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Zusammenfassung: Eine aktuelle Untersuchung ergab bei einem mit CT ermittelten koronaren Kalzium-Score von 0 bzw. < 10 sowie beim Fehlen atherosklerotischer Plaques in den Karotiden (Sonographie) besonders starke negativ-prädiktive Auswirkungen auf das kalkulierte Risiko kardiovaskulärer Ereignisse. Solche Befunde, die also das prognostizierte Risiko herabstufen, könnten bei der Entscheidung gegen die Einleitung einer primärpräventiven Statin-Medikation hilfreich […]
Über eine seltene, aber wahrscheinlich wichtige Arzneimittelinteraktion auf der Ebene hepatozellulärer Transportproteine berichtet im Br. J. Clin. Pharmacol. eine Gruppe aus der Schweiz (1). In dem geschilderten Fall erlitt ein 85-jähriger Mann eine schwere Rhabdomyolyse mit Nierenversagen, weil er zugleich auch Sacubitril/Valsartan und Rosuvastatin eingenommen hatte. Der beschriebene Patient hatte einen Diabetes mellitus, eine koronare […]
Ob auch ältere Menschen zur Prävention kardiovaskulärer Ereignisse Statine einnehmen sollten und wenn ja, bis zu welchem Alter, wird immer wieder kontrovers diskutiert. Das liegt u.a. daran, dass in den meisten randomisierten kontrollierten Studien (RCT) der Anteil der Patienten > 75 Jahre sehr gering war bzw. dass diese erst gar nicht in die Studien eingeschlossen […]
Eine Kohortenstudie aus Katalonien greift ein wichtiges, aber von der klinischen Forschung vernachlässigtes Thema auf: die Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen (CVD) bei älteren Menschen mittels Statinen. Während die Leitlinien Statine in der Sekundärprävention (bei Hochrisiko) unabhängig vom Alter empfehlen, sind die Empfehlungen zur Primärprävention uneinheitlich. Ob überhaupt, ab welchem Grundrisiko und wie lange mit Statinen behandelt […]
Derzeit findet sich in medizinischen Fachzeitschriften sehr viel Sekundärliteratur zur lipidsenkenden Therapie und der Bedeutung von PCSK-9-Hemmern (Proproteinkonvertase Subtilisin/Kexin Typ 9). Gebetsmühlenartig werden die neu festgelegten Therapieziele (LDL-C < 70 mg/dl in der Sekundärprophylaxe) wiederholt oder unterboten („as low as possible“; 1). Über die vielen, mit diesem Konzept verbundenen Unsicherheiten haben wir mehrfach berichtet (2). […]
In der Märzausgabe des ARZNEIMITTELBRIEFS haben wir in einer Kleinen Mitteilung „Therapie mit Statinen: akzeptables Risiko und deutlicher Nutzen bei adäquater Indikation“ (1) über einen in Lancet erschienenen, umfangreichen Übersichtsartikel des Population Health Department der Universität Oxford (mit zahlreichen britischen und US-amerikanischen Ko-Autoren) zum Nutzen-Risiko-Verhältnis von Statinen berichtet (2). In Form einer kleinen Tabelle zitierten […]
Frage von U.N. aus N.: >> Ich bin Arzt i.R. und habe selbst eine Statin-Myopathie ohne Erhöhung der Kreatinkinase (CK) mit Muskelschmerzen und -schwäche im Laufe einer 15-jährigen Statin-Therapie entwickelt. Vor 1,5 Jahren wurden die Statine schließlich abgesetzt, und ich bekam Evolocumab. Danach kam es zu einer Reduktion der Muskelbeschwerden um nur 50%. Wie schätzen […]
Kürzlich ist im Lancet ein ausführlicher, 29seitiger Übersichtsartikel britischer Autoren zum Nutzen-Risiko-Verhältnis von Statinen erschienen (1). Er enthält mehrere wesentliche und praxisrelevante Aspekte. Nachgewiesene Wirksamkeit einer LDL-Senkung durch Statine: Mehrere große randomisierte kontrollierte Studien (RCT) haben gezeigt, dass durch Statine mit jedem mmol/l (ca. 40 mg/dl) LDL-Senkung pro Jahr (ab dem zweiten Behandlungsjahr; im ersten […]
Frage von Dr. M.S. aus F.: >> Ein Ende 50-jähriger Patient erhält bei LDL-Werten von 217 mg/dl ohne sonstige Risikofaktoren, aber mit an den Karotiden nachgewiesener Arteriosklerose eine Primärprophylaxe mit Atorvastatin (5 mg/d). Höhere Dosierungen führten zu Muskelschmerzen. Der Patient berichtet, dass die (zweite) Schwangerschaft seiner Frau wegen Verschwindens der Herztöne per Abrasio beendet werden […]
Frage von Dr. L. aus S.: >> Eine 63-jährige sportliche, normalgewichtige Dame (Turnlehrerin) hat eine familiäre Hyperlipoproteinämie (FH). Ohne Therapie liegen die Werte des Gesamtcholesterins um 500 mg/dl und das LDL-C um 230 mg/dl. Die Mutter hatte mit 70 Jahren einen Herzinfarkt, ansonsten ist die Familienanamnese hinsichtlich Koronarer Herzkrankheit (KHK) und Schlaganfall leer. Die asymptomatische […]
Herr A.K. aus N. schreibt: >> Erlauben Sie mir eine Anmerkung zur aktuell publizierten IMPROVE-IT-Studie. Nachdem diese Studie schon im Vorfeld von zahlreichen „Experten“ hoch gelobt wurde, habe ich mit Spannung die Volltext-Publikation erwartet. Ja, es stimmt, es konnte erstmals der Nachweis einer wirksamen LDL-Senkung durch ein Nicht-Statin erbracht werden. Die Studie hält aber einer […]
Das Absetzen von Arzneimitteln im Kontext von Polypharmakotherapie und begrenzter Lebenserwartung ist ein wichtiges Thema. Es gibt viele Meinungen hierzu, aber nur Weniges kann als gesichert gelten. Das Absetzen von Medikamenten berührt viele Aspekte, u.a. ethische und juristische. So lange keine randomisierten kontrollierten Studien (RCT) zur Sicherheit des Absetzens von Arzneimitteln existieren, können einschlägige Empfehlungen […]
Die sekundäre Prävention nach Myokardinfarkt oder Schlaganfall mit einem Statin ist allgemein akzeptiert. Auch bei Personen, bei denen keine kardiovaskulären Erkrankungen bekannt sind, die also ein niedrigeres Erkrankungsrisiko haben, wirken Statine protektiv, wenn auch absolut in geringerem Maße (Primärprävention; 1, 2). Ganz allgemein gilt der Grundsatz: je höher das kardiovaskuläre Risiko, desto größer ist die […]
Ezetimib hemmt die enterale Resorption von Cholesterin und senkt dadurch deutlich die LDL-Cholesterin-Konzentration (LDL-C) im Serum (vgl. 1). Der Wirkstoff ist seit 2002 als Monopräparat (Ezetrol®) und seit 2004 in der Kombination mit Simvastatin (Inegy®) zur Behandlung der primären Hypercholesterinämie und der homozygoten familiären Hypercholesterinämie zugelassen (in Kombination, falls eine alleinige Statin-Therapie „unzureichend“ ist und […]
Trotz der Fortschritte in der supportiven Behandlung des „Acute Respiratory Distress Syndrome“ (ARDS) ist die Letalität besonders hoch bei Patienten mit gleichzeitiger Sepsis (1). Dabei führen Entzündungsreaktionen zu ausgedehnten zellulären Schäden in der Lunge und in anderen Organen. Wirkstoffe, die diese Entzündungsreaktionen abschwächen, könnten theoretisch bei Sepsis allgemein und speziell beim ARDS klinisch zur Verbesserung […]