Schlagwort: Antidepressiva

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Serotonin-Syndrom als additive Wechselwirkung unter Fentanyl

Der Neurotransmitter Serotonin moduliert im zentralen Nervensystem die Aufmerksamkeit, die Thermoregulation und das allgemeine Verhalten. Im peripheren Nervensystem fördert Serotonin die gastrointestinale Motilität sowie die Kontraktion der glatten Muskulatur in Blutgefäßen, Bronchien und Uterus (1). Werden periphere und zentrale Serotonin-Rezeptoren überstimuliert, kann sich ein Serotonin-Syndrom entwickeln (2). Das Serotonin-Syndrom äußert sich in einer neuro-exzitatorischen Trias, […]

Behandlung älterer Patienten mit Antidepressiva – eine kritischere Beurteilung ist notwendig

Zusammenfassung: Bei Analyse einer großen britischen Hausärzte-Datenbank mit mehr als 60.000 älteren Patienten mit Depression fand sich unter der Behandlung mit Antidepressiva (AD) statistisch eine deutliche Assoziation mit erhöhter Sterblichkeit sowie vermehrt Suizidversuchen, Stürzen, Frakturen und Hyponatriämie. Dabei schnitten die bei älteren Menschen als sicherer geltenden selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) und neueren anderen Antidepressiva (AAD) zum […]

Arzneimittel können das Sturzrisiko bei älteren Menschen erhöhen

Zusammenfassung: Alle älteren Patienten sollten mindestens einmal jährlich nach Stürzen gefragt werden. Meist liegt den Stürzen eine Kombination mehrerer Ursachen zu Grunde. Da auch Arzneimittel eine Ursache sein können, müssen sie nach einem Sturz komplett erfasst werden, auch die nicht verschreibungspflichtigen. Nicht unbedingt notwendige Arzneimittel sollten abgesetzt werden. Die Verordnung psychotroper Arzneimittel bei älteren Menschen, […]

Arzneimittel und Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr

Rund ein Fünftel aller zugelassenen Arzneimittel können nach den Angaben ihrer Hersteller die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Dabei handelt es sich überwiegend um ZNS-wirksame Pharmaka wie Benzodiazepine, ältere Antihistaminika und andere Hypnotika, Antipsychotika und Antidepressiva. Besonders die Kombination solcher Arzneimittel oder die zusätzliche Einnahme von Alkohol beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr. Das Ausmaß der individuellen Beeinträchtigung kann […]

Johanniskraut genauso gut wie Standard-Antidepressiva?

In einem kürzlich erschienenen Cochrane-Review wird die Effektivität von Johanniskraut zur Behandlung der Depression untersucht (1). Bereits vorangegangene Reviews zu diesem Thema hatten ein positives Ergebnis für Johanniskraut ergeben, waren aber wegen mangelhafter Qualität der eingeschlossenen Studien und der gemeinsamen Evaluation von Patienten mit nur leichten depressiven Symptomen und Patienten mit Major-Depression kritisiert worden. Wir […]

Leserbrief

Kombination von Carbamazepin und Antidepressiva? Fragen von Frau Dr. I.P. aus Hofstetten: >> Gibt es die Kombinationsmöglichkeit von Tegretal® (Carbamazepin = CBZ) mit Antidepressiva (z.B. SSRI)? Mein Patient erhält CBZ wegen komplexer fokaler Anfälle. Nun zeichnet sich eine deutliche depressive Verstimmung ab, die ein schon zuvor bestehendes Alkoholproblem verstärkt. Die Therapeutin würde gerne ein Antidepressivum […]

Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer in der Schwangerschaft

Zusammenfassung: Die Mehrheit der Studiendaten spricht gegen ein nennenswertes teratogenes oder entwicklungstoxisches Risiko von selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI). Andererseits kann eine Assoziation spezieller Fehlbildungen mit einer SSRI-Einnahme im 1. Trimenon nicht ausgeschlossen werden. Doch selbst bei Annahme einer kausalen Assoziation lassen die ermittelten Odds ratios kein individuelles Risiko erkennen, das das Vorenthalten einer notwendigen Therapie begründet. […]

Pharmakogenetik – aktueller Wissensstand und klinische Anwendbarkeit

Zusammenfassung: Pharmakogenetik ist ein Teilgebiet der klinischen Pharmakologie. Sie untersucht erbliche Besonderheiten von Pharmakokinetik und Pharmakodynamik. Mit ihren Forschungsergebnissen soll die Arzneimitteltherapie entsprechend der genetischen Ausstattung eines Patienten optimiert werden. In den letzten Jahren hat die Pharmakogenetik deutliche Fortschritte in Richtung klinischer Anwendbarkeit getan, wobei über die Kosten/Nutzen-Relation noch keine Aussagen gemacht werden können. In […]

Metaanalysen und Fall-Kontroll-Studie zur Frage der Suizidalität unter Therapie mit SSRI

Seit mehr als 10 Jahren wird in einer sehr kontroversen und differenzierten wissenschaftlichen Diskussion die Meinung vertreten, dass selektive Serotonin-Wiederaufnahme(Reuptake)-Inhibitoren (SSRI) die Suizidalität depressiver Patienten fördern (5, 6, 7, 8). In einem Heft des British Medical Journal erschienen kürzlich drei Artikel und ein zusammenfassender Kommentar zu diesem Thema (1, 2, 3, 4). D. Ferguson et […]

Medikamenten-induzierte abnorme QT-Zeit-Verlängerung und Torsade de Pointes

Zusammenfassung: Rhythmusstörungen vom Typ Torsade de Pointes (TdP) sind eine potentiell lebensbedrohliche unerwünschte Wirkung (UAW) von solchen Arzneimitteln, die das QT-Intervall im Oberflächen-EKG verlängern. Nicht nur Kardiaka, sondern auch zahlreiche Substanzen mit nicht-kardialer Indikation können dies bewirken. Die Besonderheiten dieser speziellen UAW müssen jedem bekannt sein, der diese Arzneimittel einsetzt bzw. verschreibt. Die Zulassungsbehörden sind […]

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) von Antidepressiva

Am 22. März 2004 teilte die U.S. Food and Drug Administration auf ihrer Web-Site mit (4), daß sie die Hersteller von Antidepressiva aufgefordert hat, einen Warnhinweis in die Patienteninformation aufzunehmen: Unter der Therapie könne sich die Depression verschlimmern, bis hin zur Suizidalität. Die betroffenen Medikamente sind: Fluoxetin (z.B. Fluctin®), Sertralin (z.B. Gladem®, Zoloft®), Paroxetin (z.B. […]

Das Reizdarm-Syndrom. Rationale Diagnostik und Differentialtherapie

Zusammenfassung: Das Reizdarm-Syndrom ist eine Ausschlußdiagnose. Die Therapie richtet sich nach den jeweiligen Symptomen, z.B. Diarrhö, Obstipation, abdominelle Schmerzen. Oft sind Medikamente überflüssig. Falls Änderungen der Eßgewohnheiten und des Lebensstils sowie Psychotherapie nicht die gewünschte Besserung bringen, ist eine zusätzliche medikamentöse Therapie indiziert, die auch häufig wirksam ist. Es gibt aber auch therapierefraktäre Patient(inn)en, für […]

Psychosoziale Einflüsse auf Entstehung und Prognose der Koronaren Herzkrankheit

Zusammenfassung: Entstehung und Verlauf der Koronaren Herzkrankheit sind mit speziellen psychosozialen Risikofaktoren assoziiert. Im Rahmen eines Myokardinfarkts treten Angst-Syndrome bei 50% und nach einem Myokardinfarkt Depressionen bei 20-25% der Patienten auf. Depression, Angst und Streß haben – gemeinsam mit besonderen Persönlichkeitszügen – einen erheblichen ungünstigen Einfluß auf die Prognose der Koronaren Herzkrankheit und erhöhen das […]

Orthostatische Hypotension durch das Antidepressivum Paroxetin

Eine orthostatische Hypotension ist eine bekannte Nebenwirkung bei der Behandlung depressiver Patienten mit trizyklischen Antidepressiva und Monoaminoxidase-Hemmern. Bei Anwendung der neueren, mit der selektiven Wiederaufnahme von Serotonin (SSRI) in zerebrale Neurone interferierenden Substanzen ist diese Nebenwirkung offenbar sehr selten oder weniger ausgeprägt. Unter der Rubrik „Drug Points“ wird im Brit. Med. J. (1998, 316, 595) […]