CME Test 03 / 2022 | Der Arzneimittelbrief

1. Welche Aussage zum Effluxtransporter P-Glykoprotein (PGP) ist in Bezug auf Arzneimittelinteraktionen nicht korrekt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Pharmakokinetische Arzneimittelinteraktionen mit direkten oralen Antikoagulanzien [CME]

PGP findet sich in den Zellen des Gastrointestinaltrakts, der Leber und der proximalen Nierentubuli.

Alle Direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) sind Substrate von PGP.

Der direkte Thrombin-(Faktor IIa)-Inhibitor Dabigatran ist sowohl Substrat von PGP als auch von CYP3A4.

Hemmstoffe von PGP können die Plasmaspiegel von DOAK und somit das Blutungsrisiko unter der Antikoagulation erhöhen.

Starke Induktoren von PGP können die Plasmaspiegel von DOAK senken und somit die Wirksamkeit von DOAK verringern.

2. Für welches Nahrungsmittel ist kein pharmakokinetisches Interaktionspotenzial mit DOAK auf der Ebene von PGP und CYP3A4 bekannt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Pharmakokinetische Arzneimittelinteraktionen mit direkten oralen Antikoagulanzien [CME]

Grüner Tee

Ingwer

Knoblauch

Gelbwurzel

Rote Beete

3. Mit welchem pharmakologischen Problem ist zu rechnen, wenn bei akuter SARS-CoV-2-Infektion Paxlovid® und Apixaban oder Rivaroxaban gleichzeitig angewendet werden?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Pharmakokinetische Arzneimittelinteraktionen mit direkten oralen Antikoagulanzien [CME]

Vermehrt Blutungen wegen Abbauhemmung der DOAK.

Vermehrt Thromboembolien wegen Verdrängung der DOAK aus der Plasmeiweißbindung.

Die zuvor verlängerte aktivierte Prothrombinzeit (aPTT) kann sich wegen Interaktionen auf der Ebene von Faktor IIa normalisieren.

Die Aussagekraft von SARS-CoV-2-PCR-Tests schwächt sich wegen einer Kreuzreaktion deutlich ab.

Die virustatische Wirkung von Paxlovid® lässt wegen einer Enzyminduktion nach.

4. Welches der nachfolgend genannten Antiarrhythmika ist unbedenklich hinsichtlich einer pharmakokinetischen Interaktion mit den DOAK?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Pharmakokinetische Arzneimittelinteraktionen mit direkten oralen Antikoagulanzien [CME]

Amiodaron

Bisoprolol

Verapamil

Dronedaron

Propafenon

5. Welche Aussage ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Roxadustat zur Behandlung der symptomatischen Anämie bei chronischer Niereninsuffizienz [CME]

Die renale Anämie bei chronischer Niereninsuffizienz („chronic kidney disease“ = CKD) wird ausschließlich verursacht durch eine unzureichende Bildung von Erythropoetin im Nierenparenchym.

Bei Patienten mit CKD und Anämie ist eine Therapie mit Erythropoese-stimulierenden Substanzen (ESA) immer indiziert.

ESA sind nicht als Biosimilars verfügbar.

Roxadustat (EvrenzoTM) gehört zur Klasse der Inhibitoren von Hypoxie-induzierbarer-Faktor-Prolylhydroxylase (HIF-PHI).

HIF-PHI ersetzen die endogenen Wirkungen von Erythropoetin.

6. Welche Aussage zu Roxadustat (EvrenzoTM) ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Roxadustat zur Behandlung der symptomatischen Anämie bei chronischer Niereninsuffizienz [CME]

Roxadustat ist zur Behandlung der symptomatischen Anämie bei chronischer Niereninsuffizienz zugelassen.

Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen von acht randomisierten Phase-III-Studien.

In klinischen Studien wurde über Hypertonie, Shunt-Thrombose, Diarrhö, periphere Ödeme, Hyperkaliämie und Übelkeit als häufigste Nebenwirkungen berichtet.

Roxadustat steigert in Zellkulturen die Bildung des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF) und die Angiogenese.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) stellte für Roxadustat im Vergleich zu einem ESA einen erheblichen Zusatznutzen fest.

7. Welche Aussage zu den aktuellen skandinavischen Studien, die sich mit dem Effekt eines systematischen Vorhofflimmern (VHF)-Screenings auf klinische Endpunkte befassen (STROKESTOP, LOOP), ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Screening auf asymptomatisches Vorhofflimmern: bisher keine Evidenz für klinisch relevanten Nutzen [CME]

Beide Studien verwendeten identische VHF-Screening-Methoden.

Beide Studien nutzten dieselben Grenzwerte (hinsichtlich Häufigkeit und Dauer von VHF-Episoden), um die Indikation zur Einleitung einer oralen Antikoagulation zu definieren.

Definition und Art der Erfassung der klinischen Endpunkte waren in beiden Studien gleich.

Die Inzidenz arterieller Embolien konnte durch das VHF-Screening in allen Gruppen hochsignifikant gesenkt werden.

Es fand sich kein Nutzen des VHF-Screenings hinsichtlich der Verhinderung von Schlaganfällen.

8. Die zunehmend verbreiteten „Wearables“ (= im Alltag getragene elektronische Geräte wie z.B. „Smartwatches“) ermöglichen ein VHF-Screening mit immer höherer Sensitivität und Spezifität. Welche Aussage dazu ist falsch? Ein VHF-Screening

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Screening auf asymptomatisches Vorhofflimmern: bisher keine Evidenz für klinisch relevanten Nutzen [CME]

in der „Normalbevölkerung“ kann nachgewiesenermaßen das Schlaganfallrisiko senken.

könnte möglicherweise für ausgewählte Risikogruppen sinnvoll sein.

kann wahrscheinlich zur Ausschlussdiagnostik bei subjektiv wahrgenommenen Arrhythmien beitragen.

führt potenziell zu unnötiger Dauer-Antikoagulation und erhöhtem Blutungsrisiko.

mittels „Smartwatch“ ist Gegenstand der laufenden HEARTLINE-Studie.

9. Aufgrund der - wahrscheinlich auch auf sogenannten pleiotropen Effekten beruhenden – günstigen Beeinflussung des kardiovaskulären Risikos gilt welche Substanz(gruppe) nach wie vor als erste Wahl zur Senkung des Serum-Cholesterins?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Große Metaanalyse zur Statin-Unverträglichkeit: Prävalenz und Risikofaktoren [CME]

Fibrinsäurederivate (= Fibrate)

Ionenaustauscher (z.B. Colestyramin)

HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren (= Statine)

Ezetimib

PCSK9-Inhibitoren (z.B. Alirocumab, Evolocumab)

10. Der aktuell publizierten großen Metaanalyse von Bytyçi et al. zufolge liegt die Prävalenz einer Unverträglichkeit von Statinen (mittlere Nachbeobachtung 19 Monate) bei:

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Große Metaanalyse zur Statin-Unverträglichkeit: Prävalenz und Risikofaktoren [CME]

3 bis 5%

8 bis 10%

16 bis 18%

25 bis 30%

40 bis 45%

CME Test vom 18.03.2022

1. Welche Aussage zum Effluxtransporter P-Glykoprotein (PGP) ist in Bezug auf Arzneimittelinteraktionen nicht korrekt?

2. Für welches Nahrungsmittel ist kein pharmakokinetisches Interaktionspotenzial mit DOAK auf der Ebene von PGP und CYP3A4 bekannt?

3. Mit welchem pharmakologischen Problem ist zu rechnen, wenn bei akuter SARS-CoV-2-Infektion Paxlovid® und Apixaban oder Rivaroxaban gleichzeitig angewendet werden?

4. Welches der nachfolgend genannten Antiarrhythmika ist unbedenklich hinsichtlich einer pharmakokinetischen Interaktion mit den DOAK?

5. Welche Aussage ist richtig?

6. Welche Aussage zu Roxadustat (EvrenzoTM) ist falsch?

7. Welche Aussage zu den aktuellen skandinavischen Studien, die sich mit dem Effekt eines systematischen Vorhofflimmern (VHF)-Screenings auf klinische Endpunkte befassen (STROKESTOP, LOOP), ist richtig?

8. Die zunehmend verbreiteten „Wearables“ (= im Alltag getragene elektronische Geräte wie z.B. „Smartwatches“) ermöglichen ein VHF-Screening mit immer höherer Sensitivität und Spezifität. Welche Aussage dazu ist falsch? Ein VHF-Screening

9. Aufgrund der - wahrscheinlich auch auf sogenannten pleiotropen Effekten beruhenden – günstigen Beeinflussung des kardiovaskulären Risikos gilt welche Substanz(gruppe) nach wie vor als erste Wahl zur Senkung des Serum-Cholesterins?

10. Der aktuell publizierten großen Metaanalyse von Bytyçi et al. zufolge liegt die Prävalenz einer Unverträglichkeit von Statinen (mittlere Nachbeobachtung 19 Monate) bei: