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Inhalation von Amikacin zur Verhinderung Beatmungs-assoziierter Pneumonien [CME]

Mit Beatmung assoziierte Pneumonien (VAP) sind weltweit die häufigsten nosokomialen Pneumonien auf Intensivstationen (ICU; , , , ). Die Inzidenz der VAP auf ICU variiert je nach Definition und Screening-Methode zwischen 3 und 30 Episoden pro 1.000 Tage mechanischer Beatmung; eine VAP entwickelt sich bei 5-40% aller intubierten kritisch kranken Patienten (, , , ). Man nimmt […]

Therapie des Reizdarm-Syndroms mit niedrig dosiertem Amitriptylin [CME]

Das Reizdarm-Syndrom (engl.: irritable bowel syndrome = IBS) ist eine Funktionsstörung des Darms, dessen Pathophysiologie nach wie vor nur sehr unvollständig geklärt ist (vgl. ). Die Prävalenz des IBS ist hoch und wird mit 4% angegeben . Die Betroffenen leiden unter Bauchschmerzen, Blähungen, Flatulenz, Durchfall und/oder Obstipation. Grundsätzlich verläuft die Erkrankung chronisch und fluktuierend, und es […]

Erhöhtes Risiko für Diabetes und Katarakt unter Rosuvastatin, aber wahrscheinlich nicht unter anderen Statinen [CME]

Dass eine Behandlung mit Statinen das Risiko für das Auftreten eines Diabetes mellitus erhöht, ist seit JUPITER, einer Studie zur kardiovaskulären Primärprävention mit Rosuvastatin, bekannt (um ca. 9%; vgl. ). Es gibt auch schon länger den Verdacht, dass Statine die Entwicklung von Katarakten begünstigen . Unklar ist bislang der pathophysiologische Mechanismus und außerdem, ob es sich […]

Leserbrief: Zur Vitamin-D-Substitution bei gebrechlichen Patienten mit Osteoporose

Dr. C.L. aus L. schreibt: >> In der AMB-Ausgabe Juni 2023 hatten Sie Stellung genommen zu einer Leserfrage „Vitamin-D-/Ca-Substitution“ bei Patienten mit osteoporotischer Fraktur. Wir betreuen in einem Alterstraumazentrum Patienten mit Frakturen, die nach DVO-Leitlinie „Indikatorfrakturen“ für Osteoporose sind (Niedrigrasanztrauma mit Frakturen an Wirbel, proximalem Femur, Becken). Bei allen Patienten bestimmen wir Kalzium, Albumin, berechnen […]

In eigener Sache: Nachruf Dr. med. Gisela Schott

Frau Dr. med. Gisela Schott (MPH), die seit 2008 regelmäßig Artikel für unsere Zeitschrift „DER ARZNEIMITTELBRIEF“ geschrieben hat und seit 2018 auch der Schriftleitung angehörte, ist unerwartet am 18. November im Alter von 59 Jahren nach einem komplizierten herzchirurgischen Eingriff gestorben. Gisela Schott verfügte aufgrund ihrer breiten, in Berlin absolvierten klinischen Ausbildung in Bereichen der […]

Neue S3-Leitlinie „Demenzen“

Im August haben wir über die insgesamt enttäuschenden Ergebnisse der sog. „Amyloid Targeting Therapy“ bei der Alzheimer-Demenz (AD) berichtet (vgl. ). Nun wurde die neue S3-Leitlinie „Demenzen“ der Deutschen Gesellschaften für Neurologie (DGN) und für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) vorgestellt, die unseren Artikel sehr gut ergänzt und auch auf viele Versorgungsdefizite […]

Großzügige Definition der Diagnose arterielle Hypertonie: Vorsicht vor unnötiger Antikoagulation

Ein aktueller, kurzer, aber interessanter „Research Letter“ in JAMA Network Open beschreibt die Auswirkungen einer erweiterten Definition einer Erkrankung auf die Therapie einer anderen Erkrankung (): In den gültigen, 2017 publizierten Leitlinien der großen US-amerikanischen kardiologischen Fachgesellschaften „American College of Cardiology“ (ACC) und „American Heart Association“ (AHA) wurden die Blutdruckwerte, die eine arterielle Hypertonie definieren, […]

Semaglutid nun auch für Patienten mit Herzinsuffizienz und erhaltener Pumpfunktion? [CME]

Der „Hype“ um die Agonisten des „Glucagon-like peptide 1 receptor“ (GLP-1-A, Inkretinmimetika) ist ungebrochen, und die Aktienkurse der pharmazeutischen Unternehmer (pU) von Semaglutid, Liraglutid u.a. steigen unaufhörlich. Über den möglichen Nutzen der GLP-1-A ist mit direkter und indirekter Unterstützung der pU überall viel zu hören und zu lesen (vgl. ) – über die möglichen Risiken […]

Schmerzhafte Kalkschulter: Schulterlavage mit oder ohne subakromiale Glukokortikoid-Injektion nicht besser als eine Scheinintervention [CME]

Die kalzifizierende Tendinopathie der Schulter (syn.: Kalkschulter u.a.) wird durch passagere Ablagerungen von Kalzium (Hydroxylapatit-Kristalle) in einer oder mehreren Sehnen der Rotatorenmanschette ausgelöst. Die Erkrankung wird in 4 Phasen unterteilt: Transformationsphase: ein Teil der Sehne(n) wandelt sich fibrokartilaginär um und verkalkt; Ruhephase: die Kalkdepots sind stabil und können (Druck-)Schmerzen und/oder mechanische Probleme verursachen (z.B. Verengung […]

Adjuvante Therapie mit Dexamethason bei Tbc-Meningitis HIV-positiver erwachsener Patienten [CME]

Die tuberkulöse Meningitis ist eine gefährliche Erkrankung. Besonders HIV-positive Patienten mit niedrigen Zellzahlen der CD4-positiven T-Lymphozyten haben oft einen schweren Verlauf; die Letalität beträgt trotz adäquater antituberkulöser Therapie > 50% (, , , ). Tödliche Verläufe sind mit einer intrazerebralen Entzündung assoziiert (). Seit einer Studie aus dem Jahre 1952 wird versucht, diese Entzündung mit […]

Sarilumab zur Vermeidung von Rezidiven bei Polymyalgia rheumatica [CME]

Die Polymyalgia rheumatica ist eine autoimmune, entzündliche Erkrankung, die meist Personen > 50 Jahre betrifft (). Die Erkrankung ist durch Schmerzen und morgendliche Steifigkeit des Schulter- und Beckengürtels charakterisiert (, , , ). Glukokortikosteroide sind die etablierte Therapie (, , , ). Die Dosierung ist deutlich niedriger (15-20 mg/d Prednisolon) als bei der „Schwestererkrankung“ Arteriitis […]

Blutungsrisiko und Häufigkeit intrazerebraler Blutungen bei Multimorbiden mit rezidivierenden Stürzen: Ergebnisse der „Fall and Syncope Registry“-Studie [CME]

Jede orale Antikoagulation (OAK) bei älteren, gebrechlichen Patienten bedarf einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiko, besonders wenn ein erhöhtes Sturzrisiko besteht. Die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie empfiehlt beispielsweise für die Sicherheit einer Therapie mit OAK, bei „extremer Gebrechlichkeit ± übermäßigem Sturzrisiko“ eine Überprüfung und Modifikation von Wohnverhältnissen und Lebensumständen vorzunehmen (). Zum […]

Nocebo-Effekte: mögliche Lösungsansätze

Statine, Betablocker, Analgetika, Anti-Parkinson-Mittel und viele weitere Arzneimittel verursachen häufig Nebenwirkungen, die pharmakologisch nicht zu erklären sind. Solche unspezifischen unerwünschten Ereignisse (UAE) können zufällig oder als Nocebo-Effekt auftreten. Als Ursachen der Nocebo-Effekte werden Ängste vor einer möglichen Nebenwirkung (Erwartung) sowie negative Erfahrungen mit Arzneimitteln in der Vergangenheit (Konditionierung) genannt (vgl. ). Nach einer Sekundäranalyse von […]

Zum Begriff der Prävention [CME]

Schon die Medizin in der Antike, die sich seit dem 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung entwickelte und die vor allem mit Hippokrates und Galen verbunden ist, hat Grundlegendes zur Entwicklung einer wissenschaftsbasierten Medizin beigetragen. Einige dieser Aspekte sind bis heute aktuell, wie beispielsweise die Krankheitsprävention. Das von Hippokrates verwendete griechische Wort „Diaita“ hat eine viel breitere […]

DoxyPEP-Studie: postexpositionelle antibiotische Prophylaxe sexuell übertragbarer Erkrankungen nur bei Personen mit hohem Infektionsrisiko empfohlen [CME]

Sexuell übertragbare Infektionen („sexually transmitted infections“ = STI) nehmen seit etwa 10 Jahren wieder deutlich zu. Eine wesentliche Ursache dafür wird paradoxerweise in den Fortschritten der HIV-Behandlung und -Prävention gesehen . Insbesondere die sehr effektive HIV-Präexpositionsprophylaxe (HIV-PrEP) mit antiretroviralen Medikamenten hat bei bestimmten Risikogruppen zu einer höheren Risikobereitschaft geführt und damit die Nicht-HIV-STI ansteigen lassen. Die […]