L-Thyroxin (Levothyroxin) gehört seit Jahren zu den am häufigsten verordneten Wirkstoffen in Deutschland (vgl. , ). L-Thyroxin-haltige Präparate gelten als Arzneimittel mit geringer therapeutischer Breite, bei denen schon eine geringfügige Änderung der Dosis oder Konzentration des Wirkstoffs infolge eines Präparatewechsels zu klinisch relevanten Wirkungsveränderungen führt. Deswegen hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) L-Thyroxin im Jahr 2014 auf die […]
Levothyroxin (T4) ist ein in „entwickelten“ Ländern sehr häufig verordnetes Medikament – oft ohne zwingende Indikation und in zu hoher Dosierung (vgl. 1). Wir haben 2017 (2) über eine randomisierte kontrollierte Studie berichtet, die ergab, dass eine T4-Substitution bei älteren Menschen mit subklinischer Hypothyreose (SH = nur erhöhtes TSH bei normaler T4-Konzentration im Blut) keinen […]
L-Thyroxin (Levothyroxin) gehört seit Jahren zu den am meisten verordneten Arzneimitteln. Trotz wiederholter Mahnungen vor einem „Overuse“ steigen die Verordnungszahlen seit Jahren weiter an (1). Hauptindikation für Schilddrüsenhormone ist die symptomatische Hypothyreose, z.B. nach einer Thyreoiditis oder nach Thyreoidektomie. Dagegen ist die milde subklinische Hypothyreose – Definition: erhöhtes TSH < 10 mU/l bei normalen Werten […]
Die übermäßige Anwendung und Inanspruchnahme medizinischer Maßnahmen kann Patienten schaden und verschwendet Ressourcen (vgl. 1). Eine US-amerikanische Arbeitsgruppe veröffentlicht seit 2016 jährlich eine systematische Übersichtsarbeit zu aktuellen Publikationen, die belegen, dass „weniger“ oft „mehr“ sein kann. Nun ist die Aktualisierung für das Jahr 2019 erschienen (2). Für die Untersuchung nutzten die Autoren zwei Datenbanken und […]
Im Oktober 2016 haben wir in unserem Hauptartikel die Substitutionstherapie bei latenter oder subklinischer Hypothyreose (SCH) diskutiert (1). Deren Definition ist ein erhöhter TSH-Wert bei noch normalem freiem L-Thyroxin im Serum/Plasma. Der letzte Satz unserer Zusammenfassung lautete: Zu möglichen Vorteilen einer Thyroxin-Substitution bei leichter subklinischer Hypothyreose gibt es keine randomisierten kontrollierten Langzeitstudien. Eine solche Multicenterstudie […]
Zusammenfassung: Die subklinische Hypothyreose (SCH) ist zunächst nur eine Labordiagnose: erhöhtes TSH bei noch normalem freiem Thyroxin (fT4) und freiem Trijodthyronin (fT3). Die meisten Personen mit SCH bedürfen nur der weiteren Beobachtung, um das mögliche Fortschreiten zu einer manifesten Hypothyreose rechtzeitig zu erkennen. Dabei sind erhöhte Antikörpertiter gegen Schilddrüsen-Antigene (Schilddrüsen-Peroxidase = TPO-AK, Thyreoglobulin = Tg-AK) […]
Zusammenfassung: Im Verlauf einer Behandlung mit Amiodaron, das mit den Schilddrüsenhormonen strukturverwandt ist, entwickeln 15-20% der Patienten Störungen der Schilddrüsenfunktion – in unseren Regionen vor allem eine Hyperthyreose. Es wird ein Typ 1 (Thyreotoxikose durch Jodexzess) von einem Typ 2 (Thyreoiditis) unterschieden. Viele Patienten haben Mischformen. Die Behandlung der Amiodaron-induzierten Hyperthyreose ist komplex, langwierig und […]
Dr. C.L. aus Berlin schreibt (gekürzt): >> Seit Jahren bin ich Leser Ihrer Zeitschrift. Ihr Artikel „Behandlung der manifesten und subklinischen Hypothyreose in der Schwangerschaft“ (1) dürfte ambulant praktizierende Ärzte vieler Fachrichtungen interessieren. Wie in einem kurzen Satz angeklungen (Tagesrhythmus, morgendliche Messung), wird der TSH-Wert von vielen Faktoren beeinflusst, z.B. Alter, Fasten, Medikamente, Schlafentzug. Ich […]
Zusammenfassung: Die sorgfältige Substitution einer bekannten Hypothyreose mit Thyroxin ist vor und während einer Schwangerschaft wichtig für eine normale Entwicklung des Embryos und Fetus. Bei primärer Hypothyreose soll der TSH-Wert im 1. Trimenon auf < 2,5 mU/l, in den späteren Monaten auf < 3,0 mU/l eingestellt werden. Auf die Einnahme-Adhärenz ist zu achten. Unter subklinischer […]
Etwa 10% der Patienten mit Vorhofflimmern (Vofli) leiden an Hyperthyreose (1). Das ist gut bekannt. Die Pathogenese ist jedoch noch nicht völlig klar. Wie aber ist es umgekehrt betrachtet, d.h. wie ist das gesamte Spektrum der Schilddrüsenfunktion – von Hypothyreose bis Hyperthyreose – mit Vofli assoziiert? Dazu gibt es jetzt eine sehr große Registerstudie aus […]
Bioäquivalenz von Levothyroxin-Präparaten Frau Dr. A.B. aus Calw schreibt: >> Eine Apotheke hat bei L-Thyroxin vehement um ein Aut-idem-Kreuz durch den verordnenden Arzt gebeten, um nicht einen Austausch gemäß der vereinbarten Rabattverträge zwischen den Herstellern und Krankenkassen vornehmen zu müssen. Bei einem Präparatewechsel seien nämlich jedesmal TSH-Kontrollen notwendig, denn die L-Thyroxin-Präparate unterschieden sich in ihrem […]
Unter Thyreo(ideo)logen wird weiterhin kontrovers diskutiert, ob thyreoidektomierte Patienten nur mit L-Thyroxin (T4) oder mit einer Kombination aus L-Trijodthyronin (T3) und T4 substituiert werden sollten. Wir haben vor neun Jahren eine im N. Engl. J. Med. veröffentlichte Studie besprochen, die zu belegen schien, dass sich ein Teil der hypothyreoten Patienten unter T4/T3-Substitution besser fühlen als […]
Amiodaron (A) ist ein wirksames und heutzutage häufig eingesetztes Antiarrhythmikum. Besonders bei der häufigsten Herzrhythmusstörung, dem Vorhofflimmern, wird es vermehrt verordnet, da es auch bei Patienten mit struktureller Herzerkrankung (KHK, Linkshypertrophie, Kardiomyopathien, Vitien) und bei Herzinsuffizienz nicht negativ inotrop ist (vgl. 1). Betroffen vom Vorhofflimmern und damit der Verordnung von A sind häufig ältere Patienten. […]
Sunitinib (SUTENT®) wurde im Juli 2006 von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMEA) für die Behandlung von Patienten mit nicht resezierbaren Gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) sowie fortgeschrittenen und/oder metastasierten Nierenzellkarzinomen (RCC) zugelassen. Die Behandlung mit Sunitinib sollte nur erfolgen bei Patienten, bei denen eine vorangegangene zytokinbasierte Therapie mit Interleukin-2 oder Interferon-Alpha (RCC) bzw. Imatinib (GIST) keine Wirkung mehr […]
In den ersten 13 Schwangerschaftswochen ist der Fetus voll auf die Thyroxin(T4)-Versorgung durch die Mutter angewiesen. Danach produziert die kindliche Schilddrüse selbst T4. Eine Unterversorgung des Fetusses mit T4 kann zu Störungen der Hirnentwicklung, zu verminderter Intelligenz und zu erhöhter fetaler Letalität führen. Bei gesunden Frauen nimmt die T4-Sekretion während der Schwangerschaft zu. Frauen mit […]