Ausgabe 12 / 1997

Leserbrief: Nochmals: Sulfonylharnstoffe in der Therapie des Diabetes mellitus Typ 2

Auf den Offenen Brief von Prof. Dr. Dr. h.c. Berger, Düsseldorf (s.AMB 1997, 31, 72b) hat jetzt das BfArM folgendermaßen geantwortet (gekürzt): Die Hypothese über ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer koronaren Herzkrankheit im Zusammenhang mit einer Sulfonylharnstoffbehandlung von Patienten mit NIDDM geht wesentlich auf die bereits Anfang der 70er Jahre veröffentlichte University Group […]

Insulin-like growth factor 1 (IGF-l) als mögliche Zusatztherapie beim Typ-1-Diabetes

Ein Problem beim Typ-1-Diabetes, auch bei intensivierter oder Pumpentherapie, ist die Tatsache, daß das Insulin peripher und nicht wie physiologisch in den Portalkreislauf injiziert wird. Dadurch besteht weiterhin intrahepatisch ein Insulinmangel. Hierdurch wird das in der Leber synthetisierte IGF-l vermindert produziert. Der IGF-I-Mangel führt zu einer Enthemmung der Wachstumshormonsekretion, und letzteres trägt zur Insulinresistenz bei. […]

Das BfArM gibt bekannt: Änderungen des Zulassungsstatus auf der Basis von einzelnen Spontanberichten (Januar bis Juni 1997)

Änderungen des Zulassungsstatus auf der Basis von einzelnen Spontanberichten (Januar bis Juni 1997)

Magnesiuminfusion unwirksam als Zusatzbehandlung beim akuten Herzstillstand

Magnesium dilatiert die Koronararterien, hemmt die Plättchenaktivität, unterdrückt ektope Erregungsbildung am Herzen und hemmt den Influx von Kalzium in Myozyten. Es war deshalb naheliegend, den Einfluß von Magnesiumgaben auf die Erfolgsrate der Reanimation bei akutem Herzstillstand zu untersuchen. M.C. Thel et al. aus Durham, USA (Lancet 1997, 350, 1272) führten eine randomisierte Studie über den […]

Richtlinien der American Society of Clinical Oncology (ASCO) zur diagnostischen Abklärung und Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem, nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC)

Etwa 80% der Patienten mit Bronchialkarzinom haben histologisch ein NSCLC. Von diesen befinden sich zum Zeitpunkt der Diagnose bereits mehr als zwei Drittel in einem fortgeschrittenem Stadium (III oder IV). Eine Resektion mit kurativer Intention ist bei weniger als 20% dieser Patienten möglich. Dementsprechend ist die Prognose für Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem NSCLC […]

Emetogenes Potential von Zytostatika

Onkologen aus den USA und Italien haben mit finanzieller Unterstützung der Firma Glaxo Wellcome ein neues einfaches Klassifikationsschema vorgeschlagen, das Klinikern die Einschätzung des emetogenen Potentials von Zytostatika erleichtern und dadurch eine individuelle antiemetische Therapie ermöglichen soll (Hesketh, P.J., et al.: J. Clin. Oncol. 1997, 15, 103). Diese Klassifikation in fünf Stufen basiert auf einer […]

Der Serotonin-2-Rezeptor-Blocker Ketanserin scheint Präeklampsie und perinatalen Fruchttod zu verhindern

In einer früheren Ausgabe haben wir über einen günstigen Einfluß von Azetylsalizylsäure (ASS) auf den Verlauf der Präeklampsie berichtet (AMB 1993, 27, 41). In späteren Untersuchungen (CLASP-Studie: Lancet 1994, 343, 619; s.a. AMB 1994, 28, 94) erwies sich ASS bei Präeklampsie jedoch weniger wirksam als zunächst erwartet. Bei der Präeklampsie kommt es zu ausgedehnten Schäden […]

Antibiotikaverordnungen bei „Erkältungskrankheiten“

Saisonale „Erkältungskrankeiten“ wie Rhinitis, Pharyngitis, Tracheitis und Bronchitis werden in über 90% durch Viren verursacht. Deshalb sind Antibiotika in aller Regel unwirksam. Dies ist zwar eine Binsenweisheit, aber dennoch werden sehr häufig bei „Erkältungen“ Antibiotika verordnet. Trotz eindeutiger Empfehlungen der Fachgesellschaften geht ein Drittel aller Antibiotikaverordnungen auf das Konto solcher Erkältungskrankheiten. Dieses Fehlverhalten führt nicht […]

Hirudin, ein neues Antikoagulans in der Bewährungsprobe

In einer Übersicht über die Möglichkeiten zur Prophylaxe thromboembolischer Komplikationen nach Hüftgelenkersatz (Clagett, G.P., et al.: Chest 1995, 108 Suppl., 312S) finden sich folgende Zahlen zur Häufigkeit tiefer Beinvenenthrombosen: ohne Prophylaxe 51%, niedrigdosiertes Heparin 34%, Heparin kontrolliert mit Gerinnungsanalysen 11%, niedermolekulares Heparin 15% und niedrig dosierte orale Antikoagulation 20%. In Arbeiten, in denen die prophylaktische […]

Phenprocoumon beim akuten koronaren Ischämiesyndrom

Über die Bedeutung der Antikoagulation für die Prognose von Patienten mit akutem Ischämiesyndrom haben wir mehrfach berichtet (s. AMB 1997, 31, 84). In einer weiteren Arbeit wird der Einfluß einer zehnwöchigen Therapie mit Phenprocoumon (Marcumar) auf die Progression der verantwortlichen Koronarläsion bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt (initial Lysetherapie) und instabiler Angina pectoris (Symptombeginn weniger als […]

Thrombolyse bei hämodynamisch stabilen Patienten mit Lungenembolie?

Während über die Indikation einer thrombolytischen Therapie bei schweren Lungenarterienembolien mit hämodynamischen Auswirkungen (Schweregrad III-IV nach Grosser) weitgehend Einigkeit besteht, wird die Lysetherapie bei weniger bedrohlichen Embolien kontrovers diskutiert. Es existieren Untersuchungen, wonach durch eine Thrombolysetherapie der Thrombus in der Lungenarterie rascher aufgelöst wird und der Druck im kleinen Kreislauf schneller absinkt. Es fehlt jedoch […]

Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Nahrungsmitteln

Über den Einfluß der Nahrungsaufnahme auf Arzneimittelwirkungen herrscht noch viel Unklarheit. Von vielen Arzneistoffen fehlen oder finden sich widersprüchliche Angaben in der Literatur. Die Wirkung von Arzneimitteln kann durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme verstärkt oder abgeschwächt werden bzw. unbeeinflußt bleiben. Art und Umfang des Nahrungseinflusses auf die Bioverfügbarkeit, d.h. auf die Geschwindigkeit und das Ausmaß, mit der […]