Ausgabe 08 / 2015 | Der Arzneimittelbrief

1. Welche Aussage ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Analgetische Therapie bei akuter Nierenkolik: NSAID ohne Spasmolytika

Metamizol ist weltweit für die Behandlung von Tumorschmerzen zugelassen.

In Deutschland hat Metamizol eine Zulassung zur Behandlung von Fieber, das auf andere Maßnahmen nicht anspricht.

In dem systematischen Cochrane Review von Afshar et al. war eine Dosis von 1g Metamizol i.v. bei Nierenkolik deutlich länger analgetisch wirksam als Diclofenac 75 mg i.m.

N-Butyl-Scopolamin hat schon in geringer Dosis eine relaxierende Wirkung an der glatten Muskulatur des Ureters.

In Deutschland hat die Zahl gemeldeter Agranulozytosen nach Metamizol trotz steigender Verordnungen von Metamizol in den letzten Jahren nicht zugenommen.

2. Welche Aussage ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Analgetische Therapie bei akuter Nierenkolik: NSAID ohne Spasmolytika

In dem systematischen Cochrane Review von Afshar et al. war die Kombination von einem Spasmolytikum mit einem nichtsteroidalen Antiphlogistikum (NSAID) in der Behandlung der Nierenkolik nicht besser analgetisch wirksam als ein NSAID allein.

Zur Behandlung stärkster Koliken können NSAID mit Opioiden kombiniert werden.

Die rektale Applikation von 100 mg Diclofenac ist besonders bei Nierenkoliken mit Brechreiz eine gute Therapieoption.

Die intramuskuläre Gabe von Diclofenac gilt als obsolet.

Patienten mit Nierenkolik und Fieber können auch ambulant behandelt werden, falls sie auch ein Antibiotikum erhalten.

3. Welche Aussage ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Ruxolitinib zur Behandlung von Patienten mit Polycythaemia vera

Ruxolitinib (Jakavi®) ist seit August 2012 zugelassen für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit primärer Myelofibrose (PMF).

Ruxolitinib ist ein Hemmer der Janus-assoziierten Kinasen JAK1 und JAK2.

Ruxolitinib hat immunsuppressive bzw. antiinflammatorische Wirkungen.

In einer offenen, randomisierten kontrollierten Studie (RCT) der Phase III (RESPONSE) wurden bei Patienten mit Polycythaemia vera Wirksamkeit und Sicherheit von Ruxolitinib gegenüber einer „besten verfügbaren Therapie“ (Best Available Therapy = BAT) untersucht.

Die etwa 60% der Patienten, die in dieser Studie als BAT Hydroxyurea erhielten, waren zuvor nicht mit diesem Zytostatikum behandelt worden.

4. Welche Aussage zur RESPONSE-Studie trifft nicht zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Ruxolitinib zur Behandlung von Patienten mit Polycythaemia vera

Der kombinierte primäre Endpunkt war die erfolgreiche Kontrolle des Hämatokrit-Werts (< 45%) und eine Abnahme des Milzvolumens.

Im Verlauf der Studie wechselten in oder nach Woche 32 etwa 85% der Patienten – meist infolge unzureichender Wirksamkeit –von der jeweiligen BAT zu Ruxolitinib.

Die Behandlung mit Ruxolitinib verlängerte bei Patienten mit Polycthaemia vera das Überleben.

Juckreiz, Nachtschweiß, Schwindel und abdominelle Beschwerden wurden bei Patienten mit Polycythaemia vera durch Ruxolitinib günstig beeinflusst.

Die Rate an Infektionen, darunter auch Herpes Zoster-Infektionen, war unter Ruxolitinib höher als unter BAT.

5. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Kürzere Dauer der antibiotischen Therapie bei intraabdominellen Infektionen

Ältere Menschen mit einer abdominellen Hohlorgan-Perforation sterben zu etwa 50%.

Patienten mit abdomineller Hohlorgan-Perforation sterben meist an einer Clostridien-Sepsis.

Ein effizientes Volumen-Management bei septischem Kreislaufversagen verbessert den Verlauf einer abdominellen Sepsis.

In die Studie von Sawyer et al. wurden nur Patienten eingeschlossen, deren abdomineller Infektfokus zuvor chirurgisch saniert worden war.

Eine antibiotische Therapie über 4 Tage (im Median) war bei abdominellen Infektionen in dieser Studie nicht weniger wirksam als eine Therapie über 8 Tage (im Median).

6. In der von Reilly et al. veröffentlichten Post-hoc-Analyse der RE-LY-Studie zeigte sich, dass bei fixen Dabigatran-Dosen die Wirkstoffkonzentrationen im Serum interindividuell schwanken. Wie hoch war die Schwankungsbreite?nUm den Faktor n

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: NOAK: Messung von Serumspiegeln und der Anti-Faktor-Xa-Aktivität zur Steuerung der Dosierung?

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7. Welchem der nachfolgend charakterisierten Patienten könnten Sie bei Ersteinstellung auf eines der neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) eine normale Dosis verordnen, wenn keine weiteren Risikofaktoren für eine Überdosierung bestehen ? nEin Patient mit n

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: NOAK: Messung von Serumspiegeln und der Anti-Faktor-Xa-Aktivität zur Steuerung der Dosierung?

Dronedaron in der Komedikation

Verapamil in der Komedikation

Metoprolol in der Komedikation

Körpergewicht 59 kg

Kreatininclearance von 45 ml/min

8. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: NOAK: Messung von Serumspiegeln und der Anti-Faktor-Xa-Aktivität zur Steuerung der Dosierung?

Ein relevantes Risiko für Nebenwirkungen von NOAK ist bei niereninsuffizienten Patienten erst unterhalb einer GFR von 15 ml/min zu erwarten.

Bei älteren Patienten ist die Indikation für NOAK kritisch zu stellen und eine strengere Überwachung ratsam.

In der Studie von Giuliagno et al. erhielten Patienten mit Vorhofflimmern und erhöhtem Blutungsrisiko bei Studieneinschluss die Hälfte der regulären Edoxaban-Dosis, i.e. 30 mg/d.

Die Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko wurden zusätzlich randomisiert in ein Kollektiv mit noch niedrigerer Tagesdosis von Edoxaban (15 mg/d).

Eine Halbierung der Edoxaban-Dosis senkte die Edoxaban-Serumkonzentrationen um ca. 30%.

9. Welche Aussage zur Studie von Giuliagno et al. (ENGAGE AF) ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: NOAK: Messung von Serumspiegeln und der Anti-Faktor-Xa-Aktivität zur Steuerung der Dosierung?

Die Inzidenz intrazerebraler Blutungen betrug in der Hochdosisgruppe (60 mg Edoxaban/d) 0,34%, die der Major-Blutungen 2,66%.

In der Hochdosisgruppe kam es bei den Risikopatienten – trotz Reduktion der Dosis auf 30 mg/d bei nachweisbar geringeren Edoxaban-Serumspiegeln – zu mehr gefährlichen Blutungen als bei Patienten ohne erhöhtes Risiko.

Die Risikopatienten mit der geringsten Edoxaban-Dosis (15 mg/d) waren im Hinblick auf die Embolie-Prophylaxe noch ähnlich wirksam behandelt wie Risikopatienten, die INR-gesteuert Warfarin erhielten.

Die gemessenen Edoxaban-Serumkonzentrationen und die Ergebnisse der Gerinnungsanalysen waren mit den Blutungsereignissen nahezu linear korreliert.

Die klinische Einschätzung von individuellen Risikofaktoren für potenzielle Blutungsereignisse ist das wichtigste Kriterium in der kritischen Indikationsstellung für NOAK und die zu verordnende Dosis.

10. In der von Jain et al. veröffentlichten Studie des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) wurden Patienten mit radiologisch gesicherter ambulant erworbener Pneumonie stationär behandelt. Welche Aussage trifft für diese Studie nicht zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie, die eine Behandlung im Krankenhaus erfordert: Daten aus den USA

Bei 38% der Pneumonie-Patienten gelang ein Erregernachweis.

23% der Pneumonien waren nachweislich viral bedingt.

Bakterielle Infektionen konnten nur selten nachgewiesen werden, vermutlich als Folge einer ambulanten antibiotischen Vorbehandlung.

Influenzaviren waren die am häufigsten nachgewiesenen Erreger.

Da Pneumonien bei alten Menschen besonders häufig und risikoreich sind, ist eine Impfung gegen virale und bakterielle Pneumonieerreger besonders sinnvoll.

CME Test vom 01.08.2015

1. Welche Aussage ist richtig?

2. Welche Aussage ist falsch?

3. Welche Aussage ist falsch?

4. Welche Aussage zur RESPONSE-Studie trifft nicht zu?

5. Markieren Sie die falsche Aussage!

6. In der von Reilly et al. veröffentlichten Post-hoc-Analyse der RE-LY-Studie zeigte sich, dass bei fixen Dabigatran-Dosen die Wirkstoffkonzentrationen im Serum interindividuell schwanken. Wie hoch war die Schwankungsbreite?nUm den Faktor n

7. Welchem der nachfolgend charakterisierten Patienten könnten Sie bei Ersteinstellung auf eines der neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) eine normale Dosis verordnen, wenn keine weiteren Risikofaktoren für eine Überdosierung bestehen ? nEin Patient mit n

8. Markieren Sie die falsche Aussage!

9. Welche Aussage zur Studie von Giuliagno et al. (ENGAGE AF) ist falsch?

10. In der von Jain et al. veröffentlichten Studie des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) wurden Patienten mit radiologisch gesicherter ambulant erworbener Pneumonie stationär behandelt. Welche Aussage trifft für diese Studie nicht zu?