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Beendigung der Antikoagulation nach Thromboembolie: Männer haben häufiger Rezidive als Frauen

Das ist das Ergebnis einer Metaanalyse von S. McRae et al. aus Australien und Kanada (1). Die Autoren analysierten neun publizierte randomisierte kontrollierte Studien (RKS) und sechs prospektive Beobachtungsstudien guter Qualität, die das Ziel hatten, die Rezidivrate von Thromboembolien (TE) bei Patienten, die wegen einer vorangegangenen TE ein bis sechs Monate lang mit Vitamin-K-Antagonisten antikoaguliert […]

Generelle Gabe von Antibiotika nach Zeckenbiss zur Prophylaxe der Lyme-Borreliose in Deutschland nicht sinnvoll

Kürzlich ist eine Arbeit zur antibiotischen Therapie nach Zeckenbiss (Vektor: Ornithodoros tholozani) hinsichtlich des durch Borrelien (B. persica) verursachten Rückfallfiebers in Israel erschienen (1). Diese Arbeit könnte erneut die Diskussion über den Nutzen einer prophylaktischen Antibiotikagabe nach Zeckenbiss in Deutschland wieder aufflammen lassen. Diese Frage kann anhand der Studienlage zurzeit nicht schlüssig beantwortet werden. Wir […]

Behandlung der Ejaculatio praecox mit dem kurz wirksamen selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer Dapoxetin

Eine Verzögerung oder Verhinderung der Ejakulation beim Geschlechtsverkehr ist eine meist unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW) bei Dauerbehandlung depressiver Männer mit lang wirkenden selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI). Bei Patienten mit Ejaculatio praecox (EP; Ejakulation beim „Vorspiel” oder weniger als 1-2 Minuten nach Immissio penis) kann deshalb auch mit einem SSRI, wie Paroxetin, eine Behandlung (off label use) versucht […]

TYPHOON- und PASSION-Studie: Keine überzeugenden Vorteile Sirolimus- bzw. Paclitaxel-beschichteter Stents bei akutem Myokardinfarkt

Die Wiedereröffnung des verschlossenen Koronargefäßes ist ein wichtiges Behandlungsziel bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt. Thrombolyse ist nur in den ersten beiden Stunden nach Infarktbeginn, gegebenenfalls auch außerhalb des Krankenhauses, indiziert. Für die meisten Patienten hat sich die koronare Katheterintervention mit Stent-Implantation (PCI) als Methode der Wahl durchgesetzt. Ob beschichtete Stents beim akuten Myokardinfarkt überlegen sind, […]

Durchfälle bei Reisenden und Reiserückkehrern: Prophylaxe und Therapie

Zusammenfassung: Die wichtigste therapeutische Maßnahme bei infektiöser Diarrhö ist – unabhängig von der Ursache – die Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution. Eine chronische infektiöse Diarrhö muss nach gründlicher Klärung der Ursache (manchmal unter Einbeziehen endoskopischer Verfahren) zielgerichtet behandelt werden. Die Ursachen hierfür sind bei Immungeschwächten vielfältig, bei Immunkompetenten ist die häufigste Ursache eine Infektion mit Giardia lamblia. […]

Milde bis mittelschwere, ambulant erworbene Pneumonie – dreitägige Antibiotikatherapie ebenso wirksam wie achttägige Therapie

Eine ambulant erworbene Pneumonie wird üblicherweise mit einer sieben- bis zehntägigen Antibiotikagabe behandelt. Dies wird auch in den Leitlinien der AWMF empfohlen (1). Es fehlen jedoch Daten, die belegen, dass die Antibiotikatherapie so lange dauern muss. Zu der Fragestellung wurde in den Niederlanden eine multizentrische, randomisierte, doppeltblinde Studie durchgeführt, in der verglichen wurde, ob bei […]

Therapie der Clostridium-difficile-assoziierten Diarrhö: Kombination von Metronidazol plus Rifampicin oder Monotherapie mit Metronidazol?

Die Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö (CDAD) ist eine meist nosokomiale Infektion mit milden Verlaufsformen bis hin zur lebensbedrohlichen pseudomembranösen Kolitis. Infektionen mit C. difficile sind weltweit ein zunehmendes Problem, das erhebliche Kosten verursacht. Dem Gesundheitswesen in Europa entstehen pro Jahr durch diese Infektion (geschätzt) 3 Milliarden EUR Mehrkosten (1, 2). Die Letalität liegt im Durchschnitt bei 1-2%, […]

Aktuelle Empfehlungen der American Society of Clinical Oncology für die Gabe von G-CSF

Die American Society of Clincal Oncology (ASCO) hat in diesem Jahr (1) ihre Empfehlungen zum klinischen Einsatz von Granulozyten-Kolonien-stimulierenden Faktoren aktualisiert (G-CSF: Filgrastim = Neupogen®, Pegfilgrastim = Neulasta®, Lenograstim = Granocyte®; GM-CSF: in Deutschland kein Präparat mehr zugelassen). Diese evidenzbasierten Therapieempfehlungen sind erstmals 1994 erschienen (2). Die jetzt aktualisierten Empfehlungen berücksichtigen klinische Studien, die zwischen […]

Therapiestrategien bei jüngeren Patienten mit aggressivem Non-Hodgkin-Lymphom und günstiger Prognose

Zusammenfassung: Neue Studienergebnisse mit allerdings noch kurzer Nachbeobachtung sprechen dafür, dass auch jüngere Patienten mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) und niedrigem oder niedrig-intermediärem Risiko von Rituximab im Rahmen einer kombinierten Chemo-/Immuntherapie profitieren. Patienten mit DLCBL im lokalisierten Stadium ohne große Lymphommanifestationen („bulky disease”) oder andere Risikofaktoren sollten außerhalb klinischer Studien entweder mit sechs Zyklen CHOP […]

Leserbrief: Hormonersatz-Therapie nach früher oder später Ovarektomie

Frage von Dr. F.-R. G. aus Dortmund:

Arzneimittel(des)information. Symposion zum 40. Jahrgang des ARZNEIMITTELBRIEFS

Unsere Veranstaltung am 2. September 2006 war den Methoden gewidmet, mit denen Pharmahersteller versuchen, den Umsatz von Arzneimitteln zu steigern. Dieses Thema ist nach unserem Wissen noch nie zum Gegenstand der Fort- und Weiterbildung gemacht worden und wird auch im Medizinstudium kaum besprochen. Entsprechend viele Interessenten hat es gegeben, der Saal im Kaiserin-Friedrich-Haus war voll, […]

Schwindel und Synkopen bei Anwendung von Timolol-Augentropfen

Glaukompatienten werden oft mit Timolol- oder Prostaglandin-Augentropfen behandelt. Timolol ist ein nicht-selektiver Betarezeptoren-Blocker, der nach konjunktivaler Anwendung zum größten Teil durch den Canalis nasolacrimalis in die Nase fließt und dann schnell durch die Nasenschleimhaut absorbiert und in den Systemkreislauf eingeschleust wird. Im BMJ berichten M.E. Müller et al. aus Holland über drei Mitte-70-jährige Patienten, die […]

Tamoxifen-Therapie der nicht-malignen Retroperitonealen Fibrose

Eine nicht im Rahmen einer malignen Erkrankung auftretende Retroperitoneale Fibrose (RF; Morbus Ormond) kann sekundär bei fortgeschrittener Arteriosklerose (chronische Periaortitis, perianeurysmatische Fibrose) oder bei chronischer Pankreatitis auftreten oder aber idiopathisch, d.h. ohne erkennbare Ursache. Auch eine fibrosierende Mediastinitis kann hinzukommen. Die Symptome sind vielfältig, z.T. systemisch (Fieber, hohe BSG, Gewichtsverlust), z.T. lokal, wie Schmerzen, Obstruktion […]

Mittelfristige neurobiologische Effekte von Amalgam-Zahnfüllungen bei Kindern?

Amalgam wird seit 150 Jahren in der Zahnheilkunde angewendet. Es enthält zu 50% das neuro- und nephrotoxische Schwermetall Quecksilber. Die Sorgen um gesundheitliche Langzeitschäden haben zur Entwicklung von weniger haltbaren Ersatzstoffen (Composites) geführt und zu Empfehlungen, sich alte Amalgamfüllungen entfernen und ersetzen zu lassen. DeRouen et al. von der Zahnklinik der Universität Washington haben in […]

Leserbrief: Tägliche Einmalgabe von Gentamicin?

Frage von Dr. S.L.S.: >> Vielfach wird heute die Einmalgabe von Gentamicin i.v. empfohlen. Informationen dazu sind aber teilweise uneinheitlich. Welche Vor- und Nachteile hat das? Ist die empfohlene Dosis pro Tag die gleiche? Sind Spiegelbestimmungen zwingend und wie sind dann die Grenzwerte? Gibt es Situationen (z.B. Endokarditis), in denen Mehrfachgabe besser ist? Gentamicin sollte […]