Im Jahr 2000 war von der schwedischen Arzneimittelbehörde auf eine besondere Häufung thromboembolischer Komplikationen bei Patienten hingewiesen worden, die mit Clozapin (z.B. Leponex®, Elcrit®) behandelt worden waren (1). Die Hinweise in diese Richtung haben sich im weiteren Verlauf verdichtet (2). Nun findet sich im British Medical Journal ein Bericht über einen 28jährigen Mann, der wegen einer Psychose stationär aufgenommen und 10 Wochen lang mit 10-30 mg Olanzapin/d (Zyprexa®) behandelt worden war (3). Er erlitt eine Lungenembolie, erholte sich aber nach entsprechender Behandlung.
Als Komedikation hatte der Patient wegen seiner Psychose Levomepromazin (Levium®, Neurocil®), Oxazepam (Adumbran® u.a.) und Flunitrazepam (Rohypnol® u.a.) erhalten. Er war zwar übergewichtig (Body-Mass-Index 28,5), im übrigen aber frei von thrombophilen Risikofaktoren. Er war physisch gesund und aktiv. Daher äußern die Autoren den Verdacht, daß es sich bei der Lungenembolie um eine direkte Nebenwirkung der Medikation gehandelt haben könnte. Die Leser sollten ähnliche Beobachtungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft oder dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte auf den vorgesehenen Formularen melden.
Literatur
- Hägg, S., et al.: Lancet 2000, 355, 1155.
- Hägg, S., und Spigset, O.: CNS Drugs 2002, 16, 765.
- Waage, I.M., und Gedde-Dahl, A.: Brit. Med. J. 2003, 327, 1384.