Artikel

2837 Artikel; Seite 32 von 190

Herzinsuffizienz mit erhaltener linksventrikulärer Ejektionsfraktion: kein Vorteil von Sacubitril/Valsartan versus Valsartan

Zusammenfassung: In der großen, vom Hersteller gesponserten PARAGON HF-Studie konnte die Behandlung mit Sacubitril/Valsartan im Vergleich zu Valsartan allein bei Patienten mit Herzinsuffizienz und erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) das Risiko für kardiale Dekompensationen und Tod aus kardiovaskulärer Ursache nicht verringern. Die Wirkstoffkombination bleibt somit nur eine Therapieoption für Patienten mit einer linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) < 40%, […]

Ibrutinib: neue Ergebnisse zu kardiovaskulären Nebenwirkungen unter “Real-World”-Bedingungen

Zusammenfassung: Die Behandlung von Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie und anderen B-Zell-Lymphomen mit dem BTK-Inhibitor Ibrutinib ist überproportional häufig mit dem Auftreten oder der Verschlechterung einer bereits bestehenden arteriellen Hypertonie sowie weiteren, teilweise schweren bis hin zu lebensbedrohlichen kardiovaskulären Nebenwirkungen assoziiert, z.B. Vorhofflimmern und ventrikuläre Arrhythmien, höhergradige AV-Blockierungen, Herzversagen, Blutungsereignisse. Diese Nebenwirkungen treten meist in […]

Aktualisierte Europäische Leitlinien zu “Chronischen Koronarsyndromen”

Zusammenfassung: Die Europäische Kardiologische Gesellschaft (ESC) hat neue Leitlinien zur chronisch-stabilen Koronaren Herzkrankheit (KHK) veröffentlicht. Ihr Wert liegt aus unserer Sicht darin, dass sie praxisbezogene und basisnahe Vorschläge zur Abklärung und Behandlung von Patienten mit KHK bzw. Verdacht auf KHK geben. Die Bedeutung einer rationalen Stufendiagnostik sowie der Modifikationen des Lebensstils und der konservativen Stufentherapie […]

Arterielle Hypertonie: deutlich weniger kardiovaskuläre Ereignisse bei abendlicher statt morgendlicher Einnahme von Antihypertensiva

Autoren aus der Provinz Galizien in Nord-West-Spanien haben kürzlich im Eur. Heart J. Studienergebnisse zur Chronotherapie der Hypertonie veröffentlicht, die – wenn sie bestätigt werden können – alle Fortschritte in den letzten Jahren hinsichtlich der Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse (kvE) in den Schatten stellen (1). Bereits 2010 hatten einige der Autoren ähnliche Ergebnisse bei 2.156 Hypertonikern […]

Therapie des Akuten Koronarsyndroms: Prasugrel besser als Ticagrelor in der ISAR-REACT-5-Studie

Die antithrombotische Pharmakotherapie ist neben der perkutanen Koronarintervention (PCI) einer der beiden Grundpfeiler in der Behandlung des Akuten Koronarsyndroms (ACS). Sie besteht in der Akutphase aus einem Heparin und einer dualen Antiplättchentherapie (DAPT) mit Azetylsalizylsäure (ASS) plus einem P2Y12-Inhibitor; diese DAPT wird für zwölf Monate fortgeführt. In den vergangenen Jahren haben Ticagrelor und Prasugrel den […]

Bei Patienten mit Vorhofflimmern und stabiler Koronarer Herzkrankheit ist eine antithrombotische Mehrfachtherapie nur im Ausnahmefall gerechtfertigt

Patienten mit indizierter dauerhafter oraler Antikoagulation (OAK) und Koronarer Herzkrankheit (KHK) haben manchmal vorübergehend auch eine Indikation für eine einfache oder doppelte Hemmung der Thrombozytenaggregation (TAH), beispielsweise nach perkutaner Koronarintervention (PCI) oder akutem Koronarsyndrom (ACS). Über die vielen Varianten und das Hin und Her der Empfehlungen zur antithrombotischen Mehrfachtherapie sowie die damit verbundene Blutungsgefahr haben […]

Tranexamsäure nach Schädel-Hirn-Trauma vorteilhaft?

Weltweit erleiden jedes Jahr mehr als 60 Mio. Menschen eine Schädel-Hirn-Verletzung (Schädel-Hirn-Trauma = SHT; 1). Intrakranielle Blutungen sind bei SHT eine häufige Komplikation, die durch Erhöhung des Hirndrucks oder Herniation zum Tod führen kann. Das Antifibrinolytikum Tranexamsäure hemmt die Spaltung von Fibrin durch Bindung an Plasminogen. Im Unterschied zum Polytrauma, bei dem eine Verminderung der […]

Sport zur Behandlung der primären Dysmenorrhö

Die primäre Dysmenorrhö ist definiert als schmerzhafte Monatsblutung ohne identifizierbare Veränderung der Genitalorgane. Die Beschwerden setzen meist kurz nach der Menarche mit dem Auftreten regelmäßiger ovulatorischer Zyklen ein. Ursächlich wird eine erhöhte Produktion von Prostaglandinen und Leukotrienen diskutiert, die zu verstärkten Gebärmutterkontraktionen und einer schmerzhaften Minderdurchblutung der Uterusschleimhaut führt. Mit zunehmendem Alter und nach einer […]

Nachruf Prof. Dr. W. Thimme

Prof. Dr. med. Walter Thimme ist am 9. November 2019 kurz nach seinem 83. Geburtstag gestorben. Über mehr als 40 Jahre hat er sich als unermüdlicher Kämpfer für eine hohe Qualität in der ärztlichen Fortbildung und für die Ziele des ARZNEIMITTELBRIEFs eingesetzt, davon 26 Jahre als Mitherausgeber. Nach der Gründung des ARZNEIMITTELBRIEFs 1967 als erstes […]

Wie erreichen wir mehr Unabhängigkeit von kommerziellen Interessen und bessere, vertrauenswürdige Evidenz in Forschung, Fort- und Weiterbildung sowie medizinischer Praxis?

Zahlreiche Artikel haben sich in den letzten Jahren sehr pointiert mit den Problemen auseinandergesetzt, die aus kommerziell motivierten Fehl-/Desinformationen in Fachzeitschriften resultieren, aber auch aus der Beeinflussung klinischer Studien und Leitlinien durch finanzielle Interessenkonflikte (1-4). Die Verbreitung von durch Interessenkonflikte beeinflusste Information kann zu einem zu häufigen oder zu seltenen Einsatz medizinischer Maßnahmen führen , […]

Koronare Herzkrankheit mit Vorhofflimmern: endgültiges Aus für die antithrombotische Tripel-Therapie?

Zusammenfassung: Nach den Studien WOEST (mit Vitamin-K-Antagonisten = VKA), PIONEER-AF (mit Rivaroxaban) und RE-DUAL PCI (mit Dabigatran) liegen nun mit AUGUSTUS (mit Apixaban) und ENTRUST-AF (mit Edoxaban) auch für die beiden verbliebenen direkten Antikoagulanzien- (DOAK-) Studien zur antikoagulatorischen Kombinationstherapie vor. Sie belegen die Sicherheit einer dualen Kombinationstherapie von DOAK plus einem P2Y12-Inhibitor (ohne Acetylsalicylsäure = […]

SGLT2-Hemmer: neues Wirkprinzip bei Herzinsuffizienz?

Über die vielfältigen Effekte der Inhibitoren des renalen Natrium (Sodium)-Glukose-Cotransporters-2 (SGLT2-Inhibitoren) haben wir mehrfach berichtet (1). Sie senken nicht nur den Blutzucker, sondern verhindern über noch unklare Mechanismen kardiovaskuläre und renale Komplikationen bei Typ-2-Diabetikern. In mehreren randomisierten kontrollierten Studien (RCT; z.B. EMPA-REG, CANVAS, DECLARE-TIMI 58) kam es zu weniger Krankenhausaufenthalten wegen Herzinsuffizienz und zu weniger […]

Digitalis bei Herzinsuffizienz: Reevaluierung und Versuch einer Rehabilitation

Schon vor 250 Jahren wurden Digitalis-Extrakte in der Volksmedizin zur Behandlung von Ödemen bei Herzinsuffizienz eingesetzt. Während Digitalis-Glykoside (DG) in den USA nie eine bedeutende Rolle spielten, waren sie in Europa stets eine Säule der medikamentösen Behandlung bei Herzinsuffizienz (1). Die positiv inotrope Wirkung von DG wurde lange Zeit als das wichtigste therapeutische Prinzip bei […]

Stressulkus-Prophylaxe mit Protonenpumpenhemmern bei Intensivpatienten: Nutzen, aber auch Risiken?

Stressulzera und gastrointestinale Blutungen (GIB) sind typische Risiken von Schwerkranken auf Intensivstationen (1-3). Bei Patienten mit GIB wurden verlängerte Aufenthalte auf der Intensivstation sowie eine zwei- bis vierfach erhöhte Letalität beschrieben (3). Um einer GIB vorzubeugen, wird in den Leitlinien international derzeit eine Prophylaxe empfohlen (4). Auch die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin […]

Vitamin-C-Therapie bei Sepsis mit ARDS

Das „Acute Respiratory Distress Syndrome“ (ARDS; Syn.: Akutes Atemnotsyndrom, Akutes Lungenversagen) ist eine häufige Komplikation bei Sepsis und trägt zur Letalität bei (1-4). Die Letalität der Patienten mit ARDS im Rahmen der Sepsis wird mit 34% bis 45% angegeben (5). Obwohl ein Teil der entzündlichen Pathomechanismen bei Sepsis aufgeklärt ist (6), haben verschiedene therapeutische Ansätze […]