Ausgabe 05 / 2017

Effektivität eines oralen hitzestabilen und kostengünstigen Rotavirus-Impfstoffs im Niger

Rotaviren gehören zu den häufigsten Verursachern von akuten Durchfallerkrankungen bei Kindern weltweit, und sie sind für ca. 37% der Todesfälle bei Kindern < 5 Jahren verantwortlich (1, 2). Wir haben über die Wirksamkeit und Nebenwirkungen neuer Rotaviren-Impfstoffe berichtet (3). In Industrieländern konnten durch den Impfstoff die Krankenhausaufenthalte von Kindern deutlich gesenkt werden und in Entwicklungsländern […]

Levosimendan: kein Nutzen bei Patienten mit schlechter linksventrikulärer Funktion und bevorstehendem herzchirurgischem Eingriff

Levosimendan (Simdax®, seit 2013 in Deutschland zugelassen) ist ein intravenös anzuwendender, positiv inotroper Wirkstoff. Er wird der Gruppe der „Kalzium-Sensitizer“ zugeordnet und ist zur stationären Kurzzeitbehandlung bei akut dekompensierter schwerer chronischer Herzinsuffizienz zugelassen, „wenn eine konventionelle Therapie nicht ausreichend ist“ und „die Verabreichung von Inotropika als geeignet betrachtet wird“ (1). Levosimendan teilt das Schicksal vieler […]

Leserbrief: Impfung gegen das Humane Papillom-Virus auch für Männer?

Frage von Dr. C.J. aus M.: >> Auf deutschen Impf-Fortbildungen (aber auch z.B. in den brasilianischen Medien) taucht das Thema HPV-Impfung auch bei männlichen Jugendlichen auf. Es geht nicht nur um Krebsvorsorge im Genital- sondern auch im Oropharynxbereich. Gibt es belastbare Studien gegen Plazebo, dass diese Impfung Krebserkrankungen verhindert? Impfempfehlungen: Aktuell gibt es keine HPV-Impfempfehlung […]

Sicherheitswarnung vor resorbierbarem Koronar-Stent

Wie wir berichtet haben, wurde 2011 in der EU und 2016 in den USA der erste resorbierbare Koronar-Stent (Absorb®, Fa. Abbott; Sirolimus-beschichteter Biopolymer-Stent auf Milchsäurebasis) zugelassen. Die aufgrund der regulatorischen Besonderheiten im Bereich der Medizintechnik bekannt rasche EU-Zulassung – vor allem aber die FDA-Zulassung trotz der sich zu diesem Zeitpunkt bereits abzeichnenden ungünstigen Datenlage – […]

Nebenwirkungen und Komplikationen von Impfungen in Deutschland im Jahr 2015

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat in dem gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) herausgegebenen Bulletin zur Arzneimittelsicherheit die im Jahr 2015 in Deutschland gemeldeten Verdachtsfälle von Impfnebenwirkungen bzw. Impfkomplikationen veröffentlicht (1). Damit sind alle, über eine normale Impfreaktion (z.B. reversible Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Impfstelle, kurzfristiges Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen) hinausgehenden […]

Nochmals zur Nutzen-Risiko-Relation von Statinen

In der Märzausgabe des ARZNEIMITTELBRIEFS haben wir in einer Kleinen Mitteilung „Therapie mit Statinen: akzeptables Risiko und deutlicher Nutzen bei adäquater Indikation“ (1) über einen in Lancet erschienenen, umfangreichen Übersichtsartikel des Population Health Department der Universität Oxford (mit zahlreichen britischen und US-amerikanischen Ko-Autoren) zum Nutzen-Risiko-Verhältnis von Statinen berichtet (2). In Form einer kleinen Tabelle zitierten […]

Änderungen der Letalität und der kardiovaskulären Ereignisse bei Diabetikern von 1998 bis 2014 in Schweden

Die schwedischen nationalen Gesundheitsregister erlauben eine fast lückenlose Erfassung von Diagnosen, Todesfällen und Medikation der gesamten Bevölkerung. A. Rawshani et al. aus Göteborg, den USA und Schottland untersuchten Trends von Sterblichkeit und Krankenhausaufnahmen wegen kardiovaskulärer (kv) Ereignisse bei schwedischen Diabetikern und mehrfach adjustierten Nicht-Diabetikern aufgrund von Daten, die im „Swedish National Diabetes Register“ enthalten sind […]

PCSK9-Hemmer Evolocumab: Effekte geringer als erwartet – hohe Kosten

Zusammenfassung: In der FOURIER-Studie reduzierte der monoklonale Antikörper Evolocumab, ein Hemmer der Proproteinkonvertase Subtilisin/Kexin Typ 9 (PCSK9), während einer im Median 26-monatigen Behandlung kardiovaskulärer Hochrisikopatienten in der Sekundärprophylaxe den kombinierten Endpunkt (Herzinfarkt, Schlaganfall, Koronarinterventionen) absolut um 1,5%, relativ um 15% (in der europäischen Studienpopulation nur um 9%). Die Letalität wurde nicht beeinflusst. Die vorausgesagte Halbierung […]