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Zusammenfassung: Bei leichten Depressionen sollten Antidepressiva wegen der ungünstigen Nutzen-Risiko-Relation nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden. Psychotherapie ist hier besser. Bei mittelschweren und besonders bei schweren Depressionen ist – neben der auch hier wichtigen Psychotherapie – eine antidepressive Pharmakotherapie indiziert. Mittel der ersten Wahl sind selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), insbesondere Citalopram und Sertralin. Für den Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer Reboxetin […]
Alle freuen sich über ein positives Studienergebnis: der Hersteller, weil er mit einer Zulassung des getesteten Medikaments und Umsatzsteigerung rechnen kann, die Wissenschaftler, weil sie die Wirksamkeit eines neuen Arzneimittels beweisen konnten, und die Herausgeber der Zeitschrift, weil die Publikation einer wirksamen Behandlung das Ansehen der Zeitschrift hebt. Doch was passiert, wenn eine Studie mit […]
Zusammenfassung: Die Mehrheit der Studiendaten spricht gegen ein nennenswertes teratogenes oder entwicklungstoxisches Risiko von selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI). Andererseits kann eine Assoziation spezieller Fehlbildungen mit einer SSRI-Einnahme im 1. Trimenon nicht ausgeschlossen werden. Doch selbst bei Annahme einer kausalen Assoziation lassen die ermittelten Odds ratios kein individuelles Risiko erkennen, das das Vorenthalten einer notwendigen Therapie begründet. […]
Seit mehr als 10 Jahren wird in einer sehr kontroversen und differenzierten wissenschaftlichen Diskussion die Meinung vertreten, dass selektive Serotonin-Wiederaufnahme(Reuptake)-Inhibitoren (SSRI) die Suizidalität depressiver Patienten fördern (5, 6, 7, 8). In einem Heft des British Medical Journal erschienen kürzlich drei Artikel und ein zusammenfassender Kommentar zu diesem Thema (1, 2, 3, 4). D. Ferguson et […]
SSRI haben ein anderes und bei einigen Patientengruppen günstigeres Nebenwirkungsprofil als nicht selektive Monoamin-Rückaufnahme-Hemmer (NSMRI = trizyklische Antidepressiva) und werden deshalb mitunter zu leichtfertig verordnet. Auch depressive Schwangere werden häufig mit SSRI behandelt, obwohl für viele seit langem verordnete NSMRI die Datenlage für die Sicherheit in der Schwangerschaft recht günstig ist. Seit 1995 erregten Verdachtsfälle […]
Zusammenfassung: Rhythmusstörungen vom Typ Torsade de Pointes (TdP) sind eine potentiell lebensbedrohliche unerwünschte Wirkung (UAW) von solchen Arzneimitteln, die das QT-Intervall im Oberflächen-EKG verlängern. Nicht nur Kardiaka, sondern auch zahlreiche Substanzen mit nicht-kardialer Indikation können dies bewirken. Die Besonderheiten dieser speziellen UAW müssen jedem bekannt sein, der diese Arzneimittel einsetzt bzw. verschreibt. Die Zulassungsbehörden sind […]
Zusammenfassung: Entstehung und Verlauf der Koronaren Herzkrankheit sind mit speziellen psychosozialen Risikofaktoren assoziiert. Im Rahmen eines Myokardinfarkts treten Angst-Syndrome bei 50% und nach einem Myokardinfarkt Depressionen bei 20-25% der Patienten auf. Depression, Angst und Streß haben – gemeinsam mit besonderen Persönlichkeitszügen – einen erheblichen ungünstigen Einfluß auf die Prognose der Koronaren Herzkrankheit und erhöhen das […]
Zusammenfassung: Grundlagen der Therapie bei neurokardiogenen Synkopen sind ärztliche Beratung (eventuell psychosomatische Mitbetreuung), verschiedene Allgemeinmaßnahmen (Vermeiden synkopenfördernder Situationen, Verhaltensweisen und Medikamente) und je nach Situation vermehrte Salz- und/oder Flüssigkeitszufuhr oder Kompressionsstrümpfe. Eine neue, sehr effektive Behandlungsstrategie scheint das kombinierte Kipptisch- und Stehtraining zu sein. In der medikamentösen Therapie gilt die Wirksamkeit von Betarezeptoren-Blockern (z.B. Atenolol, […]
Vigabatrin (Sabril) ist ein Antiepileptikum (s.a. AMB 1993, 27, 1 u. 67) , nach dessen Einnahme in Einzelfällen über Sehstörungen, verursacht durch Gesichtsfeldausfälle, berichtet wurde. L.V. Wilton et al. aus Southampton (UK) führte eine systematische Recherche über die Inzidenz dieser möglicherweise mit der Einnahme von Vigabatrin zusammenhängenden Nebenwirkung durch (Brit. Med. J. 1999, 319, 1165). […]
Nach Schätzungen leiden etwa 5-8% aller Patienten einer Hausarztpraxis – erkannt oder unerkannt – an einer Depression. In früheren Untersuchungen konnte gezeigt werden, daß eine fachärztliche, nicht-medikamentöse Intervention (Psychotherapie, Verhaltenstherapie) und die Pharmakotherapie – unabhängig vom verabreichten Medikament – bei der Behandlung der leichten bis mittelschweren Depression etwa gleichwertig sind (s.a. AMB 1993, 27, 30, […]
Frage von Dr. M.F. aus Springe: >> Gibt es Hinweise darauf, daß die Wirkung von Methadon (L-Polamidon), z.B. im Rahmen von Substitutionsprogrammen, bei gleichzeitiger Einnahme von selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI), speziell Fluvoxamin (Fevarin), verlängert ist? Ein Kollege vertritt diese Auffassung und glaubt, daß dadurch eine Einsparung von Methadon möglich ist. > Sowohl Fluvoxamin wie Fluoxetin (Fluctin) […]
Das lnverkehrbringen von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen ist in der Bundesrepublik Deutschland mit besonderen Auflagen für einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren – abgesehen von wenigen begründeten Ausnahmen – nach erstmaliger Zulassung verbunden. Diese Arzneimittel unterliegen einer fünfjährigen automatischen Verschreibungspflicht. Nach der erstmaligen Zulassung sind dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vom pharmazeutischen Unternehmer […]