Zur Häufigkeit von Krankenhausaufnahmen aufgrund von Arzneimittel-Nebenwirkungen veröffentlichten Munir Pirmohamed und seine Kollegen im Jahr 2004 eine wichtige Studie, die in den folgenden Jahren häufig zitiert wurde ( vgl. ). Damals stellten die Forscher fest, dass bei 6,5% der Krankenhausaufnahmen (internistische und chirurgische Aufnahmen von Personen > 16 Jahre) Nebenwirkungen vorlagen. 80% (n = 980) der Nebenwirkungen wurden als ursächlich […]
Nebenwirkungen (vgl. Definitionen Tab. 1) können bei fachgerechter Anwendung eines Arzneimittels oder mehrerer Arzneimittel, z.B. durch Wechselwirkungen, auftreten. Sie sind nur bedingt vorherzusehen und daher grundsätzlich nicht zu vermeiden. Vermeidbar sind demgegenüber Medikationsfehler, die von der Verordnung bis hin zur Applikation bzw. Einnahme des Arzneimittels entstehen können. Medikationsfehler können sowohl im Krankenhaus als auch im […]
Im Krankenhaus erworbene Infektionen sind eine wichtige Ursache für Morbidität und Mortalität weltweit. In der Laienpresse und auch von verschiedenen Fachgesellschaften wird immer wieder über Zahl und Ausmaß dieser Infektionen spekuliert (1-4), ohne dass hierfür in Deutschland oder anderswo verlässliche Zahlen vorgelegt wurden. Die letzte Schätzung der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) aus […]
„Pfuscher oder Retter – Wie Patienten den richtigen Arzt finden” so titelte der „Spiegel” kürzlich und kündigte an, dass immer mehr Krankenhäuser damit beginnen, ihre Ergebnisse und Komplikationsraten zu veröffentlichen. Da diese „Transparenz” in einer kompetitiven Marktsituation möglicherweise weniger den Patienten, sondern den Krankenhausbetreibern nutzen soll, gilt auch hier: Trau keinem Qualitätssiegel, dass Du nicht […]
Der Übergang von einem Krankenhausaufenthalt zurück in die ambulante Behandlung ist ein komplexer Prozess, der besondere Risiken birgt, gerade in der Arzneimitteltherapie. In der Zeit unmittelbar nach der Entlassung geschehen besonders viele Medikationsfehler (Doppelt-Einnahmen, Irrtümer bei Umstellung auf Generika etc.). Auch das Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) sowie für eine dadurch bedingte erneute stationäre Aufnahme […]
Über das Dilemma der Polypharmakotherapie bei älteren polymorbiden Patienten haben wir schon mehrfach berichtet (1-3). Die möglichen Konsequenzen von „Vielverschreibung” werden durch eine jüngst publizierte Arbeit aus den Niederlanden aufgezeigt (4). Eine Arbeitsgruppe aus Rotterdam und Amsterdam hat aus drei verschiedenen Diagnoseregistern (Nationales Statistik Institut = CBS, Medical Registration = LMR und Hospital Discharge Registry) […]
Zusammenfassung: Fehler bei der Arzneimitteltherapie gehören zu den wichtigsten Qualitätsmängeln bei stationärer Krankenversorgung. Sie treten besonders an Schnittstellen der Versorgung auf, wo naturgemäß viele Informationen übergeben und bewertet werden müssen, z.B. Schichtwechsel des Personals oder Verlegungen und Entlassungen von Patienten. Außerdem sind sie abhängig von der Qualifikation der Handelnden, den lokalen Arbeitsabläufen und der Komplexität […]
Ein wesentliches Element der Qualitätskontrolle im Krankenhaus ist die Erfassung unerwünschter Ereignisse. Leider sind die angewandten Methoden nicht standardisiert. Sie reichen von „stiller Dokumentation” über Spontanmeldesysteme, anonyme Meldesysteme, automatisierte Erfassungen (z.B. mikrobiologischer Befunde) bis hin zu stichprobenartigen systematisierten Reviews der Patientenakten. So ist auch zu erklären, dass es ganz unterschiedliche Zahlen zur Häufigkeit unerwünschter Ereignisse […]
Der Mitbegründer des ARZNEIMITTELBRIEFS, Herr Prof. H. Kewitz, Berlin, schreibt uns: >> Der kleine Artikel in AMB 2002, 36, 94 ist sehr wichtig, aber was bringt er Neues zum Thema ”Krankenhausaufnahmen wegen UAW?” Was haben die Ärzte in den letzten 20 Jahren in dieser Hinsicht gelernt? Welche Konsequenzen werden sie aus diesem Artikel ziehen? Bereits […]
In Frankreich sind 3,2% der Krankenhauseinweisungen durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) verursacht. Die Inzidenz schwankt zwischen 1,9% bei Patienten unter 15 Jahren und 4,1% bei solchen über 65 Jahren. Etwa 1 Mio. Pflegetage sind nach dieser Analyse auf UAW zurückzuführen. Die Letalität beträgt 0,5% (1). Aus Australien und den USA gibt es ähnliche Zahlen. In Australien […]