Ausgabe 09 / 2018 | Der Arzneimittelbrief

1. Welche Aussage zur Migräne ist nicht korrekt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Erenumab: erster Antikörper zur Prophylaxe der Migräne zugelassen

Migräne ist noch vor dem Schlaganfall die führende neurologische Ursache für „verlorene beschwerdefreie Lebensjahre“ (DALYs).

Ziel einer Migräneprophylaxe ist es, die Häufigkeit und Schwere der Attacken um mindestens 50% zu reduzieren.

Bei mindestens jedem vierten Patienten reichen die nicht medikamentösen Maßnahmen zur Anfallsprophylaxe nicht aus, so dass eine Indikation für Arzneimittel besteht.

Bestimmte Betablocker und der Kalziumkanalblocker Flunarizin reduzieren die Anfallshäufigkeit um etwa 40%.

Die Adhärenz zu den als Anfallsprophylaxe verwendeten Medikamenten ist mit > 80% sehr hoch.

2. Welche Aussage zu Erenumab (E) zur Prophylaxe der Migräne ist nicht korrekt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Erenumab: erster Antikörper zur Prophylaxe der Migräne zugelassen

E ist für die Prophylaxe der Migräne bei Erwachsenen mit mindestens 4 Migränetagen pro Monat zugelassen.

E ist ein Antikörper, der reversibel und kompetitiv an den Rezeptor von CGRP (Calcitonin Gene-Related-Peptide) bindet.

CGRP spielt eine wichtige Rolle bei den pathophysiologischen Vorgängen der Migräne und wirkt zudem stark vasodilatierend.

Die kardiovaskuläre Sicherheit von E wurde ausreichend getestet; es kann deshalb auch bei Patient(inn)en mit Gefäßerkrankungen bedenkenlos eingesetzt werden.

Migräne-Patientinnen im gebärfähigen Alter könnten am häufigsten von E profitieren. Das teratogene Risiko ist allerdings noch nicht bekannt.

3. Welche Aussage zur STRIVE-Studie ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Erenumab: erster Antikörper zur Prophylaxe der Migräne zugelassen

Es wurden nur Patient(inn)en mit episodischer Migräne eingeschlossen.

Das Verhältnis zwischen Frauen und Männern betrug ca. 50%.

Es wurden 2 Dosierungen von Erenumab (E) gegen Plazebo getestet.

Die Studienmedikation musste alle 4 Wochen subcutan injiziert werden.

Eine Reduktion der Migränetage um mindestens 50% wurde mit Plazebo bei 26,6% und mit E bei 43,3% (70 mg) bzw. 50% (140mg) erzielt.

4. Welche Aussage zur chronischen Migräne (CM) ist nicht korrekt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Erenumab: erster Antikörper zur Prophylaxe der Migräne zugelassen

Eine CM liegt vor, wenn an mindestens 15 Tagen pro Monat Kopfschmerzen auftreten, die an mindestens 8 Tagen typisch für eine Migräne sind.

Eine CM entwickelt sich in der Regel aus der episodischen Migräne.

Ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung einer CM ist ein hoher Schmerzmittelgebrauch.

Bisher waren nur Flunarizin und Valproinsäure für die Indikation CM zugelassen.

Mit Erenumab kam es in einer Phase-II-Studie zu einer Reduktion der Migränetage um 6,6 und mit Plazebo um 4,2 (Unterschied: -2,5 Tage; p < 0,0001).

5. Folgende kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Diabetes mellitus Typ 2 wurden in der schwedischen Studie hinsichtlich der Letalität untersucht:

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Kardiovaskuläre Ereignisse und Tod als Funktion von fünf Risikofaktoren bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus

Hohes HbA1c, hohes LDL-Cholesterin (LDL-C), Zustand nach (Z. n.) Schlaganfall, arterielle Hypertonie

Hohes HbA1c, Z. n. Herzinfarkt, aktives Rauchen

Hohes HbA1c, Z. n. Schlaganfall, Z. n. Herzinfarkt, aktives Rauchen

Hohes HbA1c, hohes LDL-C, arterielle Hypertonie, Albuminurie, aktives Rauchen

Hohes HbA1c, erhöhtes Serum-Kreatinin, hohes LDL-C, aktives Rauchen

6. Bei welcher Risikokonstellation war die Letalität bei DM2 nicht erhöht im Vergleich zu Nicht-Diabetikern:

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Kardiovaskuläre Ereignisse und Tod als Funktion von fünf Risikofaktoren bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus

HbA1c < 8 %, LDL-C < 97 mg %, Serum-Kreatinin < 2 mg/dl, Nichtraucher

HbA1c < 8 %, Blutdruck < 150/90 mm Hg, LDL-C < 97 mg/dl, Nichtraucher

HbA1c < 7 %, LDL-C < 97 mg/dl, Blutdruck < 140/80 mm Hg, keine Albuminurie, Nichtraucher

HbA1c < 7 %, LDL-C < 120 mg/dl, Blutdruck < 150/90 mm Hg, Nichtraucher

HbA1c < 7 %, LDL-C < 97 mg/dl, nur Mikro-Albuminurie, Ex-Raucher

7. Welcher Patient würde nicht die Kriterien für den Einschluss in die MITRA-FR-Studie bei sekundärer Mitralklappeninsuffizienz (MI) erfüllen? Ein Patient mit

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Sekundäre Mitralinsuffizienz: MitraClip oder optimierte Therapie der Herzinsuffizienz?

einer Herzinsuffizienz im NYHA-Stadium II

einem Regurgitationsvolumen > 30 ml pro Herzschlag

einer echokardiografisch gemessenen Regurgitationsöffnungsfläche (Regurgitant Orifice Area) von > 20 mm2

einer reduzierten linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) von 20%

einem akuten Myokardinfarkt mit Papillarmuskelabriss

8. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Sekundäre Mitralinsuffizienz: MitraClip oder optimierte Therapie der Herzinsuffizienz?

Eine dyssynchrone Kammererregung kann zu einer sekundären MI führen.

Die sekundäre MI hat eine sehr schlechte Prognose.

Das MitraClip-Device wird mittels eines Katheters über die Arteria femoralis eingeschwemmt.

Für die Implantation eines MitraClips ist eine transseptale Punktion auf Vorhofebene erforderlich.

MitraClip kann eine Therapieoption sein für Patienten mit hohem OP-Risiko.

9. Welche Aussage zur MITRA-FR-Studie ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Sekundäre Mitralinsuffizienz: MitraClip oder optimierte Therapie der Herzinsuffizienz?

Bei einigen Patienten wurden bis zu 3 Clips implantiert.

In der Kontrollgruppe wurde eine Schein-Implantation durchgeführt (Sham-Prozedur).

Nach einem Jahr waren fast 25% aller Studienteilnehmer gestorben.

Annähernd die Hälfte der Patienten hatte nach 12 Monaten einen stationären Aufenthalt wegen kardialer Dekompensation.

Im Vergleich zu einer optimalen medikamentösen Herzinsuffizienztherapie erbrachte die zusätzliche Implantation eines MitraClip keinen Vorteil.

10. Welche Antwort ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Infektiöse Endokarditis: Bei stabilen Patienten ist ein früher Übergang von intravenöser auf perorale antibiotische Therapie möglich

Staphylokokken sind selten die Ursache einer Endokarditis.

Bei einer Endokarditis ist die Aortenklappe am häufigsten betroffen.

Die initiale Antibiotika-Therapie wird bei einer Linksherz-Endokarditis immer i.v. eingeleitet.

Die Umstellung der antibiotischen Therapie bei einer Linksherz-Endokarditis auf eine orale Gabe ist nach der POET-Studie unter den Bedingungen eines guten Monitorings und einer sehr sorgfältig ausgewählten dualen Antibiotikatherapie möglich.

Falls die Klappe operativ ersetzt werden musste, erfolgte in dieser Studie die Umstellung der antibiotischen Therapie auf peroral frühestens nach 7 Tagen.

CME Test vom 01.09.2018

1. Welche Aussage zur Migräne ist nicht korrekt?

2. Welche Aussage zu Erenumab (E) zur Prophylaxe der Migräne ist nicht korrekt?

3. Welche Aussage zur STRIVE-Studie ist falsch?

4. Welche Aussage zur chronischen Migräne (CM) ist nicht korrekt?

5. Folgende kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Diabetes mellitus Typ 2 wurden in der schwedischen Studie hinsichtlich der Letalität untersucht:

6. Bei welcher Risikokonstellation war die Letalität bei DM2 nicht erhöht im Vergleich zu Nicht-Diabetikern:

7. Welcher Patient würde nicht die Kriterien für den Einschluss in die MITRA-FR-Studie bei sekundärer Mitralklappeninsuffizienz (MI) erfüllen? Ein Patient mit

8. Markieren Sie die falsche Aussage!

9. Welche Aussage zur MITRA-FR-Studie ist falsch?

10. Welche Antwort ist falsch?