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1520 Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz (Stadium III und IV) und einem QRS-Komplex > 120 msec wurden im Verhältnis 1:2:2 randomisiert und entweder mit optimaler pharmakologischer Therapie allein oder in Kombination mit einem resynchronisierenden Zweikammerschrittmacher oder in Kombination mit Schrittmacher und Defibrillator behandelt (1). Durch die Elektroden des Schrittmachers werden AV-Block und Schenkelblock überbrückt. Der Defibrillator […]
Die Alkoholkrankheit ist eine komplexe Störung mit vielfältigen biologischen und psychosozialen Faktoren. Deshalb kann eine medikamentöse Rückfallprophylaxe (z.B. mit Acamprosat) nur als Teil eines therapeutischen Gesamtkonzepts gesehen werden. Bei jedem Alkoholkranken sind die individuellen Voraussetzungen zu prüfen, ob eine Therapiestrategie erfolgversprechend ist. Dabei kann der Einsatz von Acamprosat ein Baustein sein, denn die (relativ geringe) […]
Dr. J.S. aus Berlin schreibt: >> Eine 54-jährige polytoxikomane Patientin kollabierte auf dem U-Bahnhof und wurde wegen anhaltender Bewußtseinsstörung auf die Intensivstation gebracht. Hier zeigten sich in den folgenden Stunden mehrere Episoden mit Torsade-de-Pointes-Tachykardien und Kammerflimmern, die insgesamt achtmal Defibrillationen erforderlich machten. Die QT-Dauer in den ersten EKG betrug 617 msec (QTc = 666 msec; […]
Die Empfehlungen zur Behandlung der hepatischen Enzephalopathie und des Leberkomas beinhalten neben der Einschränkung des Nahrungsproteins, der Darmreinigung, der lokalen Antibiotikatherapie auch die Gabe von Laktulose, „einem inerten Zucker, der den Koloninhalt ansäuert” (1). Über den Sinn und Unsinn von Laktulose bei dieser Indikation recherchierten drei Autoren der dänischen Hepato-biliären Cochrane-Studiengruppe (2). Sie suchten über […]
Wir haben in letzter Zeit mehrmals über Therapiestudien beim Septischen Schock berichtet (1-3). In unserem zuerst zitierten Artikel vom vergangenen Jahr wurde das Problem der relativen Nebennierenrinden-Insuffizienz beim Septischen Schock und die Indikation zur Therapie mit Hydrokortison abgehandelt. Die wichtigste Botschaft ergab sich aus prospektiven Studien französischer Autoren (4, 5), die zeigten, daß Patienten mit […]
Zusammenfassung: Rhythmusstörungen vom Typ Torsade de Pointes (TdP) sind eine potentiell lebensbedrohliche unerwünschte Wirkung (UAW) von solchen Arzneimitteln, die das QT-Intervall im Oberflächen-EKG verlängern. Nicht nur Kardiaka, sondern auch zahlreiche Substanzen mit nicht-kardialer Indikation können dies bewirken. Die Besonderheiten dieser speziellen UAW müssen jedem bekannt sein, der diese Arzneimittel einsetzt bzw. verschreibt. Die Zulassungsbehörden sind […]
Beobachtungsstudien schienen dafür zu sprechen, daß Rezidive bei Frauen mit „geheiltem” Brustkrebs, die eine Hormonersatz-Therapie (HRT) wegen starker menopausaler Beschwerden erhalten, selten sind. Eine schwedische Gruppe um L. Holmberg berichtet jetzt über die im Mai 1997 begonnene HABITS-Studie (1), mit der untersucht werden sollte, ob Frauen mit starken (post-)menopausalen Beschwerden, die früher ein Mammakarzinom bis […]
Fortschritte im Verständnis molekularer Mechanismen, die in Tumorzellen zu einer verstärkten Proliferation bzw. einer Störung des programmierten Zelltods (Apoptose) führen und die Metastasierung fördern, haben wesentlich zur Entwicklung neuer Substanzen für die Behandlung hämatologischer Neoplasien und solider Tumoren beigetragen (vgl. 1). Darüber hinaus ist es inzwischen möglich, insbesondere durch den Einsatz globaler Genexpressionsanalysen mit Mikroarrays, […]
Es gibt mehrere Studien, die zu zeigen scheinen, daß Akupunktur bei Migräne, nicht aber bei Spannungs-Kopfschmerz, wirksamer ist als die übliche, überwiegend auf Einnahme von Medikamenten basierende Therapie. Im Brit. Med. J. (1) wurden jetzt die Ergebnisse einer randomisierten Studie an 401 Kopfschmerz-Patienten (überwiegend Migräne-artiger Kopfschmerz) publiziert, die von Allgemeinärzten in England und Wales durchgeführt […]
Bei der Behandlung der Rheumatoiden Arthritis (RA) unterscheidet man zwischen der symptomatischen Therapie, z.B. mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAID), und der Basistherapie (Disease modifying therapy), mit der die inflammatorische Aktivität der Erkrankung und der destruktive Verlauf an den Gelenken vermindert bzw. retardiert werden soll. Frühere Studien ergaben, daß Antagonisten des Tumor-Nekrose-Faktors alpha (TNF alpha, z.B. Infliximab, […]
Dr. M.V. aus Bonn schreibt: >> Können Sie mir bitte eine etwas ausführlichere Darstellung der Gefahren einer Therapie mit Methotrexat in der Schwangerschaft geben? Insgesamt liegen Berichte zu rund 60 Schwangerschaften mit einer „antirheumatischen” Methotrexat (MTX)-Exposition im 1. Trimenon vor (1, 2). Mit knapp 20% liegt die Abortrate über der erwarteten Spontaninzidenz (10-15%), was nicht […]
Frage von Dr. C.H. aus Lahr: >> Kann Ibuprofen von einer stillenden Mutter ohne Gefahren für den Säugling eingenommen werden? In der Stillzeit können Paracetamol, Ibuprofen und auch Diclofenac innerhalb des üblichen Dosisrahmens unbedenklich eingenommen werden. Das Stillen muß dabei nicht eingeschränkt werden. Kombinationen von Paracetamol und Codein sind ebenfalls akzeptabel und scheinen in üblicher […]
„Anti-Aging” ist eine aus den USA kommende und sich in steigendem Maße auch in Europa ausbreitende Bewegung mit dem Ziel der Krankheits- und Beschwerden-Prophylaxe in der zweiten Lebenshälfte. Das Ziel, die „Lebensqualität” alternder Menschen durch Ermutigung zu einer gesunden Lebensweise und Ernährung und ggf. durch Früherkennung und Behandlung alterstypischer Erkrankungen zu verbessern, ist positiv. Dies […]
Die Arzneimittelschnellinformationen (ASI, 2,04) berichten über aktuelle Beobachtungen unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW), die beim Gebrauch von Arzneimitteln im genannten Zeitraum nach der Zulassung gemacht worden sind. Diese Meldungen über UAW werden in zeitlichen Abständen regelmäßig in die Fachinformationen eingearbeitet. Die Änderungen der Fachinformationen spiegeln daher wider, welche UAW in der vorangegangenen Zeit in beachtenswerter Weise gemeldet […]
Chandra Gulhati, eine indische Kollegin, prangerte jüngst im British Medical Journal die Marketing-Praktiken der indischen Pharmaindustrie an (1). Seit den frühen 1970er Jahren wächst die indische Pharmaindustrie unaufhaltsam. Damals hatte die indische Regierung den Patentschutz für ausländische Medikamente aufgehoben, um die dringend notwendige Versorgung der armen Bevölkerung zu gewährleisten. Seither dürfen indische Firmen ohne Genehmigung […]