Wir haben zuletzt vor 5 Jahren über die unklare klinische Bedeutung pharmakogenetischer Routine-Tests in der Arzneimitteltherapie berichtet. Anders als bei gezielten pharmakogenetischen Tests bei bestimmten Risikomedikamenten (z.B. die UGT1A1-Genotypisierung vor Anwendung von Irinotecan in der Onkologie) oder zur Abklärung einer unzureichenden Wirksamkeit oder unerwarteter Nebenwirkungen hatten wir ein genetisches Screening ohne speziellen Anlass abgelehnt, da kein […]
Eine medizinische Zweitmeinung (ZM) kann ein wichtiger Beitrag sein, um die Indikationsstellung zu verbessern und ggf. unnötige Eingriffe bzw. Therapien zu vermeiden. Gleichzeitig kann eine ZM auch als eine Hilfe zur informierten Entscheidung („Shared Decision Making“) angesehen werden, indem der Patient stärker in den Entscheidungsprozess einbezogen wird (1). Seit 2015 haben gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland […]
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat kürzlich im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) acht neue Behandlungsmethoden mit Medizinprodukten bewertet. Hierzu zählten die sog. „gezielte Lungendenervierung mittels Katheterablation“ bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung sowie die sog. „Sonografie-gesteuerte hochfokussierte Ultraschalltherapie“ bei sieben verschiedenen Indikationen (Endometriose, Uterusmyome, Pankreastumore, primäre und sekundäre Lebertumore sowie primäre und […]
Dass therapeutische Leitlinien, die auf randomisierten Studien beruhen, nicht immer zu realisieren sind, wird besonders klar bei der Therapie älterer Menschen mit Komorbiditäten. Ein formales Festhalten an so genannten Standards führt zu einer therapeutischen Polypragmasie. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis müsste aber für jeden individuellen Patienten stets neu bewertet werden und ist nicht einfach zu quantifizieren. Dass weniger […]
Zu diesem Thema erschienen zwei Untersuchungen im Brit. Med. J. (1, 2). In einer randomisierten Studie (1) wurden 636 Patienten in fünf großen Allgemeinpraxen vor der ärztlichen Untersuchung gebeten, in einen Fragebogen (FB 1) einzutragen, welche Probleme sie mit dem Arzt besprechen wollten. In einem anderen Fragebogen (FB 2) wurden Symptome einer Depression aufgeführt und […]
Zusammenfassung: Die Entscheidung über Beginn oder Beendigung lebenserhaltender Maßnahmen in der lntensivmedizin ist ein Sonderfall therapeutischer Entscheidungen. Auch hier geht es immer darum, die bestmögliche Hilfe im Sinne des Patienten zur Verfügung zu stellen. Dies ist für Schwerkranke eine andere Situation als für Sterbende. Solche Entscheidungen kann der Arzt nicht nur gemäß der Prognose, der […]