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Das BfArM gibt bekannt: Human-Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen (1997)

Das lnverkehrbringen von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen ist in der Bundesrepublik Deutschland mit besonderen Auflagen für einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren – abgesehen von wenigen begründeten Ausnahmen – nach erstmaliger Zulassung verbunden. Diese Arzneimittel unterliegen einer fünfjährigen automatischen Verschreibungspflicht. Nach der erstmaligen Zulassung sind dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vom pharmazeutischen Unternehmer […]

Langzeiteffekte von Finasterid bei benigner Prostatahyperplasie (BPH)

Finasterid hemmt die 5-Alpha-Reduktase, die in der Prostata die Umwandlung von Testosteron in das aktivere Dihydrotestosteron katalysiert. In früheren Mitteilungen haben wir über dieses neue antiandrogene Behandlungsprinzip der BPH bereits berichtet (AMB 1993, 27, 6; 1995, 29, 75; 1996, 30, 78). Die Mitteilung 1996 betraf eine vergleichende Studie zwischen Finasterid und dem häufiger angewandten Prinzip […]

Verbesserte Verträglichkeit von Dopamin-Agonisten in der Behandlung des Prolaktinoms bei initialer Gabe von Prednisolon

Hypophysentumore, die Prolaktin sezernieren, führen bei jüngeren Frauen zur hypogonadotropen Amenorrhö, beim Mann zu Libidomangel und Abfall des Serum-Testosterons. Kleine Prolaktinome (bis zu 1 cm Durchmesser), die überwiegend bei Frauen diagnostiziert werden, nennt man Mikroprolaktinome, größere Tumore Makroprolaktinome. Diese Tumore werden oft so groß, daß sie zur Erblindung durch Druck auf das Chiasma opticum, zu […]

Selektive “Darmsterilisation” bei intensivpflichtigen Patienten – Kostenanstieg, aber keine Senkung der Morbidität und Letalität

Unter bestimmten Umständen können Bakterien der normalen Darmflora die Mukosa-Barriere im lntestinaltrakt überwinden und mesenteriale Lymphknoten sowie andere Organe infizieren (sogenannte bakterielle Translokation). Die bakterielle Translokation wird als relevanter Pathomechanismus angesehen, der zusätzlich Morbidität und Letalität bei kritisch Kranken bedingt. Vor diesem Hintergrund wurde für Patienten auf lntensivstationen eine prophylaktische Therapie mit Antibiotika (die sogenannte […]

Diabetische Retinopathie – keine Kontraindikation für Thrombolysetherapie beim akuten Myokardinfarkt

Im Dezemberheft des J. Am. Coll. Cardiol. 1997 sind die Daten der GUSTO-I-Studie hinsichtlich des Blutungsrisikos im Augenbereich dargestellt (K.W. Mahaffey et al.: J. Am. Coll. Cardiol. 1997, 30, 1606). In die GUSTO-I-Studie wurden 41 021 Patienten mit akutem Herzinfarkt eingeschlossen (darunter 6011 Diabetiker). Die Therapiearme bestanden aus Streptokinase-Lyse-Therapie mit unterschiedlichen Heparin-Regimen, Alteplase-Lyse-Therapie oder einer […]

Verschlimmerung einer endokrinen Orbitopathie infolge Radiojodtherapie bei M. Basedow kann durch Prednisolon verhindert werden

Eine endokrine Orbitopathie (Exophthalmus, Doppelbilder usw.) tritt nur im Zusammenhang mit einer autoimmunen Schilddrüsenerkrankung (z.B. Basedow-Hyperthyreose) auf, nicht aber in Verbindung mit einer Hyperthyreose infolge Schilddrüsen-Autonomie. Man vermutet, daß im Retroorbitalgewebe, besonders in den äußeren Augenmuskeln, ähnliche Antigene wie in der Schilddrüse exprimiert werden, gegen die sich das Immunsystem richtet. Mehrfach ist beschrieben worden, daß […]

Rezidivprophylaxe beim M. Crohn mit 5-Aminosalizylsäure-Präparaten -eine Metaanalyse

In der Betreuung von Patienten mit M. Crohn ist das Rezidiv ein häufiges Problem. Die Häufigkeit klinisch relevanter Rezidive innerhalb von zwei Jahren nach Überwinden des akuten Schubes beträgt ca. 50% bis 70%. Ziel einer remissionserhaltenden Therapie ist somit die Senkung dieses Risikos. Verschiedene Studien zur Remissionserhaltung nach konservativer Therapie oder Operation hatten deutlich unterschiedliche […]

Neuere Therapieformen der Multiplen Sklerose

Zusammenfassung: Neben der Behandlung akuter Schübe der Multiplen Sklerose (MS) mit hochdosierten Kortikosteroiden ist nach den Ergebnissen kontrollierter Studien eine Milderung des Verlaufs in der schubförmigen Krankheitsphase durch Interferon beta-1b und beta-1a sowie vermutlich auch durch Copolymer 1 und Immunglobuline möglich. Ein überzeugender Einfluß auf das Fortschreiten der krankheitsbedingten Behinderungen konnte aber bislang in keiner […]

Nochmals: Gleichzeitige Gabe von Diclofenac und Azetylsalizylsäure (ASS)

Ist zur prophylaktisch wirksamen Hemmung der Thrombozyten bei Therapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAID) die gleichzeitige Gabe von ASS erforderlich? Wir waren in einer Leserbriefbeantwortung (AMB 1997, 31,88c) davon ausgegangen, daß die gleichzeitige Gabe nicht erforderlich bzw. “sinnlos” sei, weil schon durch Diclofenac die Plättchen gehemmt würden. Dagegen hat es mit pharmakokinetischer und pharmakodynamischer Begründung Widerspruch […]

Leserbrief: Dosierung von Tilidin

Frage von Dr. B.F. aus Berlin: >> Das Problem ist die adäquate Dosierung von Tilidin (Valoron) bei einem Patienten mit Zervikal-Syndrom und rezidivierenden Zerviko-Zephalgien. Der Hersteller gibt als normale Tagesdosis 200 mg (4mal 20 Tropfen) und als Tageshöchstdosis 400 mg, die Rote Liste 1997 aber 600 mg an. Nach Diener/Meier “Das Schmerztherapiebuch”, Urban & Schwarzenberg […]

Buchbesprechung: Arzneiverordnungen

Herausgegeben von den Mitgliedem der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, 18. Aufl., 935 S., 3 Abb., 68 Tab. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 1997. 78 DMSchick kommt sie daher, nach über sechs Jahren Pause, die 18. Auflage der “Arzneiverordnungen”. Ein gelb-goldener Streifen belebt die sterilen Ärzteverlagsstreifen weiß und blau. Welche Chance, dem budgetgebeutelten Vertragsarzt Auswahlkriterien an die Hand […]

Einfluß der Patientenerwartung, ein Rezept zu erhalten, auf die Verschreibungspraxis

Jeder weiß, wie schwer es in der Praxis ist, einem Patienten, der auf eine Medikamentenverschreibung hofft, diese zu verweigern, wenn sie nicht indiziert scheint. Die Verschreibung eines Medikaments geht wesentlich schneller als ein mitunter mühsames Gespräch, in dem der Patient von der Harmlosigkeit und Selbst-Limitiertheit seiner Beschwerden überzeugt werden muß. Andererseits führt die häufige Erfüllung […]

Pathogenetische Bedeutung von Östradiol und Progesteron beim Prämenstruellen Syndrom

Viele Frauen leiden in unterschiedlichem Maße einige Tage vor der Menstruation unter Stimmungsschwankungen und unter somatischen Symptomen wie Brustschmerz, Blähbauch, extrem gesteigertem Appetit usw. Dieser Symptomenkomplex wird “Prämenstruelles Syndrom” (PMS) genannt (s.a. AMB 1993, 27, 7 u. 72). Die Ursache ist unklar. Der im Blut gemessene zyklische Verlauf der Konzentrationen von Gonadotropinen, Östradiol und Progesteron […]

Symposium über “Evidence-based medicine”

Was bedeutet Evidence-based medicine? Wie können die Regeln der wissenschaftlich begründeten Medizin in die Praxis umgesetzt werden? Diesen Fragen widmet sich ein Symposium (Evidence-based medicine, Forum für Klinik und Forschung) der Ärztekammer Berlin am 13./14. März 1998, das vom ARZNEIMITTELBRIEF unterstützt wird. Tagungsort: Kaiserin-Friedrich-Haus, Robert-Koch-Platz 7,10115 Berlin. Anmeldung und weitere Auskunft: mibeg Consulting GmbH, Kaiser-Wilhelm-Ring […]

Leserbrief: Psychotrope Wirkungen von Loperamid?

Frage von Dr. M.L. aus H.: >> Ist eine psychotrope (zentrale) Wirkung bzw. Nebenwirkung von Loperamid bekannt? Ist eine Suchtpotenz anzunehmen? > Ein alkoholkranker Patient entwickelte massive Durchfälle während der zwei Jahre, in denen er “trocken” war. Während dieser Zeit brauchte er zur “Behandlung” der Durchfälle 5 bis 15 Kapseln Loperamid, die ihm verschrieben wurden, […]