Schlagwort: AIDS

Neue lang- und besser wirksame antiretrovirale HIV-Prä-Expositions-Prophylaxe für Frauen [CME]

Frauen (Cisgender-Frauen) tragen ungefähr zur Hälfte der weltweit 1,3 Millionen Neuinfektionen von HIV alljährlich bei . Die HIV-Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) mit Emtricitabin 200 mg plus Tenofovirdisoproxilfumarat 245 mg (F/TDF) ist in Europa und den USA schon länger in dieser Indikation zugelassen und verhindert HIV-Neuinfektionen , . Etwa 6 Millionen Personen nehmen seither weltweit eine PrEP ein . Die PrEP muss täglich […]

DoxyPEP-Studie: postexpositionelle antibiotische Prophylaxe sexuell übertragbarer Erkrankungen nur bei Personen mit hohem Infektionsrisiko empfohlen [CME]

Sexuell übertragbare Infektionen („sexually transmitted infections“ = STI) nehmen seit etwa 10 Jahren wieder deutlich zu. Eine wesentliche Ursache dafür wird paradoxerweise in den Fortschritten der HIV-Behandlung und -Prävention gesehen . Insbesondere die sehr effektive HIV-Präexpositionsprophylaxe (HIV-PrEP) mit antiretroviralen Medikamenten hat bei bestimmten Risikogruppen zu einer höheren Risikobereitschaft geführt und damit die Nicht-HIV-STI ansteigen lassen. Die […]

Frühe Therapie bei HIV-Infektion verhindert die Übertragung auf den Sexualpartner

Wir haben schon mehrmals über die Vorteile einer frühen antiretroviralen Therapie bei Infektion mit dem HIV berichtet (1-3), auch über eine prospektive Studie zu den Vor- und Nachteilen einer frühen Therapie (bei > 500 CD4-T-Zellen/µl) im Vergleich zu HIV-infizierten Patienten mit 350 oder weniger CD4-T-Zellen/µl (4). In einer aktuellen Studie wurde die Auswirkung der frühen […]

EMA spezifiziert ihre Warnhinweise zu Fettverteilungsstörungen und Laktatazidose bei Therapie mit Anti-HIV-Wirkstoffen

Die Anti-HIV-Therapie wurde in den letzten Jahren erheblich verbessert. Die Zahl der einzunehmenden Tabletten ist jetzt geringer, und die neuen antiviralen Wirkstoffe sind deutlich besser verträglich. Wir haben mehrfach über neue Entwicklungen berichtet (vgl. 1). Zu den schwerwiegenden Nebenwirkungen der Anti-HIV-Therapie gehörten Laktatazidose und Fettverteilungsstörungen. Beide Nebenwirkungen wurden einer bestimmten Klasse der Anti-HIV-Wirkstoffe zugeordnet und […]

Tenofovir-basierte HIV-Prophylaxe war unter Alltagsbedingungen bei Frauen in Afrika wirkungslos

Mit großem Mediengetöse und in einträchtiger Zusammenarbeit der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA mit dem pharmazeutischen US-Unternehmer (pU) Gilead wurden schnell noch zum Welt-AIDS-Kongress 2012 die Wirkstoffe Tenofovir disoproxilfumarat (TDF) und Tenofovir/Emtricitabin (TDF/FTC) zur Prophylaxe der HIV-Infektion zugelassen (1). Vom pU, den US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention, von einigen deutschen Fachgesellschaften und den Massenmedien wurde […]

Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur frühen Nutzenbewertung neuer Arzneimittel

Der G-BA hat vom 5.3.2015 bis 7.5.2015 folgende Beschlüsse zum Zusatznutzen neuer Arzneimittel gefasst: Der Zusatznutzen von Aflibercept (Eylea®) wurde in einem neuen Anwendungsgebiet beurteilt: zur Behandlung der Visusbeeinträchtigung infolge eines diabetischen Makulaödems (1, vgl. 2). Der G-BA sah den Zusatznutzen im Vergleich zu Ranibizumab als nicht belegt an, weil die Daten in den vorgelegten […]

Cannabinoide als Arzneimittel

Zusammenfassung: Für die meisten potenziellen medizinischen Anwendungsgebiete von Cannabinoiden gibt es derzeit nur wenig Evidenz, so dass eindeutige Empfehlungen kaum möglich sind. Ihre Wirksamkeit ist nur in wenigen Indikationen belegt. Auch wegen ihrer Nebenwirkungen sind sie keine Mittel der ersten Wahl. Ein gewisser therapeutischer Stellenwert von Cannabinoiden könnte vor allem bei palliativmedizinischen Indikationen gesehen werden. […]

Prävention der HIV-Infektion – gibt es eine Impfung?

Seit der Entdeckung des HIV (1) werden zwei ideale Ziele angestrebt, um die Pandemie zu kontrollieren: Prävention durch eine Impfung und eine Therapie, die zur Heilung führt. Letztere war beim Internationalen Welt-AIDS-Kongress ein Schwerpunkt unter dem Motto „Towards an HIV Cure“. Doch geheilt wurde bisher nur ein HIV-positiver Patient in Berlin („Berlin-Patient“) mit akuter myeloischer […]

HIV-Infektion – neuer Integrasehemmer Dolutegravir nur einmal täglich einzunehmen

Neue antiretrovirale Wirkstoffe haben Morbidität und Letalität HIV-infizierter Patienten deutlich verringert (1, 2). Die Therapie ist auch insgesamt besser verträglich und die „Tablettenlast“ geringer geworden (3). Dazu haben die Integrasehemmer (z.B. Elvitegravir, Etravirin, Raltegravir) wesentlich beigetragen. Dies ist eine Gruppe von Wirkstoffen, die das retrovirale Enzym Integrase blockieren, mit dem sich das Provirus in das […]

Bessere Behandlung HIV-infizierter Patienten mit chronischer Hepatitis C

In Europa und den USA ist ca. jeder dritte HIV-infizierte Patient auch mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) infiziert (1-2). HIV/HCV-infizierte Patienten haben im Vergleich zu nur HCV-infizierten Patienten in der Regel eine höhere Viruslast, und die Progression zur Leberzirrhose und zum hepatozellulären Karzinom ist schneller (3). Die Elimination des HCV bessert bei diesen Patienten, wie auch […]

Bessere Restitution der CD4+ T-Zellen durch frühe antiretrovirale Therapie bei HIV-infizierten Patienten

Die akute Infektion mit HIV ist durch einen schnellen Verlust der CD4+ T-Zellen im Blut charakterisiert. Im weiteren Verlauf erholen sich diese spontan, aber nur vorübergehend. Das Ausmaß und die Dauer dieser Erholung (ca. vier Monate) ist wenig untersucht (1, 2). Der dreiphasige Verlauf der CD4-T-Zellen legt nahe, dass es kurz nach der akuten Infektion […]

HIV-Präexpositionsprophylaxe mit antiretroviralen Substanzen – ist das sinnvoll?

Drei Arbeiten und ein Kommentar im N. Engl. J. Med. beschäftigen sich mit dieser wichtigen Frage (1-5). Es geht um die Verhinderung von HIV-Infektionen bei Personen, die HIV-negativ sind, sich aber meist ungeschützt dem Risiko einer solchen Infektion aussetzen. Hinweise, dass eine medikamentöse Prophylaxe wirksam sein könnte, kommen aus Mutter-Kind-Studien. In ihnen wurde gezeigt, dass […]

HIV-Infektion – neue Vierfach-Therapie in einer Tablette täglich

Die antiretrovirale Therapie hat Morbidität und Letalität bei HIV-Infektion dramatisch verringert (1, 2). In den letzten Jahren wurde auch die „Tablettenlast” geringer (3) und die Therapie insgesamt verträglicher. Die internationalen Leitlinien zur Therapie der unbehandelten HIV-Infektion empfehlen die Kombination aus Nukleotid- bzw. nukleosidalen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NtRTI bzw. NRTI) mit einem Proteaseinhibitor (PI) oder einem nicht-nukleosidalen Reverse-Transkriptase-Inhibitor […]

Frühe versus späte antiretrovirale Therapie bei erwachsenen Patienten mit HIV-Infektion und Tuberkulose

Die antiretrovirale Therapie hat zu einer deutlichen Besserung der Morbidität und Letalität bei Patienten mit HIV-Infektion geführt (1). Die Tuberkulose (Tbc) ist jedoch weiterhin eine wichtige und häufige Todesursache bei diesen Patienten (2-4). Der optimale Zeitpunkt des Beginns der antiretroviralen Therapie bei gleichzeitiger Tbc ist bisher nicht genau definiert (4). Argumente für einen späteren Start […]

Rilpivirin (TMC278), ein neuer nicht-nukleosidischer Reverse-Transkriptase-Inhibitor (NNRTI) zur Therapie der HIV-Infektion

Die Infektion mit dem HIV konnte in den letzten 20 Jahren von einer fatalen in eine chronische Erkrankung gemildert werden – ein großer medizinischer Erfolg (1). Leider gibt es bisher keine Therapie, die zur Eradikation des HIV führt, sieht man von den glücklichen Umständen bei einem einzelnen Patienten ab, der durch eine Stammzell-Transplantation von einem […]