CME Test 05 / 2023 | Der Arzneimittelbrief

1. Wann spricht man von einem chronischen Schmerzsyndrom

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Antidepressiva bei chronischen Schmerzen: Wirksamkeit enttäuschend [CME]

Bei allen Opioid-pflichtigen Schmerzen ≥ 6 Wochen

Bei tumorbedingten Schmerzen ≥ 2 Monate

Bei nicht-tumorbedingten Schmerzen ≥ 3 Monate

Bei nicht-tumorbedingten Schmerzen ≥ 4 Monate

Bei nicht-tumorbedingten Schmerzen ≥ 6 Monate

2. Welche ist keine typisch anticholinerge Nebenwirkung von Antidepressiva?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Antidepressiva bei chronischen Schmerzen: Wirksamkeit enttäuschend [CME]

Unruhe, Angst

Akkommodationsstörungen

Mundtrockenheit

Diarrhö

Harnverhalt

3. Welche Aussage zur Analyse von Ferreira et al. und chronischem Schmerz ist korrekt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Antidepressiva bei chronischen Schmerzen: Wirksamkeit enttäuschend [CME]

Serotonin-Norepinephrin-Reuptake-Inhibitoren (SNRI) zeigten bei neuropathischen Schmerzen eine Evidenz für Wirksamkeit von moderater Vertrauenswürdigkeit im Vergleich zu Plazebo.

Trizyklische Antidepressiva zeigten eine starke Evidenz für gute Wirksamkeit bei Reizdarmsyndrom.

45% der analysierten Reviews waren frei von Interessenkonflikten.

Amitriptylin sollte bei Fibromyalgie der Leitlinie entsprechend möglichst frühzeitig verordnet werden.

In der Langzeit-Therapie von Fibromyalgie ist Ibuprofen Mittel der 1. Wahl.

4. Welche Aussage zur Behandlung der therapieresistenten Depression ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Therapierefraktäre Depression im Alter: die OPTIMUM-Studie [CME]

Psychotherapie ist eine unverzichtbare Therapie-Komponente bei schwerer Depression.

Selektive Serotonin-Reuptake-Inhibitoren (SSRI) sind Antidepressiva der ersten Wahl.

Bupropion ist ein selektiver Dopamin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer.

Lithium muss unter Blutspiegel-Kontrollen eingestellt werden.

Lithium ist auch für Patienten mit kardialer Vorerkrankung gut geeignet.

5. Welche der genannten Optionen ist zur Eskalation bei therapieresistenter Depression im Alter nicht geeignet?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Therapierefraktäre Depression im Alter: die OPTIMUM-Studie [CME]

Wechsel auf Nortriptylin als Monotherapie

Wechsel auf Lithium als Monotherapie

Wechsel auf Bupropion als Monotherapie

Kombinationstherapie von SSRI mit Bupropion

Kombinationstherapie von SSRI mit Aripiprazol

6. Welche Aussage zur OPTIMUM-Studie (Personen ≥ 60 Jahre mit therapieresistenter Depression ohne größere Komorbiditäten) ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Therapierefraktäre Depression im Alter: die OPTIMUM-Studie [CME]

Ein Sturzereignis in den letzten 6 Monaten vor Studienbeginn war ein Auschlusskriterium.

Eine Augmentation mit Aripiprazol oder Bupropion war im Hinblick auf das subjektive Lebensgefühl wirksamer als ein Wechsel auf Bupropion-Monotherapie.

Unter Augmentation mit Aripiprazol stürzte noch jeder dritte Patient im Laufe einer Therapie über 10 Wochen.

Eine Akathisie als typische Nebenwirkung von Aripiprazol trat bei 11% der Patienten auf.

Bei Einnahme von mehr als einem Antidepressivum sind mit deutlich mehr Neben- und Wechselwirkungen zu rechnen.

7. Wie hoch war in der OPTIMUM-Studie die Remissionsrate bei allen getesteten intensivierten Behandlungen bei ≥ 60-Jährigen?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Therapierefraktäre Depression im Alter: die OPTIMUM-Studie [CME]

< 30%

< 50%

< 60%

< 70%

< 80%

8. Welche Aussage zur akuten Pankreatitis ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Volumentherapie bei akuter Pankreatitis [CME]

Häufigste Auslöser sind Noxen wie Alkohol oder Cholestase durch Gallensteine.

Nach der revidierten Atlanta-Klassifikation sind für die Diagnose typische Abdominalschmerzen und charakteristische bildmorphologische Befunde erforderlich.

Durch exsudative Prozesse kann es zu erheblichen Flüssigkeitsverschiebungen kommen.

Eine adäquate Flüssigkeitssubstitution sollte unmittelbar nach Sicherung der Diagnose beginnen.

Die Schwere einer Pankreatitis wird retrospektiv eingeteilt in leicht (ohne Organversagen), mittelschwer (transientes Organversagen < 48 h und/oder lokale Komplikationen) und schwer (persistierendes Organversagen > 48 h, oft lokale und systemische Komplikationen).

9. Welche Aussage ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Volumentherapie bei akuter Pankreatitis [CME]

In der „WATERFALL“-Studie wird eine aggressive mit einer moderaten Volumentherapie mit Ringer-Laktat-Lösung verglichen.

Primärer Endpunkt der Studie war die Entwicklung einer mittelschweren oder schweren Pankreatitis, primärer Sicherheitsendpunkt eine Volumenüberladung.

Unter moderater Volumentherapie entwickelte sich im Vergleich zur aggressiven Volumentherapie signifikant häufiger eine mittelschwere oder schwere Pankreatitis.

In der Gruppe mit aggressiver Volumentherapie kam es im Vergleich zur moderaten Volumentherapie signifikant häufiger zu einer Überwässerung.

Die Studie wurde nach einer geplanten Zwischenanalyse abgebrochen.

10. Was ist bei der Umstellung ("Deeskalation") von einem der potenteren P2Y12-Hemmer (Ticagrelor = T oder Prasugrel = P) auf Clopidogrel (C) Monate nach Implantation eines Koronar-Stents zu beachten?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Leserbrief: Rationale Therapieumstellung zwischen Clopidogrel, Prasugrel und Ticagrelor [CME]

Sowohl von T als auch von P kann ohne Aufsättigungsdosis auf C umgestellt werden.

Bei Umstellung von T auf C ist eine Aufsättigunsdosis von C erforderlich, bei Umstellung von P auf C nicht.

Bei Umstellung von P auf C ist eine Aufsättigungsdosis von C erforderlich, bei Umstellung von T auf C nicht.

Bei Umstellung von T oder P auf C ist keine Aufsättigungsdosis von C erforderlich.

Eine solche Umstellung sollte keinesfalls durchgeführt werden.

CME Test vom 19.05.2023

1. Wann spricht man von einem chronischen Schmerzsyndrom

2. Welche ist keine typisch anticholinerge Nebenwirkung von Antidepressiva?

3. Welche Aussage zur Analyse von Ferreira et al. und chronischem Schmerz ist korrekt?

4. Welche Aussage zur Behandlung der therapieresistenten Depression ist falsch?

5. Welche der genannten Optionen ist zur Eskalation bei therapieresistenter Depression im Alter nicht geeignet?

6. Welche Aussage zur OPTIMUM-Studie (Personen ≥ 60 Jahre mit therapieresistenter Depression ohne größere Komorbiditäten) ist falsch?

7. Wie hoch war in der OPTIMUM-Studie die Remissionsrate bei allen getesteten intensivierten Behandlungen bei ≥ 60-Jährigen?

8. Welche Aussage zur akuten Pankreatitis ist falsch?

9. Welche Aussage ist falsch?

10. Was ist bei der Umstellung ("Deeskalation") von einem der potenteren P2Y12-Hemmer (Ticagrelor = T oder Prasugrel = P) auf Clopidogrel (C) Monate nach Implantation eines Koronar-Stents zu beachten?