Ausgabe 12 / 2015 | Der Arzneimittelbrief

1. Welche Aussage ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Intensive Blutdrucksenkung bei älteren hypertensiven Risikopatienten ohne Diabetes – die SPRINT-Studie

Die aktuellen Leitlinien der American Heart Association und des American College of Cardiology empfehlen einen Blutdruck von < 140/90 mm Hg für die meisten Patienten mit KHK und < 150/90 mm Hg für Menschen > 80 Jahre.

Die SPRINT-Studie war eine randomisierte, plazebokontrollierte Studie zur Hypertoniebehandlung.

Es wurden Patienten > 50 Jahre eingeschlossen mit systolischen RR-Werten zwischen 130 und 180 mm Hg.

Alle Studienteilnehmer hatten ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko, zum Teil auch eine eingeschränkte Nierenfunktion (eGFR 20-59 ml/min/1,73 m2).

Patienten mit Diabetes mellitus oder Schlaganfall in der Vorgeschichte wurden von der Studie ausgeschlossen.

2. Welche Aussage zur SPRINT-Studie trifft nicht zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Intensive Blutdrucksenkung bei älteren hypertensiven Risikopatienten ohne Diabetes – die SPRINT-Studie

Die antihypertensive Arzneimitteltherapie wurde entweder auf einen systolischen Blutdruck-Zielwert von < 120 mm Hg im „Intensiv“-Kollektiv oder auf < 140 mm Hg in der „Standard“-Gruppe abgestimmt.

Der kombinierte primäre Studien-Endpunkt umfasste Myokardinfarkt und andere akute Koronarsyndrome, Schlaganfall, akut dekompensierte Herzinsuffizienz und kardiovaskulärer Tod.

Die eingeschlossenen Patienten waren häufig übergewichtig (mittlerer BMI 30 kg/m2).

Die meisten Patienten hatten eine relevante Herzinsuffizienz (Ejektionsfraktion < 35%).

Die SPRINT-Studie wurde vorzeitig abgebrochen.

3. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Intensive Blutdrucksenkung bei älteren hypertensiven Risikopatienten ohne Diabetes – die SPRINT-Studie

In der SPRINT-Studie ergab sich eine signifikante Reduktion des kombinierten Studienendpunkts sowie der Gesamtletalität, der kardiovaskulären Letalität und der akuten Herzinsuffizienz bei Patienten in der Gruppe mit Zielblutdruck < 120 mm Hg.

Schwere unerwünschte Ereignisse wie Synkope, Hypotension, Elektrolytentgleisung und akute Niereninsuffizienz waren in der Intensiv-Gruppe häufiger.

Hinsichtlich Bradykardien und Stürzen mit Verletzungsfolgen gab es in den beiden Kollektiven keine Unterschiede.

In der Altersgruppe > 75 Jahre waren Nebenwirkungen unter Intensivierter Blutdrucksenkung häufiger als bei jüngeren Patienten.

Der Ausschluss von Diabetikern und Patienten nach Schlaganfall in der SPRINT-Studie mahnt zur Vorsicht, den Blutdruck auf Werte < 120 mm Hg generell bei allen Patienten zu senken.

4. Wie ist die aktuelle Empfehlung zur kardiopulmonalen Reanimation (CPR) von Kindern in der 2-Helfermethode?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Die neuen Leitlinien zur kardiopulmonalen Reanimation

30 Thoraxkompressionen und 2 Beatmungen (30:2)

15 Thoraxkompressionen und 2 Beatmungen (15:2)

5 Thoraxkompressionen und 2 Beatmungen (5:2)

5 Thoraxkompressionen und 1 Beatmung (5:1)

3 Thoraxkompressionen und 1 Beatmung (3:1)

5. Welche Frequenz der Thoraxkompression sollte bei der Reanimation von Erwachsenen angestrebt werden?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Die neuen Leitlinien zur kardiopulmonalen Reanimation

100-120/Min.

90-100/Min.

ca. 70/Min.

ca. 50/Min.

keine Empfehlung

6. Wann sollte bei einer CPR leitliniengerecht die erste Gabe von 1 mg Adrenalin i.v. erfolgen?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Die neuen Leitlinien zur kardiopulmonalen Reanimation

nach 5 Min. Thoraxkompression bei Asystolie

als Erstmaßnahme bei beobachtetem Kreislaufstillstand wegen Kammerflimmerns

nach dem ersten erfolglosen Elektroschock bei Kammerflimmern

nach 3 erfolglosen Elektroschocks bei Kammerflimmern

sofort bei allen CPR

7. Welche Aussage trifft zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Die neuen Leitlinien zur kardiopulmonalen Reanimation

Eine intraossäre Applikation von Adrenalin ist wegen der dicken und harten Kortikalis der Röhrenknochen bei Erwachsenen nicht möglich.

Der intraossäre Gefäßzugang ist bei Kleinkindern wegen potenzieller Schädigung der Wachstumsfuge kontraindiziert.

Eine elektrokardiografische Rhythmusanalyse sollte bei CPR alle 5 Min erfolgen.

Nach dem ersten erfolglosen Defibrillationsversuch bei Kammerflimmern wird die Injektion von 300 mg Amiodaron empfohlen.

Atropin i.v. wird bei Asystolie nicht empfohlen.

8. Welche Aussage ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Die neuen Leitlinien zur kardiopulmonalen Reanimation

Durch Injektion von 500 mg Magnesium i.v. kann bei Kammerflimmern in der Regel ein stabiler Sinusrhythmus etabliert werden.

Dauert eine CPR länger als 5 Min., empfehlen die Leitlinien die Injektion von Natriumbikarbonat i.v.

Zeigt eine i.v.-Fibrinolyse im Rahmen einer CPR nach 20 Min. keinen Erfolg, sollte die CPR abgebrochen werden.

Bei weiterhin komatösen Patienten nach wiederhergestelltem Kreislauf sollte in den ersten 72 Std. eine Körpertemperatur oberhalb von 36°C vermieden werden.

Bei beatmeten Patienten nach CPR sollte pulsoxymetrisch eine Sauerstoffsättigung von 100% angestrebt werden, um das neurologische Defizit zu minimieren.

9. Markieren Sie die falsche Aussage!nNach erfolgreicher CPR ist eine rasche Herzkatheteruntersuchung n

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Die neuen Leitlinien zur kardiopulmonalen Reanimation

indiziert bei Patienten mit Kammerflimmern in der ersten Rhythmusanalyse

indiziert bei allen Patienten mit ST-Hebungsinfarkt (STEMI)

fakultativ indiziert bei Patienten mit Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI)

nicht bei jedem Patienten mit Asystolie indiziert

erst möglich nach Abschluss der therapeutischen Hypothermie

10. Welche Aussage zur prähospitalen Kühlung nach CPR ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Nach Reanimation: Senken der Körpertemperatur bei bewusstlosen Patienten mit wiederhergestelltem Kreislauf. Kein zusätzlicher Nutzen bei prähospitalem Beginn

Ein zusätzlicher Nutzen durch einen prähospitalen Beginn einer therapeutischen Hypothermie, d.h. bereits durch den Rettungsdienst während der CPR, ist bisher durch Studien nicht ausreichend belegt.

Es ist nicht klar, welche Patienten bei einer CPR außerhalb einer Klinik von einer prähospitalen Kühlung profitieren.

Die prähospital eingeleitete Kühlung nach CPR wird auf dem Weg zum Herzkatheterlabor und zur Intensivstation häufig wegen logistischer Schwierigkeiten nicht lückenlos fortgesetzt.

Das European Resuscitation Council und die European Society of Intensive Care Medicine empfehlen in ihren aktuellen Leitlinien für die prähospitale CPR nach Wiederherstellung eines Spontankreislaufs eine Infusion von 1,5 l kalter Flüssigkeit.

Basismaßnahmen der CPR dürfen durch den logistischen Aufwand einer prähospitalen Kühlung nicht vernachlässigt werden.

CME Test vom 01.12.2015

1. Welche Aussage ist falsch?

2. Welche Aussage zur SPRINT-Studie trifft nicht zu?

3. Markieren Sie die falsche Aussage!

4. Wie ist die aktuelle Empfehlung zur kardiopulmonalen Reanimation (CPR) von Kindern in der 2-Helfermethode?

5. Welche Frequenz der Thoraxkompression sollte bei der Reanimation von Erwachsenen angestrebt werden?

6. Wann sollte bei einer CPR leitliniengerecht die erste Gabe von 1 mg Adrenalin i.v. erfolgen?

7. Welche Aussage trifft zu?

8. Welche Aussage ist richtig?

9. Markieren Sie die falsche Aussage!nNach erfolgreicher CPR ist eine rasche Herzkatheteruntersuchung n

10. Welche Aussage zur prähospitalen Kühlung nach CPR ist falsch?