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Die von uns mehrfach besprochenen UKPDS-Studien, besonders die im Lancet veröffentlichte UKPDS 34 (1), haben gezeigt, daß Metformin bei übergewichtigen Diabetikern im Vergleich mit nur diätetisch behandelten Patienten die Diabetes-bezogene und die Gesamt-Letalität sowie die Häufigkeit von Herzinfarkten signifikant reduziert. Es verursacht keine Hypoglykämien und führt, anders als eine Insulinbehandlung, nicht zum Gewichtsanstieg. Auf der […]
Wir haben uns wiederholt mit dem Stellenwert des rhEPO für die Therapie der durch Tumorerkrankungen oder deren zytostatische Behandlung ausgelösten Anämie beschäftigt und zuletzt Empfehlungen für die rationale Verordnung von rhEPO bei Tumorpatienten ausgesprochen (1). Diese Empfehlungen orientierten sich im wesentlichen an Evidenz-basierten klinischen Richtlinien, die inzwischen von der American Society of Clinical Oncology (ASCO) […]
Unter dieser Überschrift (ohne Fragezeichen) ist kürzlich ein Editorial von K. Peggs und S. MacKinnon erschienen (1), das sich mit den Ergebnissen der viel beachteten IRIS-Studie beschäftigt (2). In dieser Studie bei Patienten mit neu diagnostizierter chronischer myeloischer Leukämie (CML) wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit von Imatinib (Glivec) mit einer Kombination von Interferon alfa (IFN-α) plus […]
Zusammenfassung: Von 1975 bis 1997 wurden insgesamt 1223 neue arzneiliche Wirkstoffe in die Therapie eingeführt. Davon sind 379 echte medizinische Fortschritte. Nur zehn dienen der Behandlung von Tropenkrankheiten, an denen Milliarden von Menschen weltweit leiden und sterben. Politik und Pharmaindustrie in den Staaten der nördlichen Halbkugel haben in der nachkolonialen Zeit das Interesse an der […]
Frage von Dr. J.S. aus Recklinghausen: >> Von Urologen wird zur Zeit Apomorphin (Ixense, Uprima) zur Behandlung der erektilen Dysfunktion favorisiert mit dem Hinweis auf weniger Nebenwirkungen im Vergleich zu Sildenafil (Viagra). Ist die geringere Zahl von Nebenwirkungen gesichert? Sildenafil ist keine harmlose Substanz. Neben Übelkeit, Kopfschmerzen, Farbensehen und anderen z.T. schwerwiegenden Störungen des Sehens […]
Die Dosierung von Rituximab in der von uns besprochenen Arbeit von G. Remuzzi ist im Lancet-Original (s. AMB 2002, 36, 87) mißverständlich mitgeteilt. Nach persönlicher Mitteilung des Autors betrug sie 375 mg/m2 als Infusion viermal in der Woche. Zu beachten ist, daß Rituximab für diese Indikation nicht zugelassen ist.
Vor einigen Jahren haben wir über eine verbesserte Methode der postkoitalen Kontrazeption nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr berichtet (1). Die ursprüngliche Methode von Yuzpe, A.A., et al. (2) war Gabe zweier hochdosierter “Antibaby-Pillen” mit 100 µg Ethinylestradiol plus 500 µg Levonorgestrel (LNG) im Abstand von 12 Stunden einige Zeit nach dem Verkehr. Die 1998 mitgeteilte neue Methode […]
Das Wachstum solider Tumore wird u.a. von Mitgliedern der Epidermal-Growth-Factor-Rezeptor-Familie (EGFR) beeinflußt, zu der neben EGFR auch HER2, HER3 und HER4 gehören. Nach Aktivierung dieser in Tumorzellen häufig überexprimierten Rezeptoren, z.B. durch Bindung des Liganden, erfolgt eine durch Tyrosinkinasen induzierte Phosphorylierung intrazellulärer Signaltransduktions-Moleküle, die wiederum Proliferation, Zelltod und Angiogenese regulieren. Die Entwicklung innovativer Substanzen, die […]
Die Patienten der ALLHAT-Studie (1) wurden zusätzlich offen randomisiert zu 40 mg/d Pravastatin (Mevalotin protect, Pravasin protect) bzw. “normaler Therapie” (ALLHAT-LLT-Studie; 2). Eingeschlossen wurden 10355 Patienten, älter als 54 Jahre, mit arterieller Hypertonie und einem weiteren Risikofaktor für Atherosklerose, wenn der LDL-Cholesterinwert nicht über 189 mg/dl war (bei Patienten mit erwiesener Atherosklerose 129 mg/dl). Die […]
Wir haben wiederholt über neue Therapiestrategien bei der chronischen lymphatischen B-Zell-Leukämie (B-CLL) berichtet, die auf vermehrte komplette Remissionen (CR), insbesondere aber auf eine Verlängerung der Remissionsdauer und des Gesamtüberlebens abzielen. Die Purin-Analoga Fludarabin und 2-Chlordesoxyadenosin, z.T. in Kombination mit Alkylanzien (z.B. Chlorambucil, Cyclophosphamid), sind in Phase-II- und in wenigen Phase-III-Studien hinsichtlich Wirksamkeit und Toxizität untersucht […]
Typ-2-Diabetiker haben ein hohes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Es bereitet manchmal große Schwierigkeiten, diese Patienten zufriedenstellend mit Stoffwechsel und Blutdruck einzustellen. Eine Langzeitstudie aus Dänemark zeigt nun sehr eindrucksvoll, daß sich intensive Bemühungen lohnen (1). In diese sog. STENO-2-Studie wurden Typ-2-Diabetiker mit einer persistierenden Mikroalbuminurie eingeschlossen. Insgesamt wurden 160 Patienten (mittleres Alter 55 Jahre) in […]
Wir haben schon mehrfach über die verschiedenen Therapieoptionen beim akuten Myokardinfarkt berichtet (vgl. 1). In den letzten Jahren haben sich sowohl die Thrombolyseregime als auch die PTCA-Techniken deutlich weiterentwickelt. Eine aktuelle Metaanalyse versucht, die beiden Revaskularisationsstrategien aus heutiger Sicht gegenüber zu stellen (2). In diese Metaanalyse wurden 23 randomisierte Studien mit insgesamt 7739 Patienten einbezogen, […]
Teil 2: Sauerstofftherapie, nicht-pharmakologische Therapie und Prophylaxe Zusammenfassung: Die Sauerstofftherapie ist bei akuten Verschlechterungen (Exazerbationen) der COPD und als Langzeittherapie bei bestehender Hypoxämie – ein nachgewiesener Therapieeffekt vorausgesetzt – indiziert. Bei richtiger Indikation senkt die Langzeit-Sauerstofftherapie die Letalität. Patienten mit respiratorischer Insuffizienz können nicht-invasiv (d.h. über spezielle Masken) oder invasiv (nach trachealer Intubation) beatmet werden. […]
Dr. L.B. aus Mühlheim schreibt zu unserer Kleinen Mitteilung über die PROSPER-Studie (1): >> Dieser Artikel haut einen um. Ihr schon prima vista exotisches Fazit lautet: ”Die PROSPER-Studie bestätigt den protektiven Effekt von Statinen … auch bei alten Menschen mit hohem kardiovaskulärem Risiko.” Damit behaupten Sie im Ernst, die alte Generation sollte mit Statinen behandelt […]
Klinische Forschung wird in den USA und natürlich auch in Deutschland häufig durch Verträge zwischen medizinischen Hochschulen und kommerziellen Sponsoren geregelt. Diese Verträge, insbesondere bei multizentrischen Therapiestudien, lassen den Klinikern meistens wenig Mitspracherecht bei der Planung von Studien, kaum Zugang zu den Rohdaten und eine unzureichende Beteiligung an der Interpretation der Ergebnisse. Da das Mitwirken […]