Schlagwort: Kolitis

Neonataler Rotavirus-Impfstoff (RV3-BB) zur Prävention schwerer Gastroenteritiden schon ab der Geburt

Über die Rotavirus-Impfung haben wir mehrfach berichtet (1). Trotz der Wirksamkeit dieser Impfung haben noch immer > 90 Mio. Säuglinge und Kleinkinder auf der Welt keinen Zugang zu diesem Schutz (2, 3). Eine Impfung der Kinder gleich nach der Geburt könnte eine Versorgungslücke schließen und die Akzeptanz der Impfung in den ärmeren Ländern erhöhen. Die […]

Klinische relevante Nebenwirkungen von Antibiotika werden deutlich unterschätzt

Etwa 50% aller stationär aufgenommenen Patienten bekommen während ihres Aufenthalts mindestens ein Antibiotikum (1). Bei 20-30% besteht keine Indikation, d.h. die Therapie ist überflüssig (2-6). Als Gründe gelten u.a. ungenügende Ausbildung, Unsicherheit und ungerechtfertigtes Sicherheitsgefühl bei der Verordnung von Antibiotika. Dabei wird aber häufig vergessen, dass Antibiotika zum Teil erhebliche, klinisch relevante Nebenwirkungen (NW) verursachen […]

Erkrankungen durch Clostridium difficile – Epidemiologie, Therapie, Kosten

Zusammenfassung: Die mitClostridium difficile (C. diff.) assoziierten Erkrankungen (CDAD) haben in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Sie erklären –als einer der wenigen fassbaren Faktoren –die Zunahme der Letalität in den Krankenhäusern der Industrieländer. Die hohe Letalität der CDAD betrifft besonders ältere Menschen. Dem Robert Koch-Institut wurden im Jahr 2016 insgesamt 2.337 schwere Erkrankungen in Deutschland […]

Mehrfache Stuhltransplantationen bei akutem Schub der Colitis ulcerosa

Ein Teil der Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen spricht nicht oder nicht gut auf die Standardtherapie an. Die bisherigen Strategien zielen ab auf Immunsuppression oder Immunmodulation. Wegen der erheblichen Nebenwirkungen hochdosierter Steroide wird nach einer Stoßtherapie bei einem Schub der Erkrankung ein Ausschleichen angestrebt. Gelingt dies, spricht man von steroidfreier Remission. Man nimmt an, dass […]

Neutralisierende monoklonale Antikörper gegen Toxin A und B von Clostridium difficile zur Verhinderung von Rezidiven

In Industrieländern sind Infektionen mit Clostridium-difficile (C. diff.) eine häufige Ursache von im Krankenhaus erworbener Diarrhö (CDAD), die besonders nach antibiotischen Behandlungen auftritt. Die Morbidität und Letalität ist vor allem bei älteren Patienten hoch (1). Bis zu 30% der Patienten erleiden nach zunächst erfolgreicher Therapie (Vancomycin oder Metronidazol) ein Rezidiv, besonders wenn sich eine erneute […]

Rezidivierende Clostrium difficile assoziierte Diarrhö: Transplantation von gefrorenem und wieder aufgetautem Stuhl nicht weniger wirksam als frischer Stuhl

Infektionen mit Clostridium difficile (CDI) werden meist nosokomial im Krankenhaus erworben und haben eine hohe Morbidität und Letalität, vor allem bei älteren Patienten (1). Diese Infektionen lassen sich oral mit Vancomycin oder Metronidazol in der Regel gut behandeln (2), aber bis zu 60% der Patienten erleiden ein Rezidiv und einige auch mehrere (3). Über die […]

Ursachen und Behandlung der akuten und chronischen Reisediarrhö

Jedes Jahr erkranken weltweit Millionen Reisende an der sog. Reisediarrhö. Ca. 20-50% aller Reisenden aus Industrieländern in Entwicklungsländer bzw. in die Tropen sind davon betroffen (2) und 5-10% entwickeln die typischen Symptome der Dysenterie, d.h. blutige Stühle und Fieber (3). Auch bei Rückkehrern von Reisen ist Durchfall ein häufiges Symptom (1). Dabei sollte in akut, […]

Im Krankenhaus erworbene Infektionen

Im Krankenhaus erworbene Infektionen sind eine wichtige Ursache für Morbidität und Mortalität weltweit. In der Laienpresse und auch von verschiedenen Fachgesellschaften wird immer wieder über Zahl und Ausmaß dieser Infektionen spekuliert (1-4), ohne dass hierfür in Deutschland oder anderswo verlässliche Zahlen vorgelegt wurden. Die letzte Schätzung der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) aus […]

Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö: Brauchen wir wirklich Fidaxomicin?

Wir haben die therapeutischen Probleme bei Clostridium-difficile-assoziierter Diarrhö (CDAD) mehrfach dargestellt (1). Initial spricht die CDAD auf Metronidazol oder Vancomycin fast immer gut an, doch erleiden ca. 15-30% der Patienten Rezidive (2, 3). Neue Wirkstoffe oder Strategien, die die Rezidivrate senken, sind also dringend erwünscht. Über Fidaxomicin haben wir berichtet (4). Die betreffende klinische Studie […]

Antibiotika- oder Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö: Probiotika sind nicht prophylaktisch wirksam

Die Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö (CDAD) ist meist eine nosokomiale Infektion mit mildem Verlauf bis hin zur lebensbedrohlichen pseudomembranösen Kolitis (1). Infektionen mit C. difficile sind weltweit ein zunehmendes Problem, das erhebliche Kosten verursacht. In Europa entstehen dadurch pro Jahr Kosten von geschätzt 3 Mrd. € (2, 3). Als Risikofaktoren für CDAD gelten u.a.: fortgeschrittenes Alter, Immunsuppression, […]

Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln

Im Juni und Juli 2013 hat der G-BA Beschlüsse zu folgenden Arzneimitteln gefasst: Fidaxomicin (Dificlir®) ist zugelassen für Erwachsene zur Behandlung von Clostridium-difficile-Infektionen (CDI), auch bekannt unter der Bezeichnung Clostridium-difficile assoziierte Diarrhö (CDAD; vgl. 1). Als Vergleichstherapie wurde in Abhängigkeit vom Schweregrad der Erkrankung festgesetzt: Metronidazol bei milden behandlungspflichtigen und Vancomycin bei schweren oder rekurrenten […]

„Stuhltransplantation” bei rezidivierender Clostridium-difficile-assoziierter Kolitis

Bei ca. 15-26% der Patienten, die wegen einer Clostridium difficile (CD)-assoziierten Kolitis behandelt werden, kommt es zu einem Rezidiv (Übersicht s. 1). Eine effektive Therapie dieser Rezidive ist nicht etabliert. In der Regel werden diese Patienten erneut mit dem gleichen Antibiotikum (oral Vancomycin oder Metronidazol) wie bei der Erstdiagnose behandelt. Ab dem 2. Rezidiv wird […]

Schweinegrippe-Impfstoff Pandemrix® – Hinweis auf Aktivierung entzündlicher Darmerkrankungen

In Stockholm wurden im letzten Jahr über eine Million Einwohner mit dem monovalenten adjuvantierten Schweinegrippe-Impfstoff Pandemrix® (GlaxoSmithKline, Middlesex, UK) geimpft. Jetzt wurde eine retrospektive Kohortenstudie im BMJ publiziert, in der bestimmte neurologische und autoimmune Ereignisse nach der Impfung (n = 1.024.019) mit der Inzidenz dieser Ereignisse im selben Zeitraum in der nicht-geimpften Bevölkerung (n = […]

EHEC – Therapieversuche beim Toxin-assoziierten hämolytisch-urämischen Syndrom

Wir erleben gerade die größte Epidemie mit enterohämorrhagischen E. coli (EHEC), die jemals in Deutschland aufgetreten ist. Es handelt sich um einen Keim mit dem ungewöhnlichen Serotyp O104:H4, einen Extended-spectrum-beta-lactamase (ESBL)-Bildner, der möglicherweise aus einem unkontrollierten Antibiotikaeinsatz, z.B. in der Nutztierhaltung, resultiert. Er bildet das Shiga-like Toxin 2, das für die hämorrhagische Kolitis und die […]

Fidaxomicin, ein neues Antibiotikum, zur Behandlung der Clostridium-difficile-assozierten Diarrhö

Über die Probleme der Clostridium-difficile-assozierten Diarrhö (CDAD) haben wir mehrfach berichtet (1-4). Die CDAD spricht auf eine initiale antibiotische Behandlung mit Metronidazol oder Vancomycin meist gut an, aber bei ca. 20-30% der Patienten kommt es zu einem Rezidiv (5-6). Deshalb sind neue Strategien wichtig. Nun wurde in einer Phase-III-Studie ein neues, schlecht resorbierbares Antibiotikum, Fidaxomicin […]