Schlagwort: Levothyroxin

Ist der Wechsel von L-Thyroxin-Präparaten doch unproblematisch?

L-Thyroxin (Levothyroxin) gehört seit Jahren zu den am häufigsten verordneten Wirkstoffen in Deutschland (vgl. , ). L-Thyroxin-haltige Präparate gelten als Arzneimittel mit geringer therapeutischer Breite, bei denen schon eine geringfügige Änderung der Dosis oder Konzentration des Wirkstoffs infolge eines Präparatewechsels zu klinisch relevanten Wirkungsveränderungen führt. Deswegen hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) L-Thyroxin im Jahr 2014 auf die […]

Erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern bei alten Menschen, die mit (zu) hohen Dosen Levothyroxin substituiert werden

Levothyroxin (T4) ist ein in „entwickelten“ Ländern sehr häufig verordnetes Medikament – oft ohne zwingende Indikation und in zu hoher Dosierung (vgl. 1). Wir haben 2017 (2) über eine randomisierte kontrollierte Studie berichtet, die ergab, dass eine T4-Substitution bei älteren Menschen mit subklinischer Hypothyreose (SH = nur erhöhtes TSH bei normaler T4-Konzentration im Blut) keinen […]

Irrationale Verordnungen von Schilddrüsenhormonen

L-Thyroxin (Levothyroxin) gehört seit Jahren zu den am meisten verordneten Arzneimitteln. Trotz wiederholter Mahnungen vor einem „Overuse“ steigen die Verordnungszahlen seit Jahren weiter an (1). Hauptindikation für Schilddrüsenhormone ist die symptomatische Hypothyreose, z.B. nach einer Thyreoiditis oder nach Thyreoidektomie. Dagegen ist die milde subklinische Hypothyreose – Definition: erhöhtes TSH < 10 mU/l bei normalen Werten […]

Änderung der Zusammensetzung von Euthyrox®

In der Drug Safety Mail 2019-18 der AkdÄ vom 10.4.2019 wird auf die zu Mitte April/Anfang Mai 2019 veränderte Zusammensetzung des Schilddrüsenhormon-Präparats Euthyrox® der Firma Merck Serono GmbH hingewiesen. Sie besteht darin, dass der Hilfsstoff Laktose gegen die Hilfsstoffe Mannitol und Zitronensäure ausgetauscht wurde. Diese Änderung der Formulierung verfolgte den Zweck, die Stabilität des Wirkstoffs […]

Behandlung der manifesten und subklinischen Hypothyreose in der Schwangerschaft

Zusammenfassung: Die sorgfältige Substitution einer bekannten Hypothyreose mit Thyroxin ist vor und während einer Schwangerschaft wichtig für eine normale Entwicklung des Embryos und Fetus. Bei primärer Hypothyreose soll der TSH-Wert im 1. Trimenon auf < 2,5 mU/l, in den späteren Monaten auf < 3,0 mU/l eingestellt werden. Auf die Einnahme-Adhärenz ist zu achten. Unter subklinischer […]

Leserbrief

Bioäquivalenz von Levothyroxin-Präparaten Frau Dr. A.B. aus Calw schreibt: >> Eine Apotheke hat bei L-Thyroxin vehement um ein Aut-idem-Kreuz durch den verordnenden Arzt gebeten, um nicht einen Austausch gemäß der vereinbarten Rabattverträge zwischen den Herstellern und Krankenkassen vornehmen zu müssen. Bei einem Präparatewechsel seien nämlich jedesmal TSH-Kontrollen notwendig, denn die L-Thyroxin-Präparate unterschieden sich in ihrem […]

Schilddrüsenhormon-Substitution mit T4 oder mit T4 plus T3?

Unter Thyreo(ideo)logen wird weiterhin kontrovers diskutiert, ob thyreoidektomierte Patienten nur mit L-Thyroxin (T4) oder mit einer Kombination aus L-Trijodthyronin (T3) und T4 substituiert werden sollten. Wir haben vor neun Jahren eine im N. Engl. J. Med. veröffentlichte Studie besprochen, die zu belegen schien, dass sich ein Teil der hypothyreoten Patienten unter T4/T3-Substitution besser fühlen als […]

Einsparpotenziale bei Arzneimitteln durch Verschreiben von Generika und Vermeiden teurer Scheininnovationen

Im Oktober ist der Arzneiverordnungs-Report (AVR) 2006 vorgestellt worden (1). Man kann aus ihm das Verordnungsverhalten der Ärzte bei Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung ersehen. Wie in jedem Jahr wird an Hand der Daten darauf hingewiesen, dass es erhebliche Einsparmöglichkeiten gibt, wenn mehr Generika und weniger Analogpräparate verordnet würden. Die fünf Substanzen mit den größten Einsparmöglichkeiten […]

Orales Ciprofloxacin vermindert Wirkung einer L-Thyroxin-Medikation

Im British Medical Journal werden folgende interessante Kasuistiken unter der Rubrik Drug Points referiert (1): Eine 80-jährige Frau nahm wegen eines fortgeschrittenen Schilddrüsenkarzinoms zwecks TSH-Suppression seit April 2003 täglich 125 µg L-Thyroxin (T4) ein. Damit war die TSH-Konzentration im Blut unmessbar niedrig. Ab Ende Dezember 2003 wurde die Patientin wegen einer Osteomyelitis mit zweimal täglich […]

Hypothyreote Frauen müssen die Thyroxindosis während einer Schwangerschaft deutlich erhöhen

In den ersten 13 Schwangerschaftswochen ist der Fetus voll auf die Thyroxin(T4)-Versorgung durch die Mutter angewiesen. Danach produziert die kindliche Schilddrüse selbst T4. Eine Unterversorgung des Fetusses mit T4 kann zu Störungen der Hirnentwicklung, zu verminderter Intelligenz und zu erhöhter fetaler Letalität führen. Bei gesunden Frauen nimmt die T4-Sekretion während der Schwangerschaft zu. Frauen mit […]

Das BfArM gibt bekannt:

Die Arzneimittelschnellinformationen (ASI, 2,04) berichten über aktuelle Beobachtungen unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW), die beim Gebrauch von Arzneimitteln im genannten Zeitraum nach der Zulassung gemacht worden sind. Diese Meldungen über UAW werden in zeitlichen Abständen regelmäßig in die Fachinformationen eingearbeitet. Die Änderungen der Fachinformationen spiegeln daher wider, welche UAW in der vorangegangenen Zeit in beachtenswerter Weise gemeldet […]

Bei Patienten mit Hypothyreose-verdächtigen Symptomen, aber normalen Schilddrüsenwerten ist die Gabe von Thyroxin wirkungslos und nicht indiziert

Nicht selten sind die Schilddrüsenhormone und der TSH-Wert (ggf. auch der TRH-Stimulationstest) bei Patienten, die Symptome wie bei Hypothyreose haben, normal. Es gibt mehrere Publikationen, die dafür sprechen, daß solche Patienten vom Versuch einer Thyroxin-Gabe profitieren können. M.A. Pollock et al. aus Glasgow, die diese Arbeiten zitieren und auch selbst positive Behandlungsergebnisse bei solchen Patienten […]

Gesicherte Indikationen für die Behandlung mit Levothyroxin

Zusammenfassung: Im Sinne der Evidenz-basierten Medizin ist der Nutzen einer Behandlung mit Levothyroxin (LT4) bei manifester Hypothyreose gesichert. Hingegen ist der Wert einer Kombinationstherapie mit LT4 plus Trijodthyronin (T3) in diesem Sinne noch nicht klar. Klinische Erfahrungen sprechen jedoch dafür, daß einzelne Patienten mit Hypothyreose von dieser Kombinationstherapie profitieren. Werden Patientinnen, die wegen Hypothyreose auf […]

Thyroxin plus Trijodthyronin für die Substitution der Hypothyreose?

Die Substitutionstherapie der Hypothyreose begann mit der Verabreichung von Schilddrüsenextrakten, die sowohl Thyroxin (T4) als auch Trijodthyronin (T3) enthielten. Später wurde mit Gemischen aus T4 und T3, etwa im Verhältnis 100:30, substituiert. Als sich herausstellte, daß der größte Teil des im Körper gebildeten T3 durch Konversion von T4 zu T3 in verschiedenen Organen entsteht, wurde […]

TSH-suppressive Behandlung mit L-Thyroxin bei Schilddrüsenknoten selten erfolgreich

Die Behandlung von Patienten mit einzelnen oder mehreren, vermutlich benignen Schilddrüsenknoten mit L-Thyroxin zwecks TSH-Senkung war bis vor einigen Jahren Standard. Bei einer TSH-suppressiven Therapie werden Thyroxin-Dosen gewählt, die das Serum-TSH in den unteren Normbereich oder auf leicht erniedrigte Werte senken. Frühere, fast durchweg unkontrollierte Studien schienen für eine Effektivität dieser Therapie bei Schilddrüsenknoten zu […]