Schlagwort: Diarrhö

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EHEC – Therapieversuche beim Toxin-assoziierten hämolytisch-urämischen Syndrom

Wir erleben gerade die größte Epidemie mit enterohämorrhagischen E. coli (EHEC), die jemals in Deutschland aufgetreten ist. Es handelt sich um einen Keim mit dem ungewöhnlichen Serotyp O104:H4, einen Extended-spectrum-beta-lactamase (ESBL)-Bildner, der möglicherweise aus einem unkontrollierten Antibiotikaeinsatz, z.B. in der Nutztierhaltung, resultiert. Er bildet das Shiga-like Toxin 2, das für die hämorrhagische Kolitis und die […]

Fidaxomicin, ein neues Antibiotikum, zur Behandlung der Clostridium-difficile-assozierten Diarrhö

Über die Probleme der Clostridium-difficile-assozierten Diarrhö (CDAD) haben wir mehrfach berichtet (1-4). Die CDAD spricht auf eine initiale antibiotische Behandlung mit Metronidazol oder Vancomycin meist gut an, aber bei ca. 20-30% der Patienten kommt es zu einem Rezidiv (5-6). Deshalb sind neue Strategien wichtig. Nun wurde in einer Phase-III-Studie ein neues, schlecht resorbierbares Antibiotikum, Fidaxomicin […]

Nutzen einer pentavalenten Rotavirus-Impfung in Entwicklungsländern

Vor einigen Jahren haben wir über Sicherheit und Wirksamkeit neuer oraler Rotavirus-Impfstoffe bei Kindern in Lateinamerika und Finnland berichtet (1-3). Die Originalarbeiten wurden, obwohl im N. Engl. J. Med. erschienen, vom Lancet zu den besten des Jahres 2006 gewählt (4). Die meisten (ca. 85%) der mehr als 500.000 Kinder, die weltweit jährlich an Rotavirus-Infektionen sterben, […]

Zusätzliche Therapie mit monoklonalen Antikörpern bei Clostridium-difficile-assoziierter Diarrhö?

Die Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö (CDAD) ist meistens eine Komplikation einer Antibiotika-Behandlung und ein zunehmendes klinisches Problem, besonders bei schwer kranken und alten Patienten (neuere Übersichten bei 1, 2; s.a. 3). Obwohl die CDAD auf eine antibiotische Behandlung mit Metronidazol oder Vancomycin initial gut anspricht, kommt es bei ca. 20% der Patienten zu einem Rezidiv (1-3). Deshalb […]

Protonenpumpenhemmer: zu häufige Verordnung und Risiken bei Dauertherapie

Zusammenfassung: Protonenpumpenhemmer (PPI) gehören zu den am häufigsten verordneten Arzneimitteln. Oft werden sie ohne klare Indikation, in zu hoher Dosierung und zu lange verschrieben. Die allgemein gute Verträglichkeit und das geschickte Marketing („Magenschutz”) dieser Substanzgruppe hat zu dieser Situation beigetragen. Immer mehr Patienten erhalten eine PPI-Dauertherapie. Die empfohlene „Step-down”-Behandlung wird oft vergessen oder dadurch erschwert, […]

Schützen Lactobacillus-haltige Probiotika vor einer Antibiotika-assoziierten Diarrhö?

Der Wert von Probiotika in der Gastroenterologie wird nach wie vor kontrovers eingeschätzt. Die Antibiotika-assoziierte Diarrhö ist ein zunehmendes medizinisches und ökonomisches Problem. Sie tritt bei 5-25% der Patienten, die im Krankenhaus wegen einer Infektion antibiotisch therapiert werden müssen, auf (1). Clostridium difficile wird in 15-25% als Ursache für eine Antibiotika-assoziierte Diarrhö gefunden (2). Insbesondere […]

Tolevamer – eine nicht-antibiotische Behandlung der Clostridium-difficile-assoziierten Diarrhö

Die Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö (CDAD) ist eine meistens iatrogene Komplikation der Behandlung mit Antibiotika und ein zunehmendes klinisches Problem, insbesondere bei schwer kranken und alten Patienten (neuere Übersichten 1, 2, s.a. 3). Weitere Risikofaktoren für diese Erkrankung sind Dauer der Hospitalisierung, operative Eingriffe am Gastrointestinaltrakt und die Behandlung mit Säureinhibitoren (1). Der Schweregrad der Erkrankung ist […]

Durchfälle bei Reisenden und Reiserückkehrern: Prophylaxe und Therapie

Zusammenfassung: Die wichtigste therapeutische Maßnahme bei infektiöser Diarrhö ist – unabhängig von der Ursache – die Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution. Eine chronische infektiöse Diarrhö muss nach gründlicher Klärung der Ursache (manchmal unter Einbeziehen endoskopischer Verfahren) zielgerichtet behandelt werden. Die Ursachen hierfür sind bei Immungeschwächten vielfältig, bei Immunkompetenten ist die häufigste Ursache eine Infektion mit Giardia lamblia. […]

Therapie der Clostridium-difficile-assoziierten Diarrhö: Kombination von Metronidazol plus Rifampicin oder Monotherapie mit Metronidazol?

Die Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö (CDAD) ist eine meist nosokomiale Infektion mit milden Verlaufsformen bis hin zur lebensbedrohlichen pseudomembranösen Kolitis. Infektionen mit C. difficile sind weltweit ein zunehmendes Problem, das erhebliche Kosten verursacht. Dem Gesundheitswesen in Europa entstehen pro Jahr durch diese Infektion (geschätzt) 3 Milliarden EUR Mehrkosten (1, 2). Die Letalität liegt im Durchschnitt bei 1-2%, […]

Zwei erfolgversprechende neue Impfstoffe gegen Rotaviren

Im ersten Januarheft des N. Engl. J. Med. wurde in zwei Arbeiten über die Ergebnisse zweier neu entwickelter Impfstoffe gegen Rotaviren berichtet (1, 2). Der Impfstoff der ersten Studie (1) basiert auf einem abgeschwächten humanen Rotavirus-Stamm (G1P, Rotarix®, GlaxoSmithKline Biologicals), der andere Impfstoff (2) ist ein lebendes, genetisch rekombiniertes human-bovines Rotavirus (RotaTeq®, Merck, USA), das […]

Neue Arzneimittel 2004

Im Oktober 2005 erschien der Arzneiverordnungs-Report 2005 (1). Er beschreibt wie alljährlich die Verordnungspraxis im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nach Analyse der 400 Millionen ausgestellten Rezepte. Durch das GKV-Modernisierungsgesetz haben sich bekanntermaßen ganz erhebliche Änderungen ergeben, die die Kosten in diesem Bereich um 2,5 Milliarden EUR auf 21,7 Milliarden EUR gesenkt haben. Auf die […]

Rifaximin zur Prophylaxe von Reisediarrhö in Mexiko

Reisediarrhö in subtropischen Ländern wird zu einem Teil (ca. 20%) durch Enterotoxin-produzierende Escherichia-coli-Stämme verursacht. Die Reisediarrhö ist eine selbst-limitierende, meist harmlose Erkrankung (s.a. 1). Sehr häufig wird zur Behandlung von Reisediarrhö der Opioid-Agonist Loperamid angewendet, der die Darmmotorik und die intestinale Flüssigkeitssekretion hemmt. Bei bakterieller Enteritis mit Fieber und eventuell blutiger Diarrhö ist Loperamid jedoch […]

Prophylaxe Antibiotika-assoziierter Diarrhöen durch Komedikation von Hefen oder Laktobakterien

Diesem interessanten Thema sind eine Metaanalyse von A.L. D´Souza et al. aus London (Brit. Med. J. 2002, 324, 1361) und ein Editorial von F. Barbut und J.L. Meynard aus Paris (gleiches Heft S. 1345) gewidmet. 5-30% aller mit Antibiotika behandelten Patienten entwickeln mehr oder weniger schwere Diarrhöen (Antibiotika-assoziierte Diarrhö = AaD), die nach Beeinträchtigung der […]

Richtlinien für die Behandlung der Chemotherapie-induzierten Diarrhö

Schwere, durch Zytostatika (z.B. Fluorouracil plus Kalziumfolinat, lrinotecan) ausgelöste Diarrhöen verzögern die Fortsetzung der Chemotherapie, vermindern die Compliance des Patienten und können zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Dehydratation, Elektrolytstörungen und Niereninsuffizienz führen. Pathophysiologisch liegen der Chemotherapie-induzierten Diarrhö (CID) verschiedene Faktoren zugrunde, die letztlich zu einem Ungleichgewicht zwischen Absorption und Sekretion von Flüssigkeit und Elektrolyten im Dünndarm […]