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ACE-Hemmer (ACE-H) und Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (AT-II-RB) sind bei Schwangeren im 2. und 3. Trimenon kontraindiziert, da sie zu Polyhydramnion, Wachstumsretardierung des Feten, Lungenhypoplasie, Gelenkkontrakturen und nach der Geburt zu Niereninsuffizienz und Hypotension des Kindes führen können. Bisher galt die Einnahme von ACE-Hemmern während des ersten Schwangerschafts(SS)-Trimenons als unbedenklich, obwohl es keine umfangreiche Untersuchung zu dieser Frage […]
Deutsche Leitlinien zur Behandlung der arteriellen Hypertonie erwähnen nebeneinander die Stufentherapie (Beginn mit Monotherapie und Zugabe eines weiteren Antihypertensivums bei unzureichender Effektivität), die sequenzielle Monotherapie (Austausch verschiedener Substanzen bis zur effektiven Blutdrucksenkung) und die primäre Kombinationsbehandlung in niedriger Dosierung. Die Auswahl erfolgt individuell nach Alter, Höhe des Blutdrucks, Begleiterkrankungen, zu erwartender Compliance und unerwünschten Arzneimittelwirkungen […]
Die ISAR-Studiengruppe des Deutschen Herzzentrums München hat eine weitere wichtige Studie zur pharmakologischen Begleittherapie bei Koronarinterventionen vorgelegt. In der Vorläuferstudie ISAR-REACT (1) konnte gezeigt werden, dass bei elektiven Koronarinterventionen bei Patienten mit niedrigem Risiko die Gabe eines GPIIb/IIIa-Rezeptor-Antagonisten (z.B. Abciximab = ReoPro®) gegenüber der alleinigen Gabe von Clopidogrel in hoher Dosis (600 mg = 8 […]
Die Differenzialindikation zwischen Hemmung der Thrombozytenaggregation oder Antikoagulation wird bei Patienten mit Vorhofflimmern nach dem Risiko für thromboembolische Komplikationen und gegebenenfalls vorhandenen Kontraindikationen entschieden. Ein erhöhtes Risiko haben z.B. Patienten mit Zustand nach Schlaganfall, Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz, Zustand nach Herzoperationen oder arterieller Embolie. Solche Patienten sollten – wenn Kontraindikationen fehlen – auch in höherem Lebensalter antikoaguliert […]
Zusammenfassung: Seit Veröffentlichung der amerikanischen Women’s-Health-Initiative (WHI)-Studien und der britischen Million-Women (MWS)-Studie wurden die Empfehlungen zur Behandlung von Frauen mit klimakterischen Beschwerden geändert, was zu heftigen Abwehrreaktionen der generellen „HRT”-Befürworter geführt hat. Die WHI-Studien haben gezeigt, dass in ihren untersuchten Kollektiven – anders als in älteren epidemiologischen Studien – die „HRT” nicht vor Herzinfarkten und […]
In unserem Hauptartikel „Zur Behandlung der akut dekompensierten Linksherzinsuffizienz” (AMB 2006, 40, 49) muss es auf S. 50 im Absatz „Nesiritid” korrekt heißen: Von den 485 Patienten, die mit Nesiritid behandelt wurden, starben innerhalb von 30 Tagen 35 (7,2%) und von den 375 Patienten der Kontroll-Gruppe 15 (4,0%).
Fragen von Dr. C.W. aus Bogen: >> Als Anlage sende ich Ihnen eine Impfempfehlung der Firma Baxter für FSME-IMMUN Erwachsene und FSME-IMMUN Junior. Für mich war neu die Empfehlung einer vollständig neuen Grundimmunisierung bei größeren Impflücken nach der 2. Teilimpfung. Ist diese Impfempfehlung rational begründet oder lediglich ein Marketingtrick der Firma? Zunächst danken wir Ihnen […]
Mangano, T.D., et al. (1) haben über ein Register berichtet, in dem – lange nach der Zulassung – Wirkungen und unerwünschte Wirkungen (UAW) von Antifibrinolytika in der praktischen Anwendung erfasst worden sind. Es haben sich neue, wichtige Hinweise auf besondere Risiken von Aprotinin bezüglich der Induktion renaler und kardiovaskulärer Komplikationen ergeben. Wir hatten die Arbeit […]
Ärztekongresse sind schon lange von Werbung und Schleichwerbung durchwuchert, so dass man von einer systemischen Krankheit sprechen muss. Nun hat die Pharmaindustrie die Ärzte selbst zu Werbeträgern gemacht. Sie hängen sich ihre Namensschilder um den Hals wie die „Kids” ihre Schlüssel, und die langen Bänder sind mit Firmen- und Produktnamen bedruckt. Gestandene Praxisinhaber, Oberärzte, Klinikleiter […]
Menschen und Säugetiere können in langkettige Fettsäuren (FS) jenseits des Kohlenstoff-Atoms 9 (vom COOH-Ende aus gesehen) keine Doppelbindungen einbauen. Fette mit langkettigen FS und Doppelbindungen nahe dem letzten (daher Omega) C-Atom (Omega-3 und Omega-6, d.h. vom Methyl-Ende aus gesehen liegt die erste, unverrückbare Doppelbindung am dritten bzw. sechsten C-Atom; s. Abb. 1) sind jedoch essenzielle […]
Ende vergangenen Jahres hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) verkündet, dass es soeben die erste EG-konforme Registrierung für ein „traditionelles pflanzliches Arzneimittel” gemäß der wenige Monate zuvor in Kraft getretenen 14. Novelle des Arzneimittelgesetzes verfügt habe. Wenig später wurde bekannt, dass es sich bei dem betroffenen Produkt um „Klosterfrau Melissengeist” handelt – um […]
Wir haben mehrfach über die Wirksamkeit von Statinen zur Verhinderung kardiovaskulärer Ereignisse bei Typ-2-Diabetikern berichtet. In der plazebokontrollierten Heart Protection Study (HPS; 1) ergab eine Subgruppen-Analyse von fast 6000 Diabetikern – die Hälfte mit bereits manifester Arteriosklerose bei Studienbeginn – eine gleich gute kardioprotektive Wirkung von 40 mg/d Simvastatin über fünf Jahre wie bei Nicht-Diabetikern, […]
Im ersten Januarheft des N. Engl. J. Med. wurde in zwei Arbeiten über die Ergebnisse zweier neu entwickelter Impfstoffe gegen Rotaviren berichtet (1, 2). Der Impfstoff der ersten Studie (1) basiert auf einem abgeschwächten humanen Rotavirus-Stamm (G1P, Rotarix®, GlaxoSmithKline Biologicals), der andere Impfstoff (2) ist ein lebendes, genetisch rekombiniertes human-bovines Rotavirus (RotaTeq®, Merck, USA), das […]
Im März 2006 wurden im N. Engl. J. M. zwei Studien zur Therapie der Multiplen Sklerose (MS) mit Natalizumab (Tysabri®) publiziert, einmal in Form einer Monotherapie (1), einmal in Kombination mit Interferon beta-1a (2). Beide Studien ergaben einen deutlich besseren Effekt, als die derzeit zugelassenen Standardtherapien, gemessen an Schubrate, Zahl der MRT-Läsionen und der Änderung […]
Zusammenfassung: Die aktuellen Leitlinien zur Behandlung der dekompensierten Linksherzinsuffizienz mit ACE-Hemmern, ggf. Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, Diuretika, Betarezeptoren-Blockern, Vasodilatatoren und Digitalis beruhen auf Studienergebnissen, die lange diskutiert worden sind und jetzt in die Praxis umgesetzt werden sollen. Die Leitlinien enthalten aber auch Substanzen, die für die angegebenen Indikationen nicht zugelassen sind. Hinweise auf das unterschiedliche Preis/Leistungs-Verhältnis der Medikamente […]