Ausgabe 03 / 2010 | Der Arzneimittelbrief

1. Wie lange dauert es in der Regel nach Absetzen einer dualen Plättchenhemmung (ASS plus Clopidogrel) bis die Funktion der Thrombozyten zu 50% wiederhergestellt ist?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Perioperatives Arzneimittelmanagement: Hemmung der Thrombozytenfunktion bei kardiovaskulären Krankheiten

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2. Welche Vorgehensweise ist in der Planung operativer Eingriffe bei Patienten mit notwendiger dualer Plättchenhemmung nicht empfehlenswert?

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Operationen bei Patienten mit Drug Eluting Stents (DES) sollten möglichst unter lückenlosem lebenslangem ASS-Schutz durchgeführt werden.

Elektive Eingriffe bei Patienten mit hohem kardiovaskulären Risiko sind unter dualer Plättchenhemmung unbedingt zu vermeiden.

Eingriffe mit sehr hohem Blutungsrisiko sollten vorzugsweise ohne Thrombozytenaggregationshemmer (TAH), aber möglichst nur in Zentren mit einer 24-stündigen Katheterbereitschaft durchgeführt werden.

Neurochirurgische Eingriffe führen selten zu Blutungskomplikationen und können daher auch unter dualer Plättchenhemmung durchgeführt werden.

Endoskopien mit notwendiger Biopsie können unter dualer Plättchenhemmung relativ sicher durchgeführt werden.

3. Welche Aussage zu Operationen bei Patienten mit kardialem Stent ist nicht zutreffend?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Perioperatives Arzneimittelmanagement: Hemmung der Thrombozytenfunktion bei kardiovaskulären Krankheiten

Dringliche Eingriffe bei Patienten mit Indikation für eine duale Plättchenhemmung sollten mindestens unter ASS-Schutz erfolgen.

Eine Hüft-Totalendoprothese wegen Coxarthrose sollte so spät wie möglich nach einer Stent-Implantation durchgeführt werden.

Eine präoperative intravenöse Vollheparinisierung ist als Ersatz für eine duale Plättchenhemmung auch bei Patienten mit hohem kardiovaskulären Risiko ausreichend.

GPIIb/IIIa-Blocker können als reversible TAH überbrückend bis zur Operation eingesetzt werden.

Bei Notfalleingriffen unter ASS plus Clopidogrel-Therapie kann eine Transfusion von Thrombozytenkonzentraten notwendig werden.

4. Mit welchem zusätzlichen Blutverlust muss bei einer Operation unter dualer Plättchenhemmung im Vergleich zu Patienten ohne TAH in etwa gerechnet werden?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Perioperatives Arzneimittelmanagement: Hemmung der Thrombozytenfunktion bei kardiovaskulären Krankheiten

10%

20%

25%

30%

50%

5. Welche Aussage ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Perioperatives Arzneimittelmanagement: Hemmung der Thrombozytenfunktion bei kardiovaskulären Krankheiten

Das Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis im Rahmen einer Bauchoperation innerhalb der ersten 4 Wochen nach kardialer Stent-Implantation liegt trotz dualer Plättchenhemmung bei 30-50%.

3 Monate nach Implantation eines unbeschichteten Stents (Bare Metal Stent = BMS) sinkt das perioperative Risiko für ein kardiovaskuläres Rezidivereignis auf < 5%.

Nach Implantation eines DES liegt das Risiko für ein kardiovaskuläres Rezidivereignis erst nach 6 Monaten < 5%.

Nach Absetzen von TAH kann es zu einer verstärkten Thrombozytenaggregation kommen (Rebound-Effekt).

Unter dualer Plättchenhemmung sollte eine Operation nur bei vitaler Indikation durchgeführt werden.

6. Welcher Faktor bedeutet in der Regel kein zusätzliches Risiko für eine Stent-Thrombose?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Perioperatives Arzneimittelmanagement: Hemmung der Thrombozytenfunktion bei kardiovaskulären Krankheiten

komplexe Koronarintervention

rechtsventrikuläre Pumpfunktion

hohes Alter

Diabetes mellitus

Niereninsuffizienz

7. Welche Aussage zu Ticagrelor ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Ticagrelor – ein neuer Hemmer der Thrombozytenaggregation

Ticagrelor ist ein neuer GPIIb/IIIa-Rezeptorblocker

Ticagrelor ist ein reversibler Thrombinhemmer

Ticagrelor ist ein intravenös applizierbarer TAH

Ticagrelor ist ein oraler TAH mit besonders raschem Wirkungseintritt

Ticagrelor wird 1 x täglich eingenommen

8. Welche Aussage zur PLATO-Studie ist nicht zutreffend?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Ticagrelor – ein neuer Hemmer der Thrombozytenaggregation

In der PLATO-Studie war die kardiovaskuläre Letalität unter Ticagrelor geringer als unter Clopidogrel.

Unter Ticagrelor haben Patienten signifikant häufiger über Atemnot geklagt als unter Clopidogrel.

Schwere Blutungen sind unter Ticagrelor und Clopidogrel etwa gleich häufig aufgetreten.

Die kürzere Wirkdauer von Ticagrelor könnte vorteilhaft sein im Hinblick auf Blutungskomplikationen und Gesamtletalität.

Patienten mit Protonenpumpen-Inhibitoren in der Komedikation waren in der PLATO-Studie nicht eingeschlossen.

9. Welche Aussage zur antihypertensiven Therapie ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Darusentan, ein Endothelinrezeptor-Antagonist, bei „therapieresistenter” Hypertonie?

Darusentan ist ein neues Antihypertensivum der Klasse Typ A-Endothelinrezeptor-Blocker.

Darusentan muss oft mit einem Diuretikum kombiniert werden.

Bei jeder therapieresistenten arteriellen Hypertonie muss zur differenzialdiagnostischen Abklärung das Plasma-Aldosteron und -Renin bestimmt werden.

Für Patienten mit sehr niedrigem Plasma-Renin sind ATII-Rezeptor-Antagonisten Mittel der 1. Wahl.

Darusentan kann eine Therapieoption sein bei schlecht beherrschbarem arteriellen Hypertonus, aber nicht bei Schwangeren und Patienten mit relevanter Herzinsuffizienz.

10. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Häufigkeit von Thrombosen bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Entzündungsmediatoren können die Entwicklung venöser Thrombosen fördern.

Eine Kortikosteroidtherapie beinhaltet in der Regel kein besonderes Risiko für eine Beinvenenthrombose.

Patienten mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung (CED) haben ein 2-3fach höheres Risiko für venöse Thrombosen.

In der Kohortenstudie von Grainge et al. ergab sich eine besonders hohe Thrombose-Inzidenz nach der Entlassung von CED-Patienten aus dem Krankenhaus.

Eine Fortführung der Thromboseprophylaxe bis zum völligen Abklingen aller CED-Symptome scheint sinnvoll zu sein.

CME Test vom 01.03.2010

1. Wie lange dauert es in der Regel nach Absetzen einer dualen Plättchenhemmung (ASS plus Clopidogrel) bis die Funktion der Thrombozyten zu 50% wiederhergestellt ist?

2. Welche Vorgehensweise ist in der Planung operativer Eingriffe bei Patienten mit notwendiger dualer Plättchenhemmung nicht empfehlenswert?

3. Welche Aussage zu Operationen bei Patienten mit kardialem Stent ist nicht zutreffend?

4. Mit welchem zusätzlichen Blutverlust muss bei einer Operation unter dualer Plättchenhemmung im Vergleich zu Patienten ohne TAH in etwa gerechnet werden?

5. Welche Aussage ist falsch?

6. Welcher Faktor bedeutet in der Regel kein zusätzliches Risiko für eine Stent-Thrombose?

7. Welche Aussage zu Ticagrelor ist richtig?

8. Welche Aussage zur PLATO-Studie ist nicht zutreffend?

9. Welche Aussage zur antihypertensiven Therapie ist falsch?

10. Markieren Sie die falsche Aussage!