Zusammenfassung: Neben den bekannten toxischen Wirkungen von Anthrazyklinen und Trastuzumab auf die Funktion des linken Ventrikels werden in der Onkologie sowohl Medikamente als auch Radiotherapien angewendet, die Schäden an Herzklappen und Arterien (koronar, zerebral, peripher) und dem Myokard sowie thromboembolische Komplikationen verursachen können. Außer den heute nur teilweise bekannten Nebenwirkungen neuer onkologischer Wirkstoffe (z.B. „zielgerichtete“ […]
Vareniclin (Champix®) ist ein wirksames Mittel zur Raucherentwöhnung: Im Vergleich zu einer Behandlung mit Plazebo erhöht es die Chancen zwei- bis dreifach, langfristig mit dem Rauchen aufzuhören (1, vgl. 2). Verglichen mit einer Nikotinersatz-Therapie, beispielsweise mit Pflastern, ist allerdings kein Vorteil nachgewiesen (1). Wegen der Nebenwirkungen, besonders der seit der Markteinführung diskutierten neuropsychiatrischen Nebenwirkungen, sehen […]
Zusammenfassung: Für die meisten potenziellen medizinischen Anwendungsgebiete von Cannabinoiden gibt es derzeit nur wenig Evidenz, so dass eindeutige Empfehlungen kaum möglich sind. Ihre Wirksamkeit ist nur in wenigen Indikationen belegt. Auch wegen ihrer Nebenwirkungen sind sie keine Mittel der ersten Wahl. Ein gewisser therapeutischer Stellenwert von Cannabinoiden könnte vor allem bei palliativmedizinischen Indikationen gesehen werden. […]
Das Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC; Ausschuss für Risikobewertung) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat in einem Review die kardiovaskulären Risiken (Myokardinfarkt und Schlaganfall) von Ibuprofen an Hand von Originalpublikationen und Metaanalysen überprüft (1): Nach dieser Analyse sind bei hohen Tagesdosen (≥ 2400 mg) die Risiken leicht erhöht und ähnlich hoch wie bei anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika […]
Nebenwirkungen (vgl. Definitionen Tab. 1) können bei fachgerechter Anwendung eines Arzneimittels oder mehrerer Arzneimittel, z.B. durch Wechselwirkungen, auftreten. Sie sind nur bedingt vorherzusehen und daher grundsätzlich nicht zu vermeiden. Vermeidbar sind demgegenüber Medikationsfehler, die von der Verordnung bis hin zur Applikation bzw. Einnahme des Arzneimittels entstehen können. Medikationsfehler können sowohl im Krankenhaus als auch im […]
Bei Therapieentscheidungen sind neben den Wirkungen auch die Nebenwirkungen von Arzneimitteln zu berücksichtigen, und Ärzte müssen ihre Patienten eingehend darüber aufklären (1). Eine neuseeländische Arbeitsgruppe hat nun untersucht, wie hilfreich für diese Aufklärung Informationsmaterialien sind, die von verschiedenen Organisationen erstellt wurden. Die Autoren extrahierten Informationen über Nebenwirkungen aus 136 Dokumenten von fünf verschiedenen Quellen über […]
Denosumab ist ein Antikörper gegen den „Receptor Activator of Nuclear factor Kappa B Ligand“ (RANKL), der u.a. die Aktivität der Osteoklasten hemmt (vgl. 1). Er ist in niedriger Dosierung zugelassen zur Behandlung der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen mit erhöhtem Frakturrisiko und außerdem zur Behandlung von Knochenschwund im Zusammenhang mit Hormonablation bei Männern mit Prostatakarzinom (jeweils […]
Nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAID) haben nicht nur gastrointestinale, sondern auch kardiovaskuläre Risiken (1, 2). Eine große Metaanalyse hatte eine erhöhte Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse (Myokardinfarkt, vaskulärer Tod, kardiale Dekompensation) – nicht aber von Schlaganfällen – sowohl unter Coxiben als auch unter anderen NSAID bei Patienten mit geringem kardiovaskulärem Risiko gezeigt (3). Eine bevölkerungsbasierte Studie aus Holland hat […]
Zusammenfassung: Ganz unterschiedliche Arzneimittel können als unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) depressive Störungen sowie Suizidideen und suizidale Handlungen auslösen, wobei depressive Störungen häufiger sind als Suizidideen und diese wiederum häufiger als suizidale Handlungen. Bei manchen Arzneimitteln ist dies eine zwar schwere, aber sehr seltene UAW, bei anderen kommt sie, wie z.B. bei Interferonen, relativ häufig vor. Der […]
Klinische Pharmakologen aus Mailand, Italien, berichten im JAMA über schwere bis schwerste Hautreaktionen nach Allopurinol bei zehn Patienten, die innerhalb eines Jahres aufgetreten waren (1). Bei einer ausführlicher besprochenen Indexpatientin handelte es sich um eine 81-jährige, gesund erscheinende Frau, der wegen einer gering erhöhten Serum-Harnsäure-Konzentration von 6,6 mg/dl Allopurinol (150 mg/d) verordnet worden war. Wenige […]
Das BfArM und das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen in Österreich haben die Zulassung bestimmter Metoclopramid (MCP)-haltiger Arzneimittel nach einem Beschluss der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) mit Sofortvollzug widerrufen (vgl. 1; 2-5). Der Widerruf betrifft die Tropfenzubereitungen in einer Konzentration von > 1 mg/ml. Aufgrund einer Neubewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses auf Verlangen der französischen Arzneimittelbehörde sind diese […]
Unter der Überschrift „Clinical trials: clearer rules, better protection for patients“ informierte am 2. April 2014 das Europäische Parlament (EP) in einer Pressemitteilung (1) über die Zustimmung zu der von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Verordnung des EP und des Rates über klinische Prüfungen mit Humanarzneimitteln. Wesentliche Ziele dieser Verordnung (2) sind: eine größere Transparenz im […]
Was praktisch tätige Ärzte und Physiotherapeuten vermuten, wird nun auch in einigen aktuellen Untersuchungen konkreter: Statine werden von mehr Patienten nicht toleriert als bislang angenommen. Nach den großen Statin-Studien der vergangenen Jahre ist nach der Literatur von einer Inzidenz der Statin-Myopathie von 1,5-5% auszugehen (1, 2). Das trifft wohl auch in dieser Häufigkeit zu, wenn […]