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Etoricoxib oder Diclofenac? Das MEDAL-Programm: Ein Reanimationsversuch

MEDAL steht für Multinational Etoricoxib and Diclofenac Arthritis Long-term programme. Die Ergebnisse sind im November 2006 im Lancet veröffentlicht worden (1). Es sollte nachgewiesen werden, dass Etoricoxib nicht häufiger kardiovaskuläre Nebenwirkungen verursacht als Diclofenac. Wir erinnern uns: Im September 2004 war Rofecoxib (Vioxx®, Hersteller: Merck) und im April 2005 Valdecoxib (Bextra®, Hersteller: Pfizer) aus dem […]

Neues zur Therapie der Alzheimer-Demenz?

Wir haben bereits früher über die Ergebnisse der großen, randomisierten AD2000-Studie zur medikamentösen Therapie der Alzheimer-Demenz berichtet (1). In dieser Studie an ambulanten Patienten mit moderater bis mittelschwerer Demenz zeigte sich kein Vorteil gegenüber Plazebo durch die Behandlung mit dem inzwischen vielfach eingesetzten Acetylcholinesterase-Hemmer Donepezil (Aricept®). Allerdings wurden diese Ergebnisse sehr kontrovers eingeschätzt und emotional […]

Erstmaliger Beginn der hochwirksamen antiretroviralen Therapie bei HIV-Infektion: Welche Strategie ist die beste?

Zu den derzeit angewendeten antiretroviralen Therapiestrategien liegen nur spärliche Langzeitdaten vor. Viele Entscheidungen in der Strategieplanung bei Beginn der „hochwirksamen antiretroviralen Therapie” (HAART) werden „aus dem Bauch heraus” und/oder unter der bewussten oder unbewussten Beeinflussung der Pharmaindustrie getroffen. Daher sind prospektive, randomisierte klinische Studien erforderlich, in denen die zurzeit am häufigsten eingesetzten Kombinationen der HAART […]

Impfstoff gegen das Humane Papillom-Virus – wichtiger praktischer Ansatz einer Anti-Tumor-Vakzinierung

Nach Einführung der zytologischen Screening-Verfahren (Papanicolaou-Test) ist die Inzidenz des Zervixkarzinoms nach anfänglichem Rückgang in den letzten Jahren auch in Deutschland konstant geblieben. Meist sind jüngere Frauen betroffen. Hat sich ein Zervixkarzinom (invasives Karzinom) bereits entwickelt, sind die Heilungsaussichten schlecht. Daher ist die Suche nach weiteren vorbeugenden Maßnahmen neben den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen mit zytologischem Screening […]

Neu eingeführte Arzneimittel 2005

Im Arzneiverordnungs-Report 2006 (1) sind 21 Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen aufgeführt (Tab. 1), von denen allerdings nur 11 wirklich innovativ sind, d.h. ein neuartiges Wirkprinzip mit klinischer Relevanz haben (Bewertung A nach Fricke). Wenn man diejenigen Arzneimittel noch hinzuzählt, die zwar nicht innovativ, aber verbessert sind bezüglich Pharmakodynamik und/oder Pharmakokinetik (Bewertung B nach Fricke), so […]

Leserbrief: Depigoide in der spezifischen Immuntherapie

Frage von Dr. J.H. aus Laer: >> In letzter Zeit wird in unserer Praxis das so genannte Express-Allergoid Depigoid beworben. Da es nach der Dosierungsempfehlung eine deutlich schnellere Aufdosierungsphase hat als übliche Allergoide, könnten sich daraus deutliche Vorteile für die Patienten ergeben. Was ist von Wirksamkeit, Sicherheit und UAW im Vergleich zu anderen Allergoiden zu […]

Der Tyrosinkinasehemmer Sunitinib verursacht sehr häufig primäre Hypothyreosen

Sunitinib (SUTENT®) wurde im Juli 2006 von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMEA) für die Behandlung von Patienten mit nicht resezierbaren Gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) sowie fortgeschrittenen und/oder metastasierten Nierenzellkarzinomen (RCC) zugelassen. Die Behandlung mit Sunitinib sollte nur erfolgen bei Patienten, bei denen eine vorangegangene zytokinbasierte Therapie mit Interleukin-2 oder Interferon-Alpha (RCC) bzw. Imatinib (GIST) keine Wirkung mehr […]

ACE-Hemmer scheinen die Ruptur von Aortenaneurysmen wirksamer zu verhüten als andere Antihypertensiva

In verschiedenen Tiermodellen mit experimenteller Hypertonie waren ACE-Hemmer wirksamer in der Prävention einer Erweiterung oder Ruptur der Aorta als andere Antihypertensiva, einschließlich Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (AT-II-RB). Das veranlasste D.G. Hackam et al. aus Kanada (1) zu einer umfangreichen retrospektiven Fall-Kontroll-Studie in der Provinz Ontario (ca. 12 Mio. Einwohner). Es wurde die aktuelle Medikation bei insgesamt 15326 Patienten […]

Glitazone zur Diabetesprophylaxe bei verminderter Glukosetoleranz? Nein!

Vor vier Jahren haben wir über eine Studie zur Prävention des Übergangs von einer verminderten Glukosetoleranz (VGT) zum Diabetes mellitus (Nüchtern-BZ > 126 mg/dl und/oder Zwei-Stunden-BZ im oGTT > 199 mg/dl) durch zweimal 850 mg/d Metformin im Vergleich mit „Lifestyle”-Änderungen (Ernährung, Bewegung) berichtet. Lifestyle-Änderungen waren wirksamer als das Medikament (1, 2). Jetzt erschien im Lancet […]

Alendronat versus Alfacalcidol zur Prävention der Glukokortikoid-induzierten Osteoporose bei Rheumapatienten

Patienten mit rheumatischen Erkrankungen, die einer Glukokortikoid(GK)-Therapie bedürfen, verlieren besonders schnell Knochenmasse und -mineralien und neigen zu osteoporotischen Frakturen. Körperliche Aktivität und die Gabe von Bisphosphonaten vermindern das Osteoporose-Risiko. Bisphosphonate inaktivieren Osteoklasten, führen teilweise zu deren Apoptose und verlangsamen den Knochenabbau. Aktive Vitamin-D-Verbindungen hingegen aktivieren Osteoblasten, die unter der Therapie mit GK hinsichtlich Zahl und […]

Vasopressin-Rezeptor-Antagonisten bei Vasopressin-vermittelter Hyponatriämie

Bei schwerer Herzinsuffizienz (NYHA 4) und bei dekompensierter hydropischer Leberzirrhose entwickelt sich oft eine mitunter schwere Hyponatriämie, die durch ein intrazelluläres Hirnödem zu Krankheitsgefühl, Konfusion und eventuell zu zerebralen Krampfanfällen führen kann. Die pathophysiologische Ursache ist bei beiden Krankheiten eine „arterielle Volumen-Unterfüllung” mit Tendenz zur arteriellen Hypotonie, wodurch die Sekretion von Arginin-Vasopressin (AVP, antidiuretisches Hormon […]

Ranibizumab, ein monoklonaler Antikörper zur Behandlung der (feuchten) Makuladegeneration

Am 5. Oktober 2006 erschien im N. Engl. J. Med. ein Editorial mit der Überschrift: A very effective treatment for neovascular macula degeneration (1). Selten liest man in dieser Zeitschrift eine so günstige Bewertung. Sie bezog sich auf zwei Therapiestudien, die im selben Heft veröffentlicht wurden. In der multizentrischen randomisierten MARINA-Studie (2) wurden in drei […]

Einsparpotenziale bei Arzneimitteln durch Verschreiben von Generika und Vermeiden teurer Scheininnovationen

Im Oktober ist der Arzneiverordnungs-Report (AVR) 2006 vorgestellt worden (1). Man kann aus ihm das Verordnungsverhalten der Ärzte bei Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung ersehen. Wie in jedem Jahr wird an Hand der Daten darauf hingewiesen, dass es erhebliche Einsparmöglichkeiten gibt, wenn mehr Generika und weniger Analogpräparate verordnet würden. Die fünf Substanzen mit den größten Einsparmöglichkeiten […]

Wirksamkeit und Sicherheit von Thalidomid in der primären Therapie des multiplen Myeloms

Mit Thalidomid, Lenalidomid und Bortezomib (Velcade®) stehen inzwischen neue Wirkstoffe für die Behandlung des multiplen Myeloms (MM) zur Verfügung. Während der Proteasom-Inhibitor Bortezomib 2004 in Deutschland für die Behandlung des refraktären oder rezidivierten MM zugelassen wurde, ist Thalidomid bisher nur in Neuseeland, Australien, der Türkei und Israel für die Indikation refraktäres oder rezidiviertes MM, nicht […]

Leserbrief: ACE-Hemmer im 1. Trimenon der Schwangerschaft

Zu unserer Kleinen Mitteilung (1) erhielten wir von Herrn Dr. C. Schaefer vom Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum (PVZ) für Embryonaltoxikologie in Berlin folgende Stellungnahme: >> Der von Cooper und Mitarbeitern 2006 publizierte Bericht (2) wird im Editorial derselben Ausgabe (3) als eine der ersten systematischen Untersuchungen zu ACE-Hemmern (ACE-H) im 1. Trimenon bezeichnet. In der Tat […]