Schlagwort: Hypertonie

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Wann und wie sollte ein hoch betagter Patient antihypertensiv behandelt werden?

Die von der British Heart Foundation und der Firma Servier finanzierte multizentrische HYVET-Studie aus dem Jahre 2008 hatte ergeben, dass eine antihypertensive Therapie bei betagten Hypertonikern die kardiovaskuläre Morbidität, insbesondere Schlaganfälle, und die Letalität signifikant reduziert (1). Zur Erinnerung: in HYVET wurden 3.845 Hypertoniker > 80 Jahre (im Mittel 83,6 Jahre) mit systolischen Blutdruckwerten über […]

Fetales Fehlbildungsrisiko bei Einnahme von ACE-Hemmern in der Schwangerschaft

Vor einem Jahr haben wir über Empfehlungen zur Hypertoniebehandlung in der Schwangerschaft (SS) referiert (1). Im zweiten und dritten SS-Trimenon ist das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) stark aktiviert. Ursachen hierfür sind eine starke Stimulation der Synthese von Angiotensinogen (Reninsubstrat) in der Leber durch sehr hohe Estriol-Konzentrationen im Blut und die inhibierende Wirkung von Progesteron am Aldosteronrezeptor, woraus […]

Die Höhe des Blutdrucks ist bereits bei 18-jährigen Männern ein Prädiktor der kardiovaskulären Letalität

Bluthochdruck ist bei Erwachsenen der wichtigste Risikofaktor für vorzeitigen Tod (1). Der systolische Blutdruck ist bei älteren Menschen ein wichtigerer Risikofaktor als der diastolische. Er steigt mit zunehmendem Alter im Durchschnitt kontinuierlich an, während der diastolische sein Maximum bereits im mittleren Lebensalter erreicht (2). J. Sundström et al. aus Stockholm und Uppsala untersuchten die statistische […]

In welchen Lebensmitteln steckt das (zu viele) Kochsalz unserer Nahrung?

Ernährten wir uns nur mit ungesalzenen Lebensmitteln pflanzlicher und tierischer Herkunft, dann würden wir täglich nur 1-2 g Kochsalz zu uns nehmen. Tatsächlich liegt in Großbritannien (GB) die Kochsalzzufuhr durchschnittlich bei etwa 8-9 g/d (1). Das beste Maß hierfür ist die tägliche Kochsalzausscheidung im Urin, wenn starkes Schwitzen keine Rolle spielt. Stellen wir unsere übliche […]

Erhöhtes Risiko für Aortendissektion durch Amphetamine

Jüngere Erwachsene (< 50 Jahre) mit einer akuten Aortendissektion müssen auf Amphetaminabusus gescreent werden. Zu diesem Schluss kommt eine Arbeitsgruppe aus Dallas, Texas (1). In einer retrospektiven, bevölkerungsbasierten Fall-Kontroll-Studie wurden in den USA über 30 Mio. Krankenakten aus zwölf Jahren von Erwachsenen im Alter von 18-49 Jahren ausgewertet. Unter diesen fanden sich 3116 Fälle mit […]

Behandlung der Hypertonie in Schwangerschaft und Stillzeit

Ein erhöhter Blutdruck (RR) in der Schwangerschaft (> 140/90 mm Hg) wird bezeichnet als Präexistierende Hypertonie, wenn der RR schon vor der Schwangerschaft (SS) erhöht war, als Schwangerschafts-Hypertonie, wenn erhöhte Werte erst nach der 20. SS-Woche (SSW) gemessen werden und als Präeklampsie, wenn die nach der 20. SSW auftretende Hypertonie mit einer klinisch relevanten Proteinurie […]

Selbst-Dosierung der antihypertensiven Therapie kann die Blutdruckeinstellung verbessern

Eine kürzlich im Lancet publizierte Untersuchung gibt Hinweise darauf, dass Hypertonie-Patienten, die ihren Blutdruck (BD) zu Hause messen und die Dosierung ihrer Medikation nach zuvor festgelegten Algorithmen selbst anpassen, eine bessere Einstellung erreichen können, als Patienten mit einem konventionellen Therapiemanagement (1). In die Studie wurden von 24 britischen hausärztlichen Praxen Patienten zwischen 35 und 85 […]

Mikrovaskuläre Endpunkte und Progression der diabetischen Retinopathie. Weitere Ergebnisse der ACCORD-Studie

Wir haben mehrfach über die ACCORD-Studie berichtet, in der die Behandlungsergebnisse von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 und manifesten kardiovaskulären Erkrankungen oder mehr als zwei kardiovaskulären Risikofaktoren mitgeteilt wurden (1-4). Eine strengere glykämische Einstellung führte zu höherer Letalität (weswegen dieser Teil der Studie vorzeitig beendet wurde), während der primäre Endpunkt (erstes Auftreten eines nicht-tödlichen […]

Diabetes mellitus Typ 2. Epidemiologie und neue Therapiestrategien

Die Zeitschrift Lancet widmete im Juni ein ganzes Heft dem Thema Diabetes mellitus Typ 2 (DM2), parallel zur 70. Tagung der American Diabetes Association vom 26.-29. Juni 2010 in Orlando, Florida. In einem einleitenden Editorial (1) wird bedauert, dass in der wissenschaftlichen Diskussion dieser und anderer aktueller Kongresse die Bedeutung und praktische Durchsetzbarkeit von Änderungen […]

Erste klinische Studie mit einem dual wirkenden Blutdrucksenker

Der Blutdruck wird in seinem unteren Grenzwert durch mehrere neurohumorale Systeme abgesichert. Teleologisch gesehen ist diese „redundante” Regulation sinnvoll, da eine länger anhaltende starke Hypotension nicht mit dem Leben vereinbar ist. Fehlregulationen dieser Systeme, zusätzlich aber auch die Niere sowie volumenregulierende Hormone, können Teilursachen von Bluthochdruck sein. Antihypertensiva greifen an dem einen oder anderen System […]

ACCORD-BP- und ACCORD-Lipid-Studie: Intensiver heißt nicht immer erfolgreicher behandeln

Über die Ergebnisse der ACCORD-Studie bei Patienten mit unterschiedlich strenger Blutzuckereinstellung bei Diabetes mellitus Typ 2 (DM2) haben wir 2008 berichtet (1, 2). Die Studie wurde nach einer medianen Beobachtungsdauer von 3,4 Jahren vorzeitig beendet, da die Sterblichkeit der intensiver behandelten Patienten (Ziel-HbA1c: < 6%) gegenüber der Standardbehandlung (Ziel-HbA1c: 7-7,9%) signifikant höher war. ACCORD ist […]

Darusentan, ein Endothelinrezeptor-Antagonist, bei „therapieresistenter” Hypertonie?

Über die oft erfolgreiche Behandlung der therapieresistenten Hypertonie (TRH) mit Spironolacton und über die Definition dieses Terminus haben wir kürzlich berichtet (1). Bei manchen Patienten mit Hypertonie oder Diabetes mellitus sind die Plasmaspiegel von Endothelin-1, einem vasokonstriktorischen Peptid, erhöht. Darusentan, ein selektiver Antagonist des TypA-Endothelinrezeptors, der sich bei Herzinsuffizienz als nicht additiv wirksam gezeigt hat […]

Stenting einer atherosklerotischen Nierenarterienstenose bei schwer einstellbarer Hypertonie – cui bono?

Vor einigen Jahren wurde bei einem Treffen invasiv tätiger Kardiologen in der Charité Berlin über Technik und Indikation der Nierenarterienangioplastie bei atherosklerotischer Nierenarterienstenose (ARAS) diskutiert. Ziel dieser Intervention soll eine Verbesserung der Nierenfunktion, der Organerhalt bzw. eine bessere Behandelbarkeit der Hypertonie sein. Obwohl es nur unzureichende Daten über Vor- und Nachteile dieses Verfahrens gibt, scheint […]

Mit Hibiskustee oder Akupunktur gegen Bluthochdruck?

Komplementärmedizinische und auch nicht-pharmakologische Behandlungsmethoden bei arterieller Hypertonie werden von vielen Patienten nachgefragt und sind auch gesundheitsökonomisch erwünscht. Wir haben mehrfach über ernährungstherapeutische Möglichkeiten der Hypertoniebehandlung berichtet. Neben den inzwischen etablierten Ernährungsformen, wie DASH- bzw. mediterrane Ernährung (1) und einigen speziellen Nahrungsmitteln (Rote Beete, Kakao, schwarze Schokolade; 2), werden nun auch weitere komplementärmedizinische Methoden diskutiert. […]

Medikamentöse Blutdrucksenkung bei Dialysepatienten: Eine Metaanalyse randomisierter Studien

Viele Dialysepatienten sind zwischen den Dialysetagen hypertensiv, manche auch während der Dialyse und bedürfen einer antihypertensiven Therapie. Fällt infolge des Volumenentzugs bei Dialyse der Blutdruck deutlich ab, kann die antihypertensive Therapie, die die vasokonstriktive Gegenregulation nach Volumenreduktion beeinträchtigen kann, problematisch werden. Die Auswahl der Antihypertensiva und der Zeitpunkt der Einnahme muss individuell erfolgen. Da die […]