestellt, die von den Aufsichtsbehörden umgesetzt werden sollten. Sie sind aber auch für das Verordnungsverhalten der Ärzte und für die Beratungstätigkeit der Apotheker von Bedeutung. Daher wollen wir […]

Potenziertes Risiko für peptische Ulzera durch Helicobacter pylori und nicht steroidale Antiphlogistika

Bisher vorliegende Studien konnten die Frage, ob nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAID) bei Helicobacter-pylori(H.p.)-positiven Patienten häufiger als bei H.p-negativen zu peptischen Ulzera führen, nicht klar beantworten. Im Lancet erschienen kürzlich eine Originalarbeit von F.K.L. Chan et al. aus Hong Kong (1), eine Metaanalyse von J.-Q. Huang et al. aus Kanada (2) und ein Kommentar von R.E. Pounder […]

Tennis-Ellenbogen (laterale Epicondylitis). Lokale Kortikoid-Injektionen versus Physiotherapie versus ”Wait and see”

Bisherigen Publikationen und Reviews ist nicht klar zu entnehmen, welche Therapie des sog. Tennisellenbogens die effektivste ist. Deshalb unternahmen 85 niederländische Praktische Ärzte in Zusammenarbeit mit lokalen Forschungszentren eine Behandlungsstudie an 185 Patienten/innen mit diesem lästigen Syndrom, das mindestens seit 6 Wochen bestanden haben mußte und bisher nicht spezifisch behandelt worden war (Schmidt, N., et […]

Ist Zolendronat bei Osteopenie, einmal oder zweimal pro Jahr i.v., ähnlich wirksam wie täglich eingenommene andere Bisphosphonate?

Bisphosphonate (BP) haben eine schlechte orale Bioverfügbarkeit und verursachen zum Teil gastrointestinale Nebenwirkungen (s.a. AMB1998, 32, 41 und 49). Beim M. Paget ist eine intermittierende Gabe von BP mit langen Therapieintervallen sehr wirksam. Zur Klärung, ob dies auch für die Osteopenie/Osteoporose zutrifft, führten I.R. Reid et al. (N. Engl. J. Med. 2002, 346, 653) aus […]

Arzneitherapien an der Obergrenze der finanziellen Belastbarkeit (Teil 1). Beispiele Erythropoietin und intravenöse Immunglobuline in der Hämotologie/Onkologie

Der Teil 2 dieser Übersicht, in der beispielhaft Rituximab und Folinsäure besprochen werden, und das gemeinsame Literaturverzeichnis von Teil 1 und Teil 2 erscheinen in der nächsten Ausgabe. Zusammenfassung: Die Kosten der innovativen Medikamente in der Hämatologie und Onkologie sind hoch. Es ist daher unbedingt erforderlich, daß sie nur bei Indikationen angewandt werden, die anerkannt […]