Von nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAID) ist gut bekannt, dass sie über mehrere Mechanismen den systemischen Blutdruck erhöhen bzw. die Wirkung von Antihypertensiva abschwächen können , . Paracetamol gilt in dieser Hinsicht als kardiovaskulär vergleichsweise risikoärmeres Schmerzmittel, ist aber unzureichend untersucht: Es gibt zahlreiche Beobachtungsstudien (s.u.) sowie statistisch nicht ausreichend „gepowerte“ Interventionsstudien mit widersprüchlichen Ergebnissen . Ob diese […]
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Studien veröffentlicht, in denen u.a. asthmatische Beschwerden, Hodenhochstand und mentale Entwicklungsauffälligkeiten beim Kind im Zusammenhang mit der Paracetamol-Einnahme der Mutter in der Schwangerschaft diskutiert wurden (, vgl. ). Zuletzt riefen 91 Wissenschaftler in einem sogenannten „Konsensus-Statement“ zur Vorsicht auf, da die pränatale Exposition gegenüber Paracetamol die fetale Entwicklung stören […]
Paracetamol ist zugelassen zur symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen sowie von Fieber und gehört zu den am häufigsten verordneten Arzneimitteln in Deutschland und Österreich (1, 2, vgl. 3). Der Abbau von Paracetamol findet überwiegend in der Leber statt über Konjugation mit Glucuronsäure und Schwefelsäure. Ein geringer Teil der Metabolisierung erfolgt über den […]
Ein Delir, früher als Durchgangssyndrom bezeichnet, ist eine zerebrale Dysfunktion, die charakterisiert ist durch eine akute fluktuierende Bewusstseins-, Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsstörung bis hin zu Agitation und psychotischen Zuständen. Ein Delir ist mit deutlich erhöhter Letalität und verlängertem stationären Aufenthalt von bis zu 10 Tagen verbunden (1). Pro Delirtag sinkt die Ein-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit um etwa 10% (2). […]
Kreuzschmerzen sind ein Symptom, keine definitive Diagnose. Viele Menschen leiden rezidivierend unter Kreuzschmerzen, z.B. ausgelöst durch einseitige physische Belastungen, oft auch durch zu langes Sitzen. Ob Kreuzschmerzen im Einzelfall durch eine entzündliche oder tumoröse Erkrankung verursacht sind, muss differentialdiagnostisch abgeklärt werden. R. Chou et al. aus den USA (1) haben kürzlich für das US-amerikanische College […]
Gelenkschmerzen gehören zu den häufigsten Symptomen, weswegen ältere Menschen einen Arzt aufsuchen (1). Die durch Schmerzen bedingte Einschränkung der Mobilität erhöht bei Älteren sogar die Letalität (1-3). In der Behandlung spielen nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAID) eine wichtige Rolle (1-3), und die Häufigkeit solcher Beschwerden bei älteren Menschen führt dazu, dass NSAID zu den am meisten verschriebenen […]
Paracetamol (Acetaminophen) steht seit 1977 auf der Liste der essenziellen Arzneimittel der WHO (1). Studien zu harten Endpunkten gibt es allerdings nur wenige. Trotzdem gehört Paracetamol nach wie vor zu den am häufigsten angewendeten Arzneimitteln, besonders zur Fiebersenkung bei vermuteten Infektionen. Ob Paracetamol in dieser Indikation eigentlich nützt oder eher schadet, ist nicht gut untersucht. […]
Paracetamol wird in Leitlinien zur symptomatischen Therapie von Rückenschmerzen und Schmerzen bei aktivierter Osteoarthrose empfohlen (1, 2). In einer Metaanalyse wurde nun die Wirksamkeit und Sicherheit von Paracetamol in diesen Indikationen überprüft (3). Eingeschlossen wurden 13 randomisierte, plazebokontrollierte Studien: 10 Studien mit insgesamt 3.541 Patienten zu Paracetamol bei Gon- oder Coxarthritis sowie 3 Studien mit […]
Frage von Dr. C.H. aus Lahr: >> Kann Ibuprofen von einer stillenden Mutter ohne Gefahren für den Säugling eingenommen werden? In der Stillzeit können Paracetamol, Ibuprofen und auch Diclofenac innerhalb des üblichen Dosisrahmens unbedenklich eingenommen werden. Das Stillen muß dabei nicht eingeschränkt werden. Kombinationen von Paracetamol und Codein sind ebenfalls akzeptabel und scheinen in üblicher […]
Frage von Dr. R.H. aus Winnenden: >> Ist möglicherweise der wesentliche Teil des Therapieeffekts von Interferon bei Multipler Sklerose (MS) auf die gegen die Nebenwirkungen von Interferon eingesetzten Medikamente (Ibuprofen oder Paracetamol) zurückzuführen? Die Frage ist berechtigt, denn antiinflammatorische Effekte von Ibuprofen und Paracetamol im ZNS sind bekannt. Epidemiologische Studien haben gezeigt, daß ihre Einnahme […]
Zusammenfassung: Die akute Pankreatitis ist gekennzeichnet durch eine hohe Komorbidität. Bei nekrotisierenden Verlaufsformen beträgt die Letalität 15%. Gallensteine und Alkohol sind die häufigsten pathogenetischen Auslöser. Durch Medikamente verursachte akute Pankreatitiden sind relativ selten (1-3% der Patienten). Da sie jedoch als iatrogen anzusehen sind, ist ihre Diagnostik und Pathophysiologie besonders wichtig. Zur Analyse des möglichen kausalen […]
Ein kürzlich erschienener Übersichtsartikel beschäftigt sich mit neuen Ergebnissen zur Pathogenese der Medikamenten-induzierten Thrombozytopenie (1). Darüber hinaus werden ausgehend von einer 1998 publizierten kritischen Auswertung von 561 englischsprachigen Artikeln über insgesamt 774 Patienten mit Medikamenten-induzierter Thrombozytopenie die häufigsten Medikamente gelistet, für die nach Kausalitätsanalyse anhand standardisierter Kriterien ein sicherer oder wahrscheinlicher Zusammenhang zwischen Auftreten der […]