2813 Artikel; Seite 116 von 188
Am Rande großer Medizinkongresse finden regelmäßig auch so genannte „Investigator Meetings” internationaler multizentrischer Studien statt. Die Teilnahme an einem solchen Event war für den Autor ein Erlebnis der besonderen Art. Es handelte sich um eine Vorab-Präsentation der Ergebnisse einer großen kardiologischen Studie, exklusiv für die am Einschluss der 3491 Patienten beteiligten Ärzte. Bei einem exotischen […]
Zu dieser Kleinen Mitteilung (1) sind viele Leserbriefe bei uns eingegangen. Einigen lag die Darstellung der Verordnungen in der eigenen Praxis im Vergleich zum Fachgruppendurchschnitt gleich bei. Andere haben aber auch abgeraten, die mögliche elitäre Struktur unserer Leserschaft durch eine Analyse des Verordnungsverhaltens nachweisen zu wollen. Das sei unnötig und methodisch angreifbar. Die Leser hätten […]
Vardenafil (Levitra®) und Sildenafil (Viagra®) sind oral wirksame selektive Hemmer der Phosphodiesterase Typ 5, die für die Behandlung der erektilen Dysfunktion zugelassen sind. Beide Substanzen erhöhen in den Corpora cavernosa, aber auch in den Gefäßen einiger anderer Organe (z.B. Lunge), die Konzentration von Stickoxid (NO) und konsekutiv die intrazelluläre Konzentration von Guanosin-Monophosphat, wodurch die Erektion […]
Thiazide sind aus unserer Sicht unverzichtbare Antihypertensiva. Wie von uns berichtet, hat das US-amerikanische National Institute of Health (NIH) kürzlich von sich aus die Ärzte in den USA aufgefordert, häufiger Thiazide als primäre Therapie und zur Kombinations-Therapie der arteriellen Hypertonie bei älteren Patienten einzusetzen (1). Diese Empfehlung basiert unter anderem auf den Ergebnissen der von […]
1999 haben wir über mehrere Studien berichtet, die sich mit der optimalen Dauer der Antikoagulation bei einer primären Thromboembolie beschäftigten (1). Nach wie vor gibt es keine einheitliche Meinung. Oft muss der Nutzen einer länger dauernden Therapie (Vermeiden eines Rezidivs) gegenüber möglichen Risiken (Blutungskomplikationen) beim einzelnen Patienten abgewogen werden. Im Oktober 2006 wurde im N. […]
Die neuesten Therapierichtlinien des Dachverbandes osteologischer Fachgesellschaften Deutschlands, Österreichs und der Schweiz (1) sehen bei gegebener Indikation wegen Osteoporose eine Therapiedauer mit zugelassenen Medikamenten für mindestens 3-5 Jahre vor, da erst nach dieser Zeit in Langzeitstudien die Inzidenz neuer osteoporotischer Frakturen signifikant verringert wurde. Danach sollen die Patienten hinsichtlich einer möglichen Fortsetzung der Therapie erneut […]
Blutdruckwerte von 130-139 mm Hg systolisch oder von 85-89 mm Hg diastolisch werden sowohl in den Leitlinien der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (1) als auch in der Leitlinie der European Society of Hypertension (2) als noch normal bzw. hochnormal bezeichnet. Für diesen Blutdruckbereich wird, wenn keine anderen Risikofaktoren vorhanden sind, in beiden Leitlinien keine Pharmakotherapie, […]
Das Kürzel EbM kann bleiben, wenn die Evidence-based Medicine jetzt gezwungen wird, zur Economy-based Medicine zu mutieren. Nicht einmal die Hochschulmedizin ist immun gegen die rapide Durchwucherung mit Kommerz-Zellen verschiedener Malignitätsgrade: Jede Menge Auftragsforschung und Arzneimittelstudien für die Industrie, von der sich nicht wenige Hochschullehrer als Meinungsführer vereinnahmen und verwöhnen lassen. In Analogie zum „Militärisch-industriellen […]
Seitdem stickstoffhaltige Bisphosphonate (BP), besonders Pamidronat und Zoledronat (Aclasta®, Zometa®), oft über einige Jahre intravenös zur Wachstumshemmung von Knochenmetastasen (z.B. bei Mammakarzinom) oder Knochenherden beim Multiplen Myelom eingesetzt werden, wird zunehmend über Osteonekrosen des Unter- und Oberkiefers berichtet. Dieses erstmals im Jahre 2003 beobachtete Krankheitsbild (1-3) wurde kürzlich im N. Engl. J. Med. sehr kompetent […]
Vor zwei Jahren haben wir über unlautere „Antiaging”-Werbung berichtet (1). In den USA, aber auch in Europa, ist eines der meistbeworbenen und am häufigsten eingenommenen Mittel, das den Alterungsprozess aufhalten soll, Dehydroepiandrosteron (DHEA), ein Hormon, das als solches und als sulfatiertes Konjugat (DHEA-S) in großen Mengen von der menschlichen Nebennierenrinde (NNR) sezerniert wird. In der […]
Fast alle Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz entwickeln vor allem durch Erythropoietin(Epoetin)-Mangel eine normochrome, normozytäre Anämie. Seit 1985 besteht die Möglichkeit, durch s.c. oder i.v. Gabe von rekombinantem Erythropoietin (EPO) den Hämoglobin(Hb)-Wert anzuheben bzw. zu normalisieren. Allerdings war es bisher nicht klar, welche Ziel-Hb-Werte klinisch optimal sind. Im November 2006 wurden im N. Engl. J. Med. […]
Im N. Engl. J. Med. erschien kürzlich eine von der Firma GlaxoSmithKline initiierte, finanzierte und ausgewertete Studie zur Primärtherapie bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 (DM2) im Alter zwischen 30 und 75 Jahren, die nach Beginn einer Diät- und Bewegungstherapie („Lifestyle intervention”) und ohne bisherige Anwendung von Antidiabetika einen Nüchtern-Blutzucker-Wert zwischen 126 und 180 […]
Zusammenfassung: Durch die 5-HT3-Serotonin-Rezeptor-Antagonisten und durch den Neurokinin1-Rezeptor-Antagonisten Aprepitant wurde die antiemetische Behandlung wesentlich verbessert. Die Entwicklung neuer Antiemetika wurde durch ein besseres Verständnis der Pathophysiologie von Übelkeit und Erbrechen ermöglicht. Für die prophylaktische Behandlung von Chemo- oder Strahlentherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen gibt es aktuelle Leitlinien. Sie basieren allerdings überwiegend auf Studien, die von der […]
Frage von Prof. Dr. A.H. aus London: >> Ich beziehe mich auf den Artikel in der September-Nummer des ARZNEIMITTELBRIEFS zu den unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) von Timolol-Augentropfen (1). Sollten Timolol-Augentropfen 0,5% für die Glaukomtherapie überhaupt zur Verfügung stehen oder ist die Nebenwirkungsrate zu hoch? Timolol ist ein seit Jahrzehnten zur Glaukomtherapie verwendeter Betablocker und dominiert in […]
Es kann erwartet werden, dass die regelmäßige Einnahme von Medikamenten, die sich für eine bestimmte Indikation als nützlich erwiesen haben, zu besseren therapeutischen Ergebnissen führt als schlechte Compliance oder absichtliche Einnahme kleinerer Dosen eines Medikaments als vom Arzt verordnet. Bei der Behandlung lebensbedrohlicher Erkrankungen sollte sich die Compliance auch auf die Letalität der Patienten auswirken. […]