Die Lyme-Neuroborreliose ist eine durch Zecken übertragbare Zoonose (vgl. 1). Sie wird durch die Spirochäten des Borrelia-burgdorferi-Komplexes verursacht, zu dem in Europa B. garinii und B. afzelii gehören (2). In Europa ist die Lyme-Neuroborreliose eine der häufigsten bakteriellen Infektionen des Zentralnervensystems. Sie manifestiert sich hauptsächlich als schmerzhafte, selbst-limitierende, subakute Meningoradikulitis mit lymphozytär geprägter, mäßiger Zellzahl-Erhöhung […]
Patienten mit Lyme-Borreliose, die in Europa durch den Borrelia burgdorferi-Komplex (beinhaltet auch B. afzelii und B. garinii) verursacht werden, klagen trotz korrekter Behandlung nicht selten über persistierende Symptome (1). Häufig sind diese unspezifisch: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsminderung und kognitive Störungen. Dieses Krankheitsbild wird als Post-Lyme-Syndrom bezeichnet (2-4). Frühere, meist US-amerikanische Studien haben nicht zeigen können, dass […]
Wir haben über Therapie und Prophylaxe der Lyme-Borreliose wiederholt berichtet (1). Das Erythema migrans ist die häufigste Manifestation dieser bakteriellen Infektion. Bei unbehandelten Patienten kann es spontan verschwinden und wieder auftreten, bei nicht adäquat antibiotisch behandelten Patienten kann es sich zunächst bessern und danach wieder verschlechtern. Von Ärzten, besonders aber von Patientengruppen wurde in den […]
Die Lyme-Borreliose wird häufig exzessiv und sehr lange mit zum Teil teuren Antibiotika behandelt. In den USA hat die neurologische Fachgesellschaft die Dauer der antibiotischen Therapie bei Neuroborreliose auf 14 Tage beschränkt (1). In einer früheren Übersicht hatten wir bei neurologischen Manifestationen der Lyme-Borreliose die i.v. Gabe von Penicillinen oder Cefalosporinen wegen der bekannten guten […]
Wir haben vor einiger Zeit über die Behandlung der Borreliose berichtet (1, 2) und damals eine Behandlungsdauer von 14-28 Tagen bei Neuroborreliose empfohlen. Nun ist eine aktuelle Metaanalyse aller publizierten Studien zum Thema Neuroborreliose erschienen (3), mit der folgende Fragen beantwortet werden sollten: · Welche Antibiotika sind effektiv? · Gibt es Vorteile unterschiedlicher Regime für […]
Einleitung: Lymerix®, der Impfstoff gegen Borreliose, war nur 38 Monate auf dem Markt, bevor er von SmithKlineBeecham (heute: GlaxoSmithKline) aus Sorge vor ausufernden Schadensersatzklagen US-amerikanischer Anwaltskanzleien freiwillig zurückgezogen wurde. Der Impfstoff war in den Verdacht geraten, Autoimmunreaktionen auszulösen, ohne dass es dafür stichhaltige wissenschaftliche Belege gab. Berichte in den Medien führten zu einem drastischen Rückgang […]
Kürzlich ist eine Arbeit zur antibiotischen Therapie nach Zeckenbiss (Vektor: Ornithodoros tholozani) hinsichtlich des durch Borrelien (B. persica) verursachten Rückfallfiebers in Israel erschienen (1). Diese Arbeit könnte erneut die Diskussion über den Nutzen einer prophylaktischen Antibiotikagabe nach Zeckenbiss in Deutschland wieder aufflammen lassen. Diese Frage kann anhand der Studienlage zurzeit nicht schlüssig beantwortet werden. Wir […]
Zu unserem Hauptartikel „Prophylaxe und Therapie der Lyme-Borreliose” (1) gab es erfreulicherweise eine große Resonanz. Es wurde eine Reihe von Fragen gestellt, von denen wir hier einige von allgemeinem Interesse aufgreifen. Die meisten Fragen hatten mit der Diagnostik der Lyme-Borreliose zu tun. Hierzu können wir nur kurz Stellung nehmen, da Probleme der Labordiagnostik der Lyme-Borreliose […]
Zusammenfassung: Beim Aufenthalt in zeckenreichen Gebieten (insbesondere in Hochstaudenfluren) schützt eine dicht abschließende Kleidung vor Zeckenbefall und damit vor der Übertragung der Lyme-Borreliose und auch vor anderen durch Zecken übertragbaren Erkrankungen. Werden die Zecken innerhalb von 24 Stunden entfernt, wird eine Übertragung der Borrelien meistens verhindert. Eine prophylaktische antibiotische Therapie nach Zeckenbiss ist nicht sinnvoll. […]
Frage von Dr. F.B. aus Rohrbach in Österreich: >> Zu Ihrem Artikel über die antibiotische Prophylaxe einer Borreliose nach Zeckenbiß (1993, 34, 128) habe ich folgende Frage: Habe ich im vorletzten Absatz den Hinweis auf den ELISA richtig interpretiert? Nach Zeckenbiß abwarten bis ein Erythema migrans erscheint oder bei Auftreten einer anderen entzündlichen Reaktion einen […]
Im Westchester County des Staates New York, USA, ist die Inzidenz der Lyme-Borreliose (Borrelia burgdorferi) mit einem Fall auf 1000 Einwohner/Jahr sehr hoch. In diesem County führten R.B. Nadelman et al. (N. Engl. J. Med. 2001, 345, 79) eine Prophylaxe-Studie durch. Von 1987 bis 1996 wurden insgesamt 482 Personen, bei denen innerhalb der letzten 72 […]
Die Borreliose hat in den letzten Jahren in der Laienpresse viel Beachtung gefunden und bei ängstlichen Menschen Befürchtungen verursacht, an einer chronischen Borreliose zu erkranken. Die antibiotische Therapie der bakteriologisch oder serologisch diagnostizierten Borreliose ist hocheffektiv. Trotzdem gibt es Patienten, die nach gründlicher antibiotischer Therapie einer gesicherten Borreliose noch über Muskel- und Skelettschmerzen, Müdigkeit, neurokognitive […]
Durch einen Zeckenbiß können die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose (Borrelia burgdorferi; Lyme-Erkrankung) übertragen werden. Gegen die virale FSME gibt es seit längerer Zeit Impfungen (vgl. AMB 1998, 32, 65). Zur Bekämpfung der Borreliose, deren Infektion nach einem Zeckenbiß sich meist in Form des Erythema chronicum migrans zeigt, ist man auf eine antibiotische Therapie angewiesen. […]