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Alpha-Glukosidase-Hemmer. Nutzen in der Diabetestherapie sowie in der Prävention von Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulärer Ereignisse??

Zusammenfassung: Acarbose und Miglitol sind Alpha-Glukosidase-Hemmer (AGH), die im Dünndarm die Aufspaltung kurzkettiger Kohlenhydrate hemmen und damit die Glukoseresorption vermindern. Die in das Kolon gelangenden Kohlenhydrate führen zu vermehrter Flatulenz, weichem Stuhl und gelegentlich Bauchschmerzen. Bei einschleichender Dosierung lassen sich diese UAW reduzieren, aber nicht ganz vermeiden. Viele Diabetiker brechen die Therapie mit Acarbose wegen […]

Leserbrief: Ist Alpha-Liponsäure bei diabetischer Neuropathie wirksam?

Frage von Dr. W.H. aus Berlin: >> Eine Universitätsklinik hat mir einen Therapieversuch mit Alpha-Liponsäure (Thioctacid u.v.a.) empfohlen zur Behandlung eines Patienten mit diabetischer Polyneuropathie. Ist die Wirksamkeit belegt? Die Klinik bezieht sich in ihrer Empfehlung wahrscheinlich auf die Ergebnisse der sogenannten ALADIN-III-Studie (1). Es handelte sich um eine doppeltblinde, randomisierte Multicenterstudie, in der 600 […]

Leserbrief: Medroxyprogesteron nach Myomexstirpation und Kinderwunsch

Frage von Dr. C.S. aus Essen: >> Bitte informieren Sie mich über Vor- und Nachteile des Einsatzes von Medroxyprogesteron (MPA; Depo-Clinovir u.a.) bei einer 37jährigen Nullipara mit Kinderwunsch bei Zustand nach Entfernung eines 6 x 8 cm großen Uterusmyoms per laparatomiam. In der Uterus-Vorderwand befinden sich weitere kleine Myome. In den ersten sechs Wochen nach […]

Ximelagatran und Azetylsalizylsäure zur Sekundärprophylaxe nach akutem Myokardinfarkt: Die ESTEEM-Studie

Wir haben im Januar 2003 erstmals über Ximelagatran (Exanta), ein neues, oral verabreichbares Antikoagulans bei der Indikation Beinvenen-Thrombose berichtet (1). Das besondere an dieser Substanz ist, daß die INR-Kontrollen, wie sie bei den Vitamin-K-Antagonisten notwendig sind, entfallen. Außerdem soll es weniger Interaktionen mit anderen Substanzen und mit der Nahrung geben. Nun soll die Indikation von […]

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing: Die Kontamination der ärztlichen Fortbildung aus kritischer medizinjournalistischer Sicht

Zusammenfassung: Ärzte und Industrie sind aufeinander angewiesen. Beide Seiten wollen innovative Pharmakotherapie. Die Motivation ist jedoch sehr unterschiedlich: Die einen wollen mit sparsamem Einsatz der immer knapper werdenden Mittel mehr Gesundheit für ihre Patienten erreichen, die anderen müssen mehr Umsatz erzielen für ihre Aktionäre. Wir Ärzte dürfen uns nicht mit den Interessen der Industrie kontaminieren […]

Schwere, zum Teil tödliche Hyperkaliämien bei mit Spironolacton plus ACE-Hemmern behandelten Patienten mit Herzinsuffizienz

Wir haben 1999 über die RALES-Studie berichtet (1), in der sich bei mit ACE-Hemmern behandelten Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz nach zusätzlicher Einnahme von Spironolacton in kleiner Dosis (25-50 mg/d) ein Überlebensvorteil ergab. Kürzlich haben wir die EPHESUS-Studie referiert (2), in der sich bei Patienten nach Myokardinfarkt und verminderter linksventrikulärer Ejektionsfraktion bei Behandlung mit dem neuen […]

Tamoxifen zur Behandlung der “physiologischen” und der Pubertäts-Gynäkomastie

Eine einseitige oder doppelseitige Gynäkomastie ist bei jungen Heranwachsenden und Männern ein sehr häufiges Phänomen. Eine gewisse, meist vorübergehende Schwellung des Brustdrüsenkörpers kann als “physiologisch” betrachtet werden. Insofern ist die Grenze zwischen dem Normalen und dem ausgeprägteren Phänomen, das man Gynäkomastie nennt, fließend. Letztere wird offenbar durch ein Ungleichgewicht zwischen den das Brustdrüsen-Epithel stimulierenden freien […]

Behandlung des idiopathischen hypereosinophilen Syndroms mit Imatinib

Wir haben wiederholt auf die sehr erfolgreiche Behandlung mit Imatinib (Glivec) bei chronischer myeloischer Leukämie (CML) hingewiesen (1, 2). Inzwischen liegen interessante Berichte auch zur Behandlung des idiopathischen hypereosinophilen Syndroms (IHS) mit diesem spezifischen Inhibitor verschiedener Tyrosinkinasen vor. Das IHS wird den myeloproliferativen Erkrankungen zugeordnet und ist durch eine verstärkte Produktion eosinophiler Granulozyten im Knochenmark […]

Die britische Million Women Study bestätigt Assoziation von “HRT” und Brustkrebs.

In den letzten Jahren haben wir uns in einem Hauptartikel (1), mehreren Kurzmitteilungen (2) und Leserbriefen (3) mit dem Thema ”Hormonersatz-Therapie” (HRT) bei postmenopausalen Frauen und Brustkrebs auseinandergesetzt. Die letzte Meldung betraf die amerikanische Women’s Health Initiative (WHI) Study, die bisher größte randomisiert-prospektive Studie an über 16000 Frauen, in der eine Steigerung der Brustkrebs-Inzidenz um […]

Orale, nicht aber die transdermale “HRT” erhöht das Thromboembolie-Risiko

Die Indikation zur Verordnung von Östrogen/(Gestagen)-Präparaten nach der Menopause (sog. HRT) sollte aus Gründen des erhöhten Brustkrebsrisikos bei mehrjähriger Einnahme und wegen des Risikos kardiovaskulärer Komplikationen deutlich eingeschränkt werden. Ein Pathomechanismus der kardiovaskulären Komplikationen ist die prothrombotische Wirkung der oralen HRT. Für die erst später eingeführte transdermale HRT ist das Thromboserisiko nicht bekannt. Da transdermales […]

Die CHRISTMAS-Studie testete bei herzinsuffizienten Patienten Carvedilol gegen Plazebo.

In der CHRISTMAS-Studie wurde untersucht, ob bei Patienten mit ischämischer Herzinsuffizienz die unter Carvedilol (Dilatrend, Querto) beobachte Besserung der kardialen Ejektionsfraktion mit dem Volumen des “Hibernating myocardium” (H.m.) korreliert (1). H.m. ist Herzmuskulatur mit noch erhaltener Durchblutung, aber prinzipiell reversibel gestörter kontraktiler Funktion. Es wurde in dieser Studie mit Echokardiographie und Technetium-Szintigraphie quantifiziert. Eingeschlossen wurden […]

Leserbrief: Wert der Grippe-Schutzimpfung

Fragen von Frau Dr. S.M. aus Varel: 60 Jahre) außerhalb von Pflegeheimen wird in 30-70% eine Hospitalisierung wegen Pneumonie und Influenza verhindert. Bei Bewohnern solcher Heime werden in 50-60% Hospitalisierungen und in 80% der Tod verhindert, wobei diese Daten aus der US-Zusammenfassung des Jahres 1999 bei (5) zitiert werden. Nebenwirkungen der Impfung sind im Allgemeinen […]

So langsam mahlen die Mühlen

Im April 1994 erschien im N. Engl. J. Med. eine große, doppeltblinde, plazebokontrollierte Präventionsstudie aus Finnland, an der 29133 Raucher zwischen 50 und 69 Jahren teilgenommen hatten. Es sollte untersucht werden, ob die Einnahme von Tocopherol (Vitamin E) oder Betacaroten (Provitamin A) sich günstig auf das Bronchialkarzinom-Risiko auswirkt (1). Nach siebeneinhalb Jahren zeigte sich, daß […]

Verstärkung der sensorischen Neuropathie nach Oxaliplatindurch größere Operationen

Oxaliplatin (Eloxatin) ist ein Diaminozyklohexan-Platin-Derivat, das sich von Cisplatin durch ein anderes Wirkungsspektrum und Potenzial an unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) unterscheidet. Die Substanz ist seit 1999 zur palliativen Behandlung des metastasierten kolorektalen Karzinoms in Kombination mit 5-Fluorouracil und Folinsäure zugelassen. Eine für Oxaliplatin spezifische Toxizität ist die von der kumulativen Dosis abhängige sensorische periphere Neuropathie. Diese […]

Deferipron zur Behandlung des erhöhten Eisenspiegels bei Thalassämia major

Deferipron (Ferriprox) hat im August 1999 von der europäischen Arzneimittelbehörde (EMEA) eine Genehmigung für das Inverkehrbringen “unter besonderen Bedingungen” erhalten. Das genehmigte Anwendungsgebiet ist die Behandlung des erhöhten Eisenspiegels bei Patienten mit Thalassämia major, bei denen eine Behandlung mit Deferoxamin (Desferal) kontraindiziert oder bei denen Deferoxamin stark toxisch wirkt. Deferipron ist ein synthetischer Wirkstoff, der […]