Ausgabe 06 / 1998

Leserbrief: Hämatopoetische Wachstumsfaktoren beim diabetischen Fuß?

Dr. T.H. aus Berlin schreibt: >> Mit großem Interesse las ich Ihren Beitrag „Klinischer Einsatz hämatopoetischer Wachstumsfaktoren: G-CSF und GM-CSF“ (AMB 1998, 32, 1). Die Autoren sagen, daß eine „postulierte Verbesserung der antimikrobiellen Therapie durch Zusatz von G-CSF bei neonataler Sepsis, septischen Verbrennungswunden oder beim diabetischen Fuß bislang nicht durch klinische Studien validiert“ sei. Dies […]

Lohnt sich ein Screening auf Faktor V Leiden nach einer ersten Beinvenenthrombose?

Angeborene oder erworbene Anomalien des Blutgerinnungssystems, die zu Thromboembolien prädisponieren, sind Protein-C-Mangel, Protein-S-Mangel, Antithrombin-Mangel, Vorhandensein von Antikardiolipin-Antikörpern und andere. Kürzlich wurde von einer Arbeitsgruppe in Leiden eine Mutation des für den Gerinnungsfaktor V kodierenden Gens (Punkt-Mutation) identifiziert, welche die Hemmbarkeit des Faktors V durch aktiviertes Protein C herabsetzt (5% der Bevölkerung in Europa). Heterozygote Patienten […]

Lebensbedrohliche pulmonale Toxizität nach Gemcitabin

Gemcitabin (Gemzar) ist ebenso wie Cytarabin und FIuorouracil ein Pyrimidin-Analogon und in Deutschland für die Behandlung des fortgeschrittenen Adeno- oder Zystadenokarzinoms des exokrinen Pankreas zugelassen (vgl. AMB 1996, 30, 69). Wirksam ist die Substanz auch bei anderen soliden Tumoren (z.B. nichtkleinzelliges Bronchial-, Mamma-, Ovarialkarzinom) und wird derzeit, auch aufgrund einer sehr aktiven Vermarktungsstrategie, im Rahmen […]

Dilatative Kardiomyopathie: Wachstumshormon erhöht Ventrikelmasse, verbessert aber nicht die Herzfunktion

Die Prognose der idiopathischen dilatativen Kardiomyopathie ist schlecht (mittlere Überlebensdauer: 5 Jahre). Die einzige effektive Therapie ist die Herztransplantation. Begrenzte Erfolge können mit vorübergehender maschineller Entlastung des linken Ventrikels oder durch operative Verkleinerung des linken Ventrikels erzielt werden. 1996 berichteten Fazio, S., et al. (N. EngI. J. Med. 1996, 334, 809) in einer unkontrollierten Studie […]

Randomisierte Studien zur Wirksamkeit von IL-2, lFNa-2a und IFN?-1b beim metastasierten Nierenzellkarzinom

Standardtherapie und einzige kurative Maßnahme bei Patienten mit lokalisierten Stadien (I-III) eines Nierenzellkarzinoms ist die einfache oder radikale Nephrektomie mit Entfernung der ipsilateralen Nebenniere und der regionalen Lymphknoten (1). Demgegenüber stehen für Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom (Stadium IV) keine kurativen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, und die Ansprechraten auf eine Chemo- oder Hormontherapie sind enttäuschend niedrig (= […]

Antibiotikaprophylaxe bei Schrittmacherimplantation?

Lokale und systemische Infektionen nach Implantationen von Herzschrittmachern sind eine schwerwiegende Komplikation, die zu Endokarditiden, Sepsen und zum Tode führen kann. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Infektion wird mit 0,5 bis 5% angegeben. Der Nutzen einer perioperativen Antibiotikaprophylaxe wird in der Literatur uneinheitlich beurteilt. Weder in den Empfehlungen zur Schrittmachertherapie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (Z. […]

Objektives über Sildenafil (Viagra), das angebliche Wundermittel gegen erektile Impotenz

In den letzten Wochen berichteten viele Tageszeitungen und Magazine über Viagra, das neue, oral wirksame Wundermittel der Firma Pfizer („Pfizer Riser“) gegen erektile Impotenz. Auch im Internet sind Informationen darüber abzurufen. Unter anderem wurde es von Bob Dole, dem Verlierer der letzten US-amerikanischen Präsidentenwahl, der nach einer Prostataoperation Erektionsprobleme hatte und zu den ersten Anwendern […]

Therapie mit Bisphosphonaten bei Knochenerkrankungen. Wirkungen, Indikationen, Nebenwirkungen (Teil 1)

Zusammenfassung: Bisphosphonate haben auf Grund ihrer besonderen chemischen Struktur eine große Affinität zum Knochenmineral. Dort bleiben sie jahrelang gebunden und hemmen durch direkte und indirekte Wirkungen auf die Osteoklasten vorwiegend den Knochenabbau. Dieser antiresorptive Effekt ist bei Knochenerkrankungen mit erhöhtem Umbau besonders stark. In geringerem Maße wird auch die Knochenneubildung gehemmt, so daß es insgesamt […]