Alle Leitlinien zur Primärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen empfehlen einen gesunden Lebensstil als Basis- und Begleitmaßnahme vor und zusätzlich zu einer Arzneimitteltherapie. Es ist jedoch wenig darüber bekannt, ob und gegebenenfalls wie sich diese beiden Therapiekonzepte gegenseitig beeinflussen. Eine große bevölkerungsbasierte Kohortenstudie aus Finnland untersuchte Assoziationen zwischen einer neu begonnenen primärpräventiven Arzneimitteltherapie zur Senkung hypertensiver Blutdruckwerte und […]
In unserer Dezember-Ausgabe 2015 haben wir über den günstigen Effekt eines ausreichenden Konsums von langkettigen, mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren (PUFA; enthalten besonders in Seefisch) auf die Inzidenz kardiovaskulär verursachter Todesfälle berichtet (1). Im N. Engl. J. Med. erschien jetzt ein bemerkenswerter Artikel, in dem genetische Risikofaktoren für Koronare Herzkrankheit (KHK) zu mehreren Faktoren des Lebensstils in […]
Zu diesem Thema haben wir zuletzt in 2006 ausführlich referiert, einschließlich Chemie und Stoffwechselwirkungen der langkettigen mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren (MUFA; 1). Damals ergab sich, im Gegensatz zu älteren Studien, kein sicherer Hinweis auf die Reduzierung kardiovaskulärer Ereignisse oder der Gesamtletalität nach Einnahme von Omega-3-Supplementen (Eicosapentaën- oder Docosahexaën-Säure) oder nach Ernährungsumstellung mit gesteigertem Verzehr von Seefischen. […]
Menschen und Säugetiere können in langkettige Fettsäuren (FS) jenseits des Kohlenstoff-Atoms 9 (vom COOH-Ende aus gesehen) keine Doppelbindungen einbauen. Fette mit langkettigen FS und Doppelbindungen nahe dem letzten (daher Omega) C-Atom (Omega-3 und Omega-6, d.h. vom Methyl-Ende aus gesehen liegt die erste, unverrückbare Doppelbindung am dritten bzw. sechsten C-Atom; s. Abb. 1) sind jedoch essenzielle […]
Im Rahmen der Diskussion um die PROSPER-Studie haben wir zur besseren quantitativen Vergleichbarkeit verschiedener Medikamente für die kardiovaskuläre Prävention die Number needed to treat (NNT) aus den wichtigen Studien in diesem Bereich dargestellt (1). Dr. U.P. aus Berlin schreibt uns hierzu: >> Ihre tabellarische Gegenüberstellung von NNT in verschiedenen Studien finde ich verdienstvoll. In der […]
Kürzlich ist der 7. Report des US Joint National Committee on Prevention, Detection, Evaluation, and Treatment of High Blood Pressure (JNC 7) erschienen (1). Über den Vorgänger-Report (JNC VI) haben wir 1997 ausführlich berichtet (2). In der Zwischenzeit sind mehrere wichtige klinische Studien zur Behandlung der Hypertonie und zu Erkrankungen, die sie häufig begleiten (Herzinsuffizienz, […]
Fragen von Dr. H.-G.P aus Bad Soden-Salmünster zu unserer Kleinen Mitteilung (1): >> Welche Mengen an Omega-3-Fettsäuren (O3FS) kann ich meinen gesunden und kranken Patienten empfehlen? Wo finden sich die O3FS vermehrt außer in Lein-, Raps- oder Sojaöl? Wie hoch ist der Gehalt in Spinat, Haselnüssen, Milch, Getreide, Zwiebeln? Kann das bisher empfohlene Olivenöl durch […]
Fragen von Frau Dr. B.F. aus Osnabrück: >> In einer Zeitschrift stand, daß die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren von der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie für herzinfarktgefährdete Patienten empfohlen wird. Ist dies auch für Patienten ohne Fettstoffwechselstörungen sinnvoll? Es ist richtig, daß die Europäische Gesellschaft für Kardiologie und die Amerikanische Gesellschaft für Kardiologie für herzinfarktgefährdete Patienten eine […]
In überernährten und „automobilen“ Gesellschaften nimmt die Inzidenz des Typ-2-Diabetes mellitus ständig zu. In den USA wird die Prävalenz in der Gesamtbevölkerung auf 8% geschätzt. Die Diabetes Prevention Program Research Group initiierte deshalb vor einigen Jahren eine breit angelegte Studie in 27 Zentren, mit der ein möglicher präventiver Effekt von Metformin oder einem Lifestyle-Trainingsprogramm bei […]
Die Seltenheit der koronaren Herzkrankheit bei Eskimos, die viel Fisch essen, hat zur Durchführung zahlreicher Studien über die koronarprotektive Wirkung von n-3 mehrfach ungesättigten Fettsäuren (n-3 PUFA) geführt. In gleichem Maße wurde das Antioxidans-Vitamin E, das die Oxidation von LDL-Cholesterin verhindern soll (oxidiertes LDL-Cholesterin ist besonders atherogen), als Hoffnungsträger für die Primär- und Sekundärprävention der […]
Fehlernährung und Bewegungsmangel sind neben den klassischen vier Risikofaktoren und der genetischen Vorbestimmung entscheidende Triebfedern für das Fortschreiten der Koronaren Herzkrankheit. Die Nahrung unserer Vorfahren bestand zu nur 20% aus Fett, wobei der Anteil an gesättigten Fettsäuren gerade 7-8% betrug. Die „zivilisierte“ Kost besteht zu über 30% aus Fett mit einem hohen Anteil gesättigter Fettsäuren. […]
Änderungen des Lebensstils mit dem Ziel, Risikofaktoren zu vermindern, sind inzwischen fester Bestandteil der Sekundärprävention der Koronaren Herzkrankheit (KHK) und haben Eingang in entsprechende Richtlinien gefunden. Als eine der Pionierarbeiten in diesem Bereich ist der von D. Ornish initiierte „Lifestyle Heart Trial“ anzusehen, dessen Einjahresergebnisse 1990 im Lancet publiziert wurden (1). Damals konnte in der […]