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In der Juni-Ausgabe (1) haben wir über den Vorschlag der American Diabetes Association (2) berichtet, den HbA1c-Wert mehr als bisher als diagnostisches Kriterium für Diabetes mellitus (DM) zu verwenden. Ziemer et al. (3) veröffentlichten jetzt die Ergebnisse zweier US-amerikanischer Querschnitts-Studien mit der Fragstellung, ob bei Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft in den USA gleiche diagnostische Kriterien […]
Die meisten Leitlinien zur Osteoporosetherapie empfehlen orale Kalzium-Supplemente (mit oder ohne Vitamin D), wenn die orale Kalziumzufuhr weniger als 1000 mg/d beträgt (1-3). Die Gesamtzufuhr (Nahrung plus Supplement) sollte jedoch 1500 mg/d nicht überschreiten. Solche Supplemente gelten als „Basistherapie” bei Osteoporose, obwohl dadurch die Häufigkeit von Frakturen nicht (4) oder nur marginal (5) gesenkt und […]
Zwischen normalem und diabetischem Nüchtern-Blutzucker und zwischen normalem und hypertensivem Blutdruck gibt es keine scharfen Grenzen. Die Diagnosen Diabetes mellitus und arterielle Hypertonie basieren auf vereinbarten Grenzwerten, oberhalb derer Sekundär-Morbidität und Mortalität in einem Maße zunehmen, dass eine Therapie der Hyperglykämie bzw. des hohen Blutdrucks mit dem Ziel der Risikoreduktion angezeigt erscheint. Bisher wurde ein […]
Über die Ergebnisse der ACCORD-Studie bei Patienten mit unterschiedlich strenger Blutzuckereinstellung bei Diabetes mellitus Typ 2 (DM2) haben wir 2008 berichtet (1, 2). Die Studie wurde nach einer medianen Beobachtungsdauer von 3,4 Jahren vorzeitig beendet, da die Sterblichkeit der intensiver behandelten Patienten (Ziel-HbA1c: < 6%) gegenüber der Standardbehandlung (Ziel-HbA1c: 7-7,9%) signifikant höher war. ACCORD ist […]
Ob eine milde oder mäßige Hypercholesterinämie oder Hypertonie unbedingt behandelt werden muss, hängt ab von der Höhe des kardiovaskulären Gesamtrisikos, das z.B mit dem PROCAM-Risiko-Rechner, dem ARRIBA-Score oder dem Framingham-Algorithmus aus Alter, Geschlecht, Blutdruck, Cholesterinkonzentration, Diabetes mellitus, Rauchgewohnheiten, Familienanamnese abgeschätzt werden kann. Je höher das Gesamtrisiko, desto wichtiger sind die einzelnen Risikofaktoren. Darin besteht weitgehend […]
Dabigatran (Pradaxa®, Boehringer Ingelheim) ist ein neuer oraler, direkter Thrombinantagonist, der in der EU seit März 2008 zur perioperativen Thromboseprophylaxe nach Hüft- und Kniegelenkoperationen zugelassen ist (1). Wie bei neuen Antikoagulanzien üblich, soll das Anwendungsgebiet in der Folge auch auf kardiologische Indikationen ausgedehnt werden (2). Diesem Ziel ist der Hersteller mit der kürzlich publizierten und […]
Dr. X.Y. aus Dortmund (Initialen anonymisiert) schickt uns eine Stellungnahme der Firma Boehringer Ingelheim zu unserem Artikel „Azetylsalizylsäure plus Dipyridamol – kein Mittel der ersten Wahl” (1). Sie wurde ihm von einem Pharmareferenten der Firma Boehringer übergeben. Daraus ist zu schließen, dass möglicherweise viele unserer Leser diese Stellungnahme erhalten haben. Wir möchten sie daher etwas […]
Wir haben mehrfach über Studien zur Prävention von Karzinomen oder kardiovaskulären Krankheiten durch Langzeit-Einnahme von Vitaminen berichtet. Alle hatten ein negatives Ergebnis und zeigten zum Teil sogar ein höheres Risiko auf (1-4). Deshalb sollen drei kürzlich erschienene Studien, ebenfalls mit negativem Ausgang, gemeinsam besprochen werden. Im Rahmen der Physicians’ Health Study nahmen 14 641 US-amerikanische […]
Rosuvastatin, ein typisches „Me-too-Päparat” zur Cholesterinsenkung, ist in Österreich – im Gegensatz zu Deutschland – zugelassen und wird kräftig beworben (Crestor®, AstraZeneca). Die jüngst im N. Engl. J. Med. publizierte JUPITER-Studie kommt dem Hersteller und Sponsor nun sehr gelegen (1). Scheinbar eindrucksvoll konnte an einer Studienpopulation von 17 802 Probanden mit normalen Cholesterinwerten (Ausgangs-LDL-Cholesterin < […]
Zusammenfassung: Die präferenzielle Empfehlung für die Kombination ASS plus Dipyridamol (Aggrenox®) als Sekundärprophylaxe nach akutem Schlaganfall ist nicht ausreichend begründet. Zudem ist diese Kombination gegenüber ASS etwa 50fach teurer. Bei Patienten nach Schlaganfall, die nicht antikoaguliert werden müssen, ist ein Thrombozytenaggregationshemmer zwingend indiziert. Die Auswahl der Substanz ist nach UAW (Magenverträglichkeit, Kopfschmerzen), Begleiterkrankungen (Ulkusanamnese, pAVK), […]
Telmisartan (Micardis®, Kinzalmono®) ist ein relativ spät auf den Markt gekommener Angiotensin-Rezeptor-Blocker (AT-II-RB) mit Tablettendosen von 20, 40 und 80 mg. Er wurde, wie alle AT-II-RB für die Behandlung der essentiellen Hypertonie zugelassen. Im N. Engl. J. Med. ist jetzt eine umfangreiche Studie zur Schlaganfall-Rezidivprophylaxe mit Telmisartan im Vergleich mit Plazebo erschienen (1). Die Patienten […]
Wie relevant sind die Ergebnisse der HYVET-Studie? Prof. F.P.M. aus Groß Rodensleben schreibt: >> Eine antihypertensive Therapie ist auch bei über Achtzigjährigen denkbar, aber – Prioritäten setzen! Die Daten der HYVET-Studie (1) sprechen leider nicht so eindeutig für eine antihypertensive Therapie bei sehr alten Menschen mit systolischen Blutdruckwerten > 160 mmHg, wie in der Rezension […]
In den letzten Jahren sind drei große klinische Studien erschienen zum Wirkungsvergleich von ACE-Hemmern und Angiotensin-II-Rezeptor-Blockern (AT-II-RB) bei Hypertonie und Herzinsuffizienz (1-3). Sie kommen mehr oder weniger übereinstimmend zu der Aussage, dass die Wirksamkeit im Prinzip gleich ist, AT-II-RB etwas seltener UAW haben, aber teurer sind. Nun sind die Ergebnisse einer vierten Studie zum Thema […]
Da bei alten Menschen kardiovaskuläre Komplikationen infolge einer Hypertonie häufiger auftreten als bei jüngeren, ist die absolute Risikoreduktion für solche Ereignisse durch eine wirksame antihypertensive Therapie bei älteren Menschen besonders deutlich. Unklar war die Datenlage zur Effektivität dieser Therapie bisher bei sehr alten Menschen (> 80 Jahre). Unter Federführung von Kollegen des Imperial College London […]
Unter der Rubrik „Clinical Practice” brachte das N. Engl. J. Med. kürzlich einen Artikel zum Thema isoliert systolische Hypertonie aus der Feder von A.V. Chobanian aus Boston (1). Behandelnden Ärzten ist oft nicht bewusst, dass auch eine isoliert systolische Hypertonie (ISH, systolischer RR > 140 mm Hg bei diastolischem RR < 90 mm Hg) das […]