Schlagwort: M. Parkinson

Ist ein verzögerter Behandlungsbeginn beim idiopathischen Parkinson-Syndrom ungünstig für die Prognose?

Über den Beginn einer Pharmakotherapie beim idiopathischen Parkinson-Syndrom (IPS) haben wir bereits 2019 ausführlich berichtet (vgl. ). Gemäß der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie sollte die Therapie des IPS „rechtzeitig, altersgerecht und effizient beginnen“ (). Im klinischen Alltag stellt sich häufig die Frage, was „rechtzeitig“ in diesem Kontext bedeutet und ob ein verzögerter Behandlungsbeginn mit […]

Pharmakotherapie beim frühen idiopathischen Parkinson-Syndrom

Zusammenfassung: Zur Therapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) im frühen Stadium stehen drei Wirkstoffgruppen zur Verfügung. Bei geringen motorischen Einschränkungen sind die MAO-B-Hemmer Selegilin und Rasagilin zur initialen Monotherapie geeignet. Bei relevanten motorischen Symptomen sollte die Behandlung mit Levodopa oder einem Dopamin-Agonisten begonnen werden, ggf. in Kombination. Levodopa ist weiterhin als wirksamstes Arzneimittel der Goldstandard in […]

Demenz bei Patienten mit M. Parkinson: Kombination von Antidementiva und Anticholinergika ungünstig

In Europa leiden > 1 Mio. Menschen an M. Parkinson. Bei 38% der Betroffenen tritt innerhalb von 10 Jahren nach Diagnosestellung eine Demenz auf (Demenz bei idiopathischem Parkinson-Syndrom; engl.: Parkinson’s Disease Dementia = PDD; 1) und laut Leitlinie der deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) erreichen 48-80% der Patienten im Krankheitsverlauf das Stadium einer Demenz (2). […]

Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur frühen Nutzenbewertung neuer Arzneimittel

Safinamid (Xadago®) ist zugelassen zur Behandlung der idiopathischen Parkinson-Krankheit im mittleren bis späten Krankheitsstadium als Zusatztherapie bei Patienten mit Fluktuationen, die unter einer stabilen Dosierung von L-Dopa stehen, alleine oder in Kombination mit weiteren Parkinson-Medikamenten (1). Aus den vom G-BA als zweckmäßige Vergleichstherapie festgelegten Alternativen wählte der pharmazeutische Unternehmer (pU) den Hemmer der Catechol-O-Methyltransferase (COMT) […]

Initialtherapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms

Drei Medikamentengruppen werden zur initialen Therapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) empfohlen: Levodopa (L-Dopa), Dopamin-Agonisten (DoA) und MAO-B-Hemmer (MBH; 1). Levodopa ist der Goldstandard. Leider lässt die Wirkung von Levodopa mit der Zeit nach, und es kommt zu motorischen Spätkomplikationen. Daher wurden „Levodopa-sparende“ Alternativen gesucht und propagiert, insbesondere für jüngere Patienten. Man glaubt, durch den primären […]

Fragwürdige Stammzelltherapien auch in Deutschland

Die Übertragung von autologen hämatopoetischen Stammzellen gehört heute bei einigen malignen Krankheiten, insbesondere hämatologischen Neoplasien, zum Therapiestandard. So ermöglicht, z.B. bei Multiplem Myelom, die Transfusion autologer hämatopoetischer Stammzellen eine hoch dosierte Chemotherapie mit Melphalan, da sie zu einer schnelleren Regeneration des Knochenmarks führt. Transplantationen allogener hämatopoetischer Stammzellen werden z.B. im Rahmen der Behandlung von akuten […]

Leserbrief

Nochmals: Rasagilin oder Selegilin bei Morbus Parkinson? Dr. C.D. und Prof. W.O. aus Marburg schreiben: >> In der September-Ausgabe 2007 (1) wurde mitgeteilt, dass in der Entwicklungsphase des selektiven, irreversiblen Monoaminooxidase-B-Hemmers (MAO-B-Hemmer) Rasagilin (Azilect®) eine Häufung von malignen Melanomen bei Patienten mit Parkinson-Krankheit (PK) beobachtet wurde (2) und dass diese UAW bei Selegilin (ebenfalls ein […]

Neu eingeführte Arzneimittel 2006

Der Arzneiverordnungs-Report 2007 (1) schildert die Verordnungen zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nach dem Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz, das 2006 wirksam geworden ist. Die wichtigsten Elemente sind: · die Zuzahlungsbefreiung für Arzneimittel, deren Apothekenverkaufspreis mindestens 30% unter dem Festbetrag liegt, · die Anpassungen in den Festbeträgen sowie · der 10%ige Generikaabschlag in Verbindung mit dem Verbot von […]

Rasagilin oder Selegilin zur Behandlung des Morbus Parkinson?

Der Monoaminoxidase-B-Hemmer (MAO-B-Hemmer) Selegilin ist seit 1986 für die Behandlung des M. Parkinson verfügbar und wird seit einiger Zeit als preiswertes Generikum angeboten. Seit etwas über einem Jahr wird nun ein Nachfolgepräparat Rasagilin (Azilect®), für das als neues Präparat Patentschutz besteht, vermarktet und in letzter Zeit verstärkt beworben. Es wird behauptet, dass dieser neue MAO-B-Hemmer […]

Neu eingeführte Arzneimittel 2005

Im Arzneiverordnungs-Report 2006 (1) sind 21 Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen aufgeführt (Tab. 1), von denen allerdings nur 11 wirklich innovativ sind, d.h. ein neuartiges Wirkprinzip mit klinischer Relevanz haben (Bewertung A nach Fricke). Wenn man diejenigen Arzneimittel noch hinzuzählt, die zwar nicht innovativ, aber verbessert sind bezüglich Pharmakodynamik und/oder Pharmakokinetik (Bewertung B nach Fricke), so […]

Leserbrief: Einsatz von Monoaminooxydase(MAO)-Hemmern bei M. Parkinson

Frage von Dr M.L.-B.: >> In Ihrem ausgezeichneten Übersichtsartikel über das Parkinson-Syndrom (1), schreiben Sie, dass selektive MAO-B-Hemmer wie Selegilin (Deprenyl®) nützlich sind, weil sie neben ihrer antidepressiven Wirkung möglicherweise neuroprotektiv wirken. Zugleich betonen Sie aber, dass die unselektiven MAO-Hemmer kontraindiziert sind. Zu letzteren zählt wohl auch das Tranylcypromin (Jatrosom-N®). Nimmt dieses Urteil auf Studien […]

Verbesserung der motorischen Fluktuationen bei M. Parkinson durch Rasagilin. Die LARGO-Studie

Viele Patienten mit M. Parkinson entwickeln nach Jahren erfolgreicher Behandlung mit Levodopa-Präparaten zunehmend Wirkungsfluktuationen mit häufigen Wechseln guter und schlechter Beweglichkeit („On”- bzw. „Off”-Zustand). Erschwerend können behandlungsinduzierte Dyskinesien hinzutreten, d.h. Patienten in „On”-Phasen entwickeln eine unkontrollierte Überbeweglichkeit (Hyperkinesien) und leiden in „Off”-Phasen unter schmerzhaften dystonen Symptomen. Diese als „L-Dopa-Spätsyndrom” bezeichnete Zunahme von „Off”-Zeiten und Dyskinesien […]

Medikamenten-induzierte abnorme QT-Zeit-Verlängerung und Torsade de Pointes

Zusammenfassung: Rhythmusstörungen vom Typ Torsade de Pointes (TdP) sind eine potentiell lebensbedrohliche unerwünschte Wirkung (UAW) von solchen Arzneimitteln, die das QT-Intervall im Oberflächen-EKG verlängern. Nicht nur Kardiaka, sondern auch zahlreiche Substanzen mit nicht-kardialer Indikation können dies bewirken. Die Besonderheiten dieser speziellen UAW müssen jedem bekannt sein, der diese Arzneimittel einsetzt bzw. verschreibt. Die Zulassungsbehörden sind […]

Hyperhidrosis. Therapieansätze

Viele Menschen schwitzen übermäßig. Einige leiden erheblich unter dieser körperlichen Reaktion und erleben Einbußen in ihren sozialen Kontakten. Die Bedeutung, die ein solches starkes Schwitzen für die Betroffenen erlangen kann, spiegelt sich in der großen Zahl von Selbsthilfegruppen und Fachkliniken wieder, die sich diesem Problem auf vielfältige Art und Weise widmen (1-3). Die Therapie des […]

Leserbrief: Wirksamkeit von Monoaminooxidase-Hemmern bei M. Parkinson und Depressionen

Frage von Dr. M.B. aus Wuppertal: >> Das chemische Prinzip der Hemmung der Monoaminooxidase Typ B wird sowohl bei Antidepressiva als auch bei Anti-Parkinson-Medikamenten angewandt. Folgt aus dieser Tatsache, daß Antidepressiva vom Typ B der Monoaminooxidase-Hemmung auch gegen Parkinson-Symptome wirksam sind und umgekehrt, daß Anti-Parkinson-Medikamente vom Typ der Monoaminooxidase-Hemmung auch antidepressiv wirksam sind? > Die […]