Schlagwort: Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

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Leserbrief: Patienten berichten über ihre Krankheitserfahrungen

Prof. Dr. Andrew Herxheimer aus London schreibt: >> Ich habe mich sehr gefreut, dass der Arzneimittelbrief über www.healthtalkonline.org und www.youthhealthtalk.org in seinem Beiblatt berichtet hat (1). Ich möchte ergänzen, dass seit zwei Jahren DIPEx International (Database In Patients Experiences) existiert, eine unabhängige Stiftung mit Mitgliedsgruppen in Deutschland, Spanien, Japan, Israel und Palästina, Korea, Australien, Kanada, […]

Zum Sicherheitsprofil der Statine

Dass Statine kardiovaskuläre Ereignisse verhindern können, ist weitgehend unumstritten. Auch besteht kein Zweifel, dass sie die Gesamt- und die kardiovaskuläre Letalität in der Sekundärprävention kardiovaskulärer Krankheiten senken können (1-3). In der Primärprävention sind die Effekte allerdings gering, was zu widersprüchlichen Ergebnissen in entsprechenden Metaanalysen geführt hat (2, 4, 5). Eine klinisch bedeutsame Wirksamkeit, d.h. eine […]

Die Perspektive der Patienten als Teil der evidenzbasierten Medizin

„Die Einführung der MS-Basistherapeutika hat in den 1990er Jahren die MS-Therapie revolutioniert: Durch die Therapie der MS durch immunmodulierende Medikamente konnte die Schubrate erstmalig vermindert und die Krankheitsprogression verzögert werden“. So ist es auf einer vom pharmazeutischen Unternehmer (pU) Bayer gestalteten und im Google-ranking an Nummer 1 stehenden Webseite für Patienten mit Multipler Sklerose (MS) […]

Dabigatran zur Antikoagulation bei mechanischen Herzklappen ungeeignet

Die RE-ALIGN-Studie, in der Dabigatran vs. Warfarin bei Patienten mit mechanischem Herzklappen-Ersatz untersucht worden war, wurde wegen häufigerer Schlaganfälle, Myokardinfarkten und Klappenthrombosen unter Dabigatran vorzeitig abgebrochen (1). Danach warnten die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) und die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA), Dabigatran nicht zur arteriellen Thromboembolieprophylaxe nach mechanischem Herzklappen-Ersatz anzuwenden, und die FDA verfügte eine […]

Metoclopramid – nur kurzzeitig und in kleiner Dosis

Im Mai 2011 haben wir über einen Patienten mit M. Parkinson berichtet, der unter Einnahme von Metoclopramid (MCP; Paspertin®, Generika) eine schwere Parkinsonkrise erlitten hat (1). Nun hat die europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) veranlasst, dass die Anwendungshinweise von MCP wegen schwerwiegender neurologischer Komplikationen, wie extrapyramidalen Störungen und tardiven Dyskinesien, verändert werden müssen. Laut EMA darf MCP […]

Dabigatran kontraindiziert bei mechanischem Herzklappen-Ersatz

Über die zugelassenen Indikationen, die zu beachtenden Besonderheiten und über Probleme bei Anwendung der neuen oralen Antikoagulanzien (NOA) haben wir mehrfach ausführlich berichtet: Dabigatran (Pradaxa®; 1), Apixaban (Eliquis®; 2) und Rivaroxaban (Xarelto®; 3). Nach Dabigatran und Rivaroxaban ist seit November 2012 auch Apixaban zur Prophylaxe arterieller Thromboembolien bei Patienten mit nicht-valvulärem chronischem Vorhofflimmern (VHF) und […]

Leserbrief: Unerwünschte Arzneimittelereignisse kurz nach Entlassung aus dem Krankenhaus

Dr. M.S. aus Murr schreibt zu unserem Artikel (1): >> Erlauben Sie mir bitte eine grundsätzliche Kritik daran, dass Ergebnisse klinischer Studien auf die Praxis übertragen werden. Studien aus anderen Ländern, wie aus den USA oder aus England, können wegen der Verschiedenheit der Gesundheitssysteme nicht ohne weiteres mit den deutschen Verhältnissen, insbesondere dem deutschen Hausarzt-System […]

Unerwünschte Arzneimittelereignisse kurz nach Entlassung aus dem Krankenhaus

Medikationsfehler führen häufig zu gravierenden Schäden bei Patienten, die viel zu wenig beachtet werden. In den ersten Wochen nach Entlassung aus dem Krankenhaus kommt es bei 13-17% der Patienten zu unerwünschten Arzneimittelereignissen (UAE; 1, 2; zur Definition s. 3). Viele werden als vermeidbar eingeschätzt (4). Als wir 2010 über Möglichkeiten berichteten, die Arzneimitteltherapiesicherheit zu verbessern, […]

Notfall-Hospitalisierungen wegen unerwünschter Arzneimittelereignisse

Eine aktuelle Studie von Forschern der US-amerikanischen Centers for Disease Control (CDC) untersuchte die Ursachen von Notfall-Krankenhausaufnahmen älterer Patienten, die durch unerwünschte Arzneimittelereignisse (UAE) verursacht waren (1; s. Tab. 1). In der Studie wurden Daten von 12.666 Patienten mit Anfangsverdacht auf UAE von 58 an einem Pharmakovigilanzprojekt teilnehmenden Krankenhäusern aus den Jahren 2007-2009 analysiert. Eingeschlossen […]

Ja, Patienten sollten selbst über ihre UAW an Behörden berichten dürfen

In unserer Augustausgabe 2011 hatten wir gefragt: ”Unerwünschte Arzneimittelwirkungen: Sollen Patienten direkt an die Behörden berichten dürfen?” und über die Erfahrungen des niederländischen Pharmakovigilanzzentrums Lareb mit einem Web-basierten Meldesystem für unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) von Patienten berichtet (1). Zu diesem Thema hatten wir bereits früher einen überzeugenden Artikel von Ethan Basch im N. Engl. J. Med. […]

Rote-Hand-Brief zu Dabigatran (Pradaxa®). Blutungskomplikationen bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten ist unbeliebt wegen der unbequemen Kontrollen der Gerinnungswerte (INR). Sie sind aber erforderlich für eine korrekte Einstellung und um gefährliche Blutungskomplikationen durch Überdosierung zu vermeiden. Dabigatran (Pradaxa®), Rivaroxaban (Xarelto®) und Apixaban (Eliquis®) sind neue, scheinbar sehr attraktive Antikoagulanzien mit neuen Wirkungsmechanismen, die ohne Kontrolle der Blutgerinnung angewandt werden. Wir haben darüber berichtet […]

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen: Sollen Patienten direkt an die Behörden berichten dürfen?

Die Angst vor unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) ist ein wesentlicher Grund, warum Patienten ihre Medikamente gar nicht oder nicht verordnungsgemäß einnehmen (schlechte Adhärenz). Es gibt Überlegungen, zukünftig auch Patienten auf elektronischem Wege mehr und adäquatere Informationen über das Risikoprofil ihrer Arzneimittel zur Verfügung zu stellen und sie darüber hinaus stärker in das Pharmakovigilanzsystem zu integrieren. Bislang […]

Leberschäden unter Dronedaron (Multaq®)

Über die im November erteilte europäische Marktzulassung des Antiarrhythmikums Dronedaron und die zugrundeliegende, nach unserer Beurteilung mangelhafte Datenlage haben wir berichtet (1, 2). Die Indikation umfasst laut Zulassung „bestehendes oder in der Vergangenheit dokumentiertes nicht-permanentes Vorhofflimmern (VHF) bei klinisch stabilen erwachsenen Patienten mit dem Ziel der Rezidivprophylaxe oder ventrikulären Frequenzkontrolle”. Kontraindikation ist eine „instabile Symptomatik […]

Meningitis als unerwünschte Arzneimittelwirkung

Die US Food and Drug Administration (FDA) ordnete im August 2010 an, dass in den USA zukünftig in allen Beipackzetteln des als Antikonvulsivum und zur Behandlung bipolarer Erkrankungen zugelassenen Lamotrigin (Lamictal®) vor einer aseptischen Meningitis (Drug induced aseptic meningitis = DIAM) als UAW gewarnt werden muss (1). Dieser Entscheidung liegen 40 Berichte aus den vergangenen […]

Unerwünschte Reaktionen auf Arzneimittel als Grund für Krankenhausaufnahmen – erhebliche Zunahme bei älteren Patienten in den Niederlanden

Über das Dilemma der Polypharmakotherapie bei älteren polymorbiden Patienten haben wir schon mehrfach berichtet (1-3). Die möglichen Konsequenzen von „Vielverschreibung” werden durch eine jüngst publizierte Arbeit aus den Niederlanden aufgezeigt (4). Eine Arbeitsgruppe aus Rotterdam und Amsterdam hat aus drei verschiedenen Diagnoseregistern (Nationales Statistik Institut = CBS, Medical Registration = LMR und Hospital Discharge Registry) […]