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Die Wiedereröffnung des verschlossenen Koronargefäßes ist ein wichtiges Behandlungsziel bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt. Thrombolyse ist nur in den ersten beiden Stunden nach Infarktbeginn, gegebenenfalls auch außerhalb des Krankenhauses, indiziert. Für die meisten Patienten hat sich die koronare Katheterintervention mit Stent-Implantation (PCI) als Methode der Wahl durchgesetzt. Ob beschichtete Stents beim akuten Myokardinfarkt überlegen sind, […]
Die ISAR-Studiengruppe des Deutschen Herzzentrums München hat eine weitere wichtige Studie zur pharmakologischen Begleittherapie bei Koronarinterventionen vorgelegt. In der Vorläuferstudie ISAR-REACT (1) konnte gezeigt werden, dass bei elektiven Koronarinterventionen bei Patienten mit niedrigem Risiko die Gabe eines GPIIb/IIIa-Rezeptor-Antagonisten (z.B. Abciximab = ReoPro®) gegenüber der alleinigen Gabe von Clopidogrel in hoher Dosis (600 mg = 8 […]
Zusammenfassung: Seit Veröffentlichung der amerikanischen Women’s-Health-Initiative (WHI)-Studien und der britischen Million-Women (MWS)-Studie wurden die Empfehlungen zur Behandlung von Frauen mit klimakterischen Beschwerden geändert, was zu heftigen Abwehrreaktionen der generellen „HRT”-Befürworter geführt hat. Die WHI-Studien haben gezeigt, dass in ihren untersuchten Kollektiven – anders als in älteren epidemiologischen Studien – die „HRT” nicht vor Herzinfarkten und […]
Menschen und Säugetiere können in langkettige Fettsäuren (FS) jenseits des Kohlenstoff-Atoms 9 (vom COOH-Ende aus gesehen) keine Doppelbindungen einbauen. Fette mit langkettigen FS und Doppelbindungen nahe dem letzten (daher Omega) C-Atom (Omega-3 und Omega-6, d.h. vom Methyl-Ende aus gesehen liegt die erste, unverrückbare Doppelbindung am dritten bzw. sechsten C-Atom; s. Abb. 1) sind jedoch essenzielle […]
Wir haben mehrfach über die Wirksamkeit von Statinen zur Verhinderung kardiovaskulärer Ereignisse bei Typ-2-Diabetikern berichtet. In der plazebokontrollierten Heart Protection Study (HPS; 1) ergab eine Subgruppen-Analyse von fast 6000 Diabetikern – die Hälfte mit bereits manifester Arteriosklerose bei Studienbeginn – eine gleich gute kardioprotektive Wirkung von 40 mg/d Simvastatin über fünf Jahre wie bei Nicht-Diabetikern, […]
Die Aminosäure Homozystein ist, das haben Studien schon vor mehr als 20 Jahren belegt, toxisch, denn sie kann Zellen (z.B. Endothelzellen) schädigen. Homozystein entsteht bei einem Stoffwechselschritt von zentraler Bedeutung, der Übertragung von sog. C1- oder Methylgruppen durch Methionin. Innerhalb kurzer Zeit wird Homozystein im Organismus wieder zu Methionin remethyliert oder über Zystathionin und Zystein […]
Zuerst war in Finnland aufgefallen, dass bei Patienten mit Koronarer Herzkrankheit (KHK) häufiger als bei anderen ein positiver Titer von Antikörpern gegen Chlamydia pneumoniae vorkam (1). In atheromatösen Plaques gelang später sogar der Nachweis von Keimen. Es folgten die ersten Untersuchungen zur Behandlung der Arteriosklerose mit Azithromycin bzw. Roxithromycin, da Makrolide wirksam gegen Chlamydien sind. […]
Zusammenfassung: Nahezu ein Viertel aller Herzinfarktpatienten ist über 75 Jahre alt. In den kommenden Jahren wird eine deutliche Zunahme erwartet. Welche Therapie für einen alten Menschen richtig und angemessen ist, ist trotz der unzähligen Therapiestudien der vergangenen Jahre nicht klar, denn diese Altersgruppe wurde gar nicht oder nur unzureichend untersucht. Die Prognose alter Patienten mit […]
Der Einfluss von Stress bei der Entstehung von Krankheiten ist inzwischen an Hand epidemiologischer und grundlagenwissenschaftlicher Daten allgemein anerkannt (1). Insbesondere psychosoziale Faktoren („Stressoren”) haben hier eine große Bedeutung. Speziell das Herz-Kreislauf-System ist für Stresseinflüsse anfällig. Nach den Ergebnissen der INTERHEART-Studie können psychosoziale Stressoren („mentaler Stress”) für etwa 35% des Gesamtrisikos für einen Myokardinfarkt verantwortlich […]
Akute kardiale, zerebrale oder periphere Durchblutungsstörungen haben dieselbe Pathogenese: Arteriosklerose. Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen sind weitgehend identisch. Je nach betroffener Gefäßprovinz werden die Durchblutungsstörungen jedoch in verschiedenen medizinischen Spezialgebieten beforscht und behandelt. Das Problembewusstsein der Spezialisten beschränkt sich meist auf ihren eigenen Bereich. Vergleichende Darstellungen der Häufigkeit arterieller Durchblutungsstörungen nach Alter und Geschlecht fehlen. Die OXVASC-Studie […]
Im September 2004 haben wir über das Konzept der „Polypille” zur Sekundär- und Primärprophylaxe kardiovaskulärer Komplikationen referiert und Stellung genommen (1). Im British Medical Journal erschien kürzlich ein Artikel von J. Hippisley-Cox und C. Coupland (2) mit Kommentar von T. Fahey et al. (3), alle aus Großbritannien, zu diesem Thema. Die Autoren untersuchten die allgemeine […]
In der Sekundärprävention von Myokardinfarkt (MI) und ischämischem Schlaganfall (iSA) ist niedrig dosierte Azetylsalizylsäure (ASS) sowohl bei Männern wie bei Frauen wirksam (1). Eine Metaanalyse über die Wirksamkeit von ASS bei Frauen in der Primärprävention kardiovaskulärer Ereignisse durch Autoren der von uns schon mehrfach besprochenen Womens’ Health Study (WHS) ergab, dass ASS verglichen mit Plazebo […]
Zu diesem Thema erschienen in Ann. Int. Med. zwei wichtige Arbeiten und ein Kommentar. Das glykosylierte Hb spiegelt den mittleren Blutzucker (BZ) der letzten 2-3 Monate einschließlich postprandialer BZ-Bewegungen wider und ist ein einfach zu messender biochemischer Marker. Die heutige Definition des Diabetes mellitus (DM: Nüchtern-BZ > 125 mg/dl und/oder Zweistunden-Blutzucker nach 75 g Glukosetrunk […]
Prof. Dr. M.A. aus Bremerhaven und Prof. Dr. G.K. aus Bremen schreiben zu unserem Artikel (1): >> Vieles an der Sortis®-Kampagne der Firma Pfizer mag man fragwürdig finden. Die Empörung sollte im ARZNEIMITTELBRIEF aber nicht die Seriosität der Darstellung möglicher praktischer Konsequenzen aus Studien beeinträchtigen. So haben Sie es versäumt, darauf hinzuweisen, dass nach wie […]
Frage von Dr. F.H. aus München: >> Meines Wissens gibt es keinen Beleg, daß Nitroglycerin für das Überleben beim akuten Herzinfarkt einen Nutzen hat. Ferner wird bei der üblichen reflexartigen Anwendung bei thorakalen Schmerzen – auch vom Assistenzpersonal – die Frage nach Viagra® selten gestellt und sicher oft unrichtig beantwortet. Zudem muß meines Wissens die […]